Auftakt nach Maß: Valdez` Treffer erlöst Werder-Fans

Wiedersehen in Königsblau: Die Bremer trafen gegen Schalke auf ihren ehemaligen Mannschaftskollegen Ailton
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es war ein denkwürdiges Spiel zwischen Werder Bremen und Schalke 04 im Bremer Weser-Stadion: Wegen eines Stromausfalls mussten die 42.100 Zuschauer über eine Stunde auf den Anpfiff durch Schiedsrichter Trautmann warten. Um 21.35 Uhr war es dann endlich soweit und die neue Bundesliga-Saison wurde eröffnet. Die Begegnung zwischen dem deutschen Meister und den Schalker „Knappen“ ließ dann allerdings viele Wünsche offen. Beide Teams merkte man die Nervosität an. Es dauerte schließlich bis zur 83. Minute, bis der eingewechselte Nelson Valdez den erlösenden Siegtreffer für die Grün-Weißen erzielte. Ein Sieg, der aufgrund der besseren zweiten Hälfte der Bremer durchaus verdient war.

In der siebten Minute tauchten die Schalker erstmals gefährlich vor dem Tor der Bremer auftauchten. Ein Freistoß des jungen Pander von der rechten Seite segelte in den Strafraum hinein, vorbei an Freund und Feind. Torwart Reinke zeigte sich auf dem Posten und klärte in dieser gefährlichen Situation mit dem Fuß. Werder brauchte länger, um ins Spiel zu kommen. Nach einer Kopfballvorlage von Borowski war es Ivan Klasnic, der den Ball volley aufnahm, mit seinem Schuss aber das Tor der Schalker knapp verfehlte (11.). Wer glaubte, dass beide Teams nun weiter nach vorne spielten, der sah sich getäuscht. Fortan entwickelte sich nämlich ein Spiel, dass hauptsächlich im Mittelfeld stattfand. Viel Leerlauf auf beiden Seiten machte deutlich, dass sowohl bei Werder als auch bei Schalke offensichtliche Abstimmungsprobleme vorhanden waren. In der 24. Minute dann die erste Szene des Neu-Schalkers Ailton: Der Stürmer wurde von Kobiashvili mit einem langen Ball in Szene gesetzt und lief in typischer „Toni“-Manier seinem Gegenspieler Fahrenhorst auf und davon. Zum Glück für Werder wurde Ailton im Sprintduell abgedrängt, so dass sein Schuss das Bremer-Gehäuse um einen Meter verfehlte. Schalke machte sofort weiter Druck und kam sechs Minuten später zur nächsten Chance, dieses Mal allerdings durch einen Bremer. Wieder war es Pander der eine Flanke in die Mitte schlug, Ernst wollte klären, schoss dabei aber Mitspieler Pasanen an und von dessen Schienbein trudelte die Kugel um Zentimeter am Werder-Tor vorbei.

Werder wachte spät auf

Werder tauchte kurz vor der Halbzeit erstmals wieder gefährlich vor Schalke Keeper Frank Rost auf: Endlich konnte sich Miro Klose einmal von seinem Bewacher Waldoch lösen und flankte von links gefährlich in den Strafraum hinein, Tim Borowski nahm das Leder an und zog aus der Drehung ab, aber sein Schuss strich rechts am Tor vorbei (45.). Endlich eine flüssige Kombination des deutschen Meisters, der sich anschickte ins Spiel zu finden.

Und siehe da: Die Grün-Weißen machten nach der Pause da weiter, wo sie aufgehört hatten. Bis zum Strafraum wurde das Mittelfeld schnell überbrückt, was fehlte war der letzte Pass in die Spitze. Apropos Spitze: In der 57. Minute folgte der Auftritt der beiden Bremer Stürmer. Klose passte auf links zu Klasnic, der setzte sich schön durch und flankte gefährlich in die Mitte. Dort allerdings stand kein Grün-Weißer, so dass auch diese Chance verpuffte. Schalke stellte unterdessen seine Offensivbemühungen zunehmend ein und beschränkte sich auf Ergebnissicherung. In der 64. Minute brachte Thomas Schaaf Magnin für Stalteri, und der Schweizer sorgte auf der linken Seite sofort für mehr Schwung. Werder rückte auf und brachte sich dadurch urplötzlich selbst in Gefahr. Ein Konter, eingeleitet durch Frank Rost hätte fast zum 0:1 geführt, doch Krstajics Schuss wurde vom Bremer Keeper Reinke glänzend pariert (68.). Nach 70 Minuten entwickelte sich endlich das erhoffte Spiel zwischen zwei Spitzenmannschaften, in dem Werder das bessere Ende für sich haben sollte. Das lag vor allem auch an der Einwechselung von Nelson Valdez, der in der 73. Minute für Klose ins Spiel kam. Nur eine Minute dabei, hatte der Paraguayer gleich seine erste gute Szene, als er nach einer Flanke des starken Pasanen knapp über das Tor köpfte (74.).

Valdez avanciert zum Matchwinner

Wieder war es Valdez, der kurz danach Micoud mit einem Heber bediente, doch dieses Mal konnte Frank Rost noch vor dem Franzosen im Nachfassen retten (77.). In der 83. Minute folgte dann die alles entscheidende Szene des Spiels. Der voraus ging ein Flankenlauf des Finnen Pasanen, der sich wieder einmal über rechts durchsetzten konnte. Ein Schalker klärte zunächst zur Ecke. Den fälligen Eckball von links brachte Joe Micoud „butterweich“ in die Mitte, von wo Landsmann Ismael die Kugel per Kopf in den Fünfmeterraum beförderte. Dort stand der eingewechselte Valdez goldrichtig und staubte zum erlösenden 1:0 für Werder ab. Es war schließlich der Siegtreffer für die Grün-Weißen, die sich den Erfolg aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdienten.

Klaus Bellstedt


Werder Bremen: Reinke - Pasanen, Fahrenhorst, Ismael, Stalteri (64. Magnin) - Baumann, Ernst (79. Lagerblom), Borowski, Micoud - Klose (73. Valdez), Klasnic.

Schalke 04: Rost - Oude Kamphuis, Waldoch, Krstajic, Kobiashvili - Vermant (79. Lincoln), Pander, Poulsen, Altintop (52. Varela)- Ailton, Hanke (64. Delura).

Gelbe Karten: keine für Werder – Kobiashvili(Schalke)

Schiedsrichter: Trautmann (Florstadt)
Weser-Stadion: 42.109 Zuschauer

Torschüsse: 9:8
Ecken: 5:2
Flanken 18:3
Ballkontakte: 54% : 46%
Gewonnene Zweikämpfe: 48% : 52%
Fouls: 22:19
Abseits: 4:9
(alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Torschüsse: Klasnic, Valdez (Werder) je 3 - Ailton (Schalke) 3

Die meisten Torschussvorlagen: Pasanen (Werder) 3 - Pander, Vermant (Schalke) je 2

Die meisten Ballkontakte: Pasanen (Werder) 67 x – Oude Kamphuis (Schalke) 68 x

Die Zweikampfstärksten: Fahrenhorst (Werder) 94 % - Pander (Schalke) 80 %

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