Werder wacht zu spät auf: 1:2-Niederlage gegen die "Wölfe"

Erzielte per Kopf das 1:2 für Werder: Miroslav Klose
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Der deutsche Meister Werder Bremen hat im dritten Saisonspiel seine erste Niederlage einstecken müssen: Gegen den VfL Wolfsburg verlor das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf im Weser-Stadion überraschend mit 1:2. Den einzigen Werder-Treffer in einem Spiel auf insgesamt niedrigem Niveau erzielte Miroslav Klose in der 71. Minute. Der VfL Wolfsburg geriet nach dem Bremer Anschlusstreffer mächtig unter Druck und benötigte am Ende eine gehörige Portion Glück, um den Sieg über die Zeit zu retten.

Diego Klimowicz, Wolfsburgs Stürmer, war der Mann der ersten 10 Minuten im mit knapp 38.000 Zuschauern gut gefüllten Bremer Weser-Stadion. Gleich zwei Mal tauchte der Argentinier gefährlich vor dem Tor von Andi Reinke auf, aber sowohl sein Kopfball nach schöner Vorarbeit von Weiser (5.), als auch sein Schuss aus halblinker Position (9.) verfehlten das Ziel. Werder wirkte über weite Strecken der ersten Hälfte unkonzentriert, nervös und ohne Sicherheit. Nur ganz selten wurde schnell in die Spitze gespielt, so dass die Stürmer Klasnic und Klose oft ins Leere liefen. Es dauerte bis zur 17. Minute bis Werder erstmals gefährlich vor dem Tor von Gäste-Keeper Simon Jentzsch auftauchte: Nach einer Flanke von Pasanen legte Klose den Ball gekonnt auf Micoud ab, doch der Franzose schoss über das Gehäuse.

Brdaric überrascht Reinke mit „Sonntags-Schuss“

Die Niedersachsen traten auch in der Folgezeit kompakt auf und ließen, aus dem Spiel heraus, keine Chancen der Bremer zu. So waren es wenige Standardsituationen, die wenigstens vereinzelt für Gefahr sorgten. Zählbares sprang dabei freilich nicht heraus. Ein Klasnic-Freistoß aus 25 Metern strich drei Meter am Tor vorbei (26.), den Kopfball von Miro Klose (nach Flanke des agilen Gustavo Nery) fing Wolfsburgs Torwart Jentzsch sicher ab (40.). Die größte Chance zur Führung hatten aber die „Wölfe“ in Person von Thomas Brdaric, der kurz vor der Pause Andi Reinke mit einem strammen Schuss aus 16 Metern zu einer Glanztat zwang.

Nur 18 Sekunden nach Wiederanpfiff machte es der Wolfsburger-Angreifer dann besser: Nach einem langen Ball auf Sturmpartner Klimowicz passte der Argentinier auf eben diesen Thomas Brdaric, der Nationalspieler zog nach innen und erzielte mit einem Linksschuss über den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Reinke das 1:0 für die „Wölfe“ (46). Und kaum hatten sich Werder nach dem Rückstand sortiert, stand es auch schon 2:0 für die Gäste. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnappte sich Thiam die Kugel und startete einen Sololauf von der Mittellinie. Kein Bremer störte energisch, Thiam zog mit rechts ab und traf genau ins linke Toreck (53.).

Werder am Ende mit vier Stürmern

Cheftrainer Thomas Schaaf reagierte prompt auf den Rückstand und wechselte in der 55. Minute mit Angelos Charisteas (für Fabian Ernst) einen weiteren Stürmer ein. Aber Werders Spiel wurde nur langsam besser, was allerdings auch daran lag, dass der VfL sich nun noch mehr zurückzog und die Räume dicht machte. Zwar übernahm Johan Micoud nun mehr und mehr die Initiative, dennoch geriet die Führung der Gäste noch nicht in Gefahr, grün-weiße Torchancen blieben Mangelware. In der 65. Minute erhöhte Thomas Schaaf noch einmal das Risiko und schickte mit Nelson Valdez einen vierten Angreifer auf den Platz. Das sollte sich auszahlen: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld durch Baumann stand Klose im Strafraum völlig frei. Der Nationalstürmer ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte per Kopf den Anschlusstreffer (71.).

Was folgte war ein einziger Bremer Sturmlauf mit Chancen beinahe im Minutentakt. Die größte besaß der an diesem Tag gut aufgelegte Miro Klose, der nach einem Getümmel im Strafraum frei zum Schuss kam, aber nur die Unterkante der Latte traf (85.). Drei Minuten vor Schluss war es Johan Micoud, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Der Franzose spielte mit Nelson Valdez innerhalb des Gäste-Strafraums Doppelpass, ließ sich dann aber zu weit nach links abdrängen. Sein Ball aus spitzem Winkel ging rechts am Gehäuse von Simon Jentzsch vorbei. Eine Hereingabe wäre in dieser Szene vermutlich angebrachter gewesen. So blieb es beim letztendlich nicht unverdienten Sieg der „Wölfe“, die ihre wenigen Chancen eiskalt nutzten. Werder wachte zu spät auf.

Klaus Bellstedt

Werder Bremen: Reinke - Pasanen, Fahrenhorst, Ismael, Nery - Baumann, Ernst (55. Charisteas), Borowski (65. Valdez), Micoud - Klose, Klasnic.

VfL Wolfsburg: Jentzsch - Quiroga, Schnoor (79. Menseguez), Hofland - Rytter, Karhan, Sarpei (82. Biliskov), Thiam, Weiser - Brdaric, Klimowicz (77. Topic).

Tore: 0:1 Brdaric (46.), 0:2 Thiam (53.), 1:2 Klose (71.).
Gelbe Karten: Ismael, Nery (beide Werder) – Schnoor (VfL Wolfsburg).
Schiedsrichter: Jürgen Jansen
Weser-Stadion: 37.600 Zuschauer

Torschüsse: 26 : 7
Ecken: 7 : 0
Flanken 16 : 9
Ballkontakte: 60% : 40%
Gewonnene Zweikämpfe: 57% : 43%
Fouls: 21 : 23
Abseits: 5 : 6 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Torschüsse: Klasnic (Werder) 6 x – Klimowicz, Brdaric (beide Wolfsburg) je 2 x

Die meisten Torschussvorlagen: Nery (Werder) 6 x – Weiser, Klimowicz (beide Wolfsburg) je 3 x

Die meisten Ballkontakte: Micoud (Werder) 91 x – Weiser (Wolfsburg) 60 x

Die Zweikampfstärksten: Pasanen (Werder) 69 % - Sarpei (Wolfsburg) 70 %.

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.