Regisseur und Torschütze: Micoud führt Werder zum Sieg

Ivan Klasnic jubelt über den ersten von vier Werder-Treffern.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Nach dem 2:1-Sieg in der Champions League gegen den RSC Anderlecht unter der Woche hat der deutsche Meister auch in der Bundesliga nachgelegt. Gegen den 1. FC Nürnberg gewannen die Grün-Weißen im heimischen Weser-Stadion auch in dieser Höhe verdient mit 4:1. Zwei frühe Tore durch Klasnic und Micoud stellten die Weichen noch vor der Pause auf Sieg. In der zweiten Hälfte trafen für die phasenweise hochklassig aufspielenden Bremer Christian Schulz und Fabian Ernst ins Schwarze. Durch den fünften Saisonsieg verbesserten sich die Grün-Weißen in der Tabelle auf Rang vier.

Werder legte bei typischem Bremer Schmuddelwetter los wie die Feuerwehr und drängte den Club sofort in dessen eigene Hälfte. Bereits nach zwölf Minuten musste Gäste-Keeper Schäfer zwei Mal in höchster Not gegen Klose und Klasnic retten. Fabian Ernst hatte einen langen Ball von Kapitän Baumann aufgenommen und diesen vor das Tor geflankt. Nach dem anschließenden Micoud-Eckball war der Torwart dann aber machtlos. Ivan Klasnic schraubte sich hoch und vollendete per Kopf zum 1:0 (13.).


Micoud erneut überragend

Werder machte weiter Druck und ließ den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Wie schon gegen Anderlecht, so avancierte Johan Micoud auch gegen die Franken zum besten Spieler auf dem Feld. Jeder Angriff lief über den agilen Franzosen, der in der 18. Minute auch selbst Vollstreckerqualitäten bewies. Nationalstürmer Klose bekam den Ball vom überragenden Regisseur direkt in den Fuß gespielt und zog zwei Nürnberger-Defensivspieler auf sich. Die Hereingabe Kloses musste der durchgestartete Micoud aus elf Metern nur noch einschieben. 2:0 für Werder. Und Micoud hatte noch im ersten Durchgang zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten: Nach 21 Minuten jagte er freistehend einen Volleyschuss über das FCN-Tor (Vorarbeit Klasnic), in der 35. Minute ließ er sich im allerletzten Moment noch von Verteidiger Sven Müller abgrätschen.

Nürnberg konnte im ersten Abschnitt nicht an die bisher starken Auftritte in der Fremde anknüpfen. Lediglich durch Standardsituationen kam der Aufsteiger vor das Tor von Andi Reinke, doch Gefahr strahlte er dabei nicht aus. Verunsichert durch die zwei frühen Gegentore kamen die Franken nicht in die Zweikämpfe und wurden von der Bremer-Offensive immer wieder überlaufen.

Nach der Pause bot sich den über 38.000 Zuschauern im Weser-Stadion das gleiche Bild: Die Grün-Weißen schnitten dem Club früh den Schneid ab und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. In der 51. Minuten wäre die Vorentscheidung zugunsten der Hausherren beinahe gefallen. Eine Hereingabe des auffälligen Klasnic fiel nach einem Nürnberger-Abwehrversuch vor die Füße von Micoud, der allerdings mit einem Heber das Gehäuse um Zentimeter verpasste. Der Ball strich über die Latte.

Werder mit kurzer Auszeit

Ab der 60. Minute musste der deutsche Meister dem hohen Tempo etwas Tribut zollen und schaltete einen Gang zurück. Folgerichtig kamen nun auch die Gäste zu Gelegenheiten. Die erste ernsthafte Möglichkeit für den FCN vergab zunächst Mittelstürmer Schroth nach 59 Minuten, doch fünf Minuten später war es soweit. Nachdem Ismael Vittek im Strafraum foulte, verwandelte Mintal den folgenden Strafstoß sicher (64.). Nürnberg deutete in dieser Phase der unterhaltsamen Partie spielerisches Potenzial an, ohne sich allerdings weitere klare Torchancen herauszuarbeiten. Bremen erholte sich schnell von dem Schock des Anschlusstreffers und dominierte die letzte Viertelstunde erneut nach Belieben.

Mit seinem Treffer zum 3:1 feierte Christian Schulz in der 75. Minute seine Torpremiere in der Bundesliga. Ausgangspunkt hierfür war - wer sonst - Johan Micoud. Seinen Eckball verlängerte Kapitän Frank Baumann so geschickt mit dem Kopf, dass "Schulle" freistehend am langen Pfosten die Kugel ungehindert über die Linie drücken konnte. Jetzt mobilisierten die Norddeutschen noch einmal die letzten Kräfte und erzielten kurz vor Schluss das vierte Tor. Nach einem herrlichen Konter über Micoud und Klasnic war es Mittelfeldspieler Fabian Ernst vorbehalten, mit einem platzierten Flachschuss ins linke untere Eck den Schlusspunkt zu setzen (88.).

Klaus Bellstedt

Werder Bremen: Reinke – Stalteri (81. Davala), Ismaël, Baumann, Schulz - F. Ernst, Banecki (70. D. Jensen), Magnin - Micoud – Klose (76. Valdez), Klasnic

1. FC Nürnberg: Schäfer – Wagefeld (80. Leandro Silva), Cantaluppi, Paulus, L. Müller - S. Müller, Larsen – Vittek (82. Banovic), Mintal – Daun (46. Slovak), Schroth.


Tore: 1:0 Klasnic (13.), 2:0 Micoud (18.), 2:1 Mintal FE (64.), 3:1 Schulz (75.), 4:1 Ernst (88.).

Gelbe Karten: Ismael (Werder) – Schroth (1. FC Nürnberg).

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer
Weser-Stadion: 38.800 Zuschauer (ausverkauft).

Torschüsse: 19 : 8
Ecken: 5 : 1
Flanken 11 : 14
Ballkontakte: 50% : 50%
Gewonnene Zweikämpfe: 53% : 47%
Fouls: 24 :20
Abseits: 5 : 1 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Torschüsse: Klasnic (Werder) 5 x – Müller, Daun, Schroth (alle 1. FC Nürnberg) je 2 x

Die meisten Torschussvorlagen: Klasnic (Werder) 5 x – Vittek (1. FC Nürnberg) 5 x

Die meisten Ballkontakte: Baumann (Werder) 72 x – Müller (1. FC Nürnberg) 84 x

Die Zweikampfstärksten: Baumann (Werder) 68 % - Slovak (1. FC Nürnberg) 64%.

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