Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie zwischen beiden Mannschaften. Die ersten Impulse setzte der Deutsche Meister bereits in der Anfangsphase. Paul Stalteri passte von außen wunderbar in den Lauf von Tim Borowski, der daraufhin von der rechten Torauslinie auf Ivan Klasnic zurücklegte. Doch den Schuss des Kroaten aus elf Metern rettete FC-Keeper Matthias Schober auf der Linie.
Mladen Krstajic gleicht mit Freistoss-Hammer aus
Rostock antwortete wenige Minuten später. Nach einem schönen Anspiel drehte sich der zentral positionierte Martin Max blitzschnell an der Strafraumgrenze und zog ab. Werders Torwart Andreas Reinke hatte jedoch aufgepasst und war zur Stelle. Doch Mitte der ersten Halbzeit war auch Bremens Nummer eins machtlos. Mit einem Flankenball auf Razundara Tjikuzu verlagerte Ronald Maul das Spielgeschehen auf die rechte Seite. Der Ex-Bremer passte auf den im Strafraum der Werderaner freistehenden Rade Prica, der aus neun Metern mühelos zum 1:0 für Rostock einschob.
Werder zeigte sich aber nicht geschockt durch den Gegentreffer und glich wenige Minuten später aus. Mit einem Freistoss-Hammer aus 25 Metern sorgte Mladen Krstajic für das 1:1. Bremen wurde stärker und bestimmte in dieser Phase ganz klar das Spielgeschehen. Johan Micoud passte auf Fabian Ernst, der sofort auf den an der Strafraumgrenze stehenden Ivan Klasnic weiterleitete. Der 24-Jährige lupfte über die gesamte Rostocker Abwehr hinweg auf den auf der linken Seite durchstartenden Ailton. Doch Bremens Torjäger, der in seinem letzten Bundesligaspiel für Werder die Kapitänsbinde trug, traf nur den Außenpfosten (39.).
Johan Micoud trifft nur die Querlatte
Zwei Minuten waren gerade einmal in der zweiten Hälfte gespielt, da gerieten die Bremer erneut in Rückstand. Und das war passiert: Nach einer scharfen Hereingabe von der linken Seite von Ronald Maul landete Mladen Krstajic` Rettungsversuch im eigenen Tor. Keine Chance für Keeper Andreas Reinke. Bremen bemühte sich das Spiel noch einmal zu drehen. Johan Micoud startete von der Mitte des Spielfeldes ein starkes Solo Richtung Rostocker Tor. Nur beim Abschluss stand ihm bei seinem gefühlvollen Heber aus 18 Metern die Querlatte im Weg.
Ein von Paul Stalteri verschuldeter Elfmeter brachte die endgültige Entscheidung. Der kanadische Nationalspieler hatte Rade Prica an der linken Strafraumgrenze zu Fall gebracht und Schiedsrichter Jürgen Jansen zeigte auf den Punkt. Markus Lantz verwandelte sicher zum 3:1-Endstand.
Werder Bremen feierte trotz der Niederlage einen weiteren Titel. Goalgetter Ailton – in Rostock ohne Torerfolg – hat sich mit 28 Treffern die Torjägerkanone gesichert. Für die Werderaner heißt es nun in der kommenden Woche neue Kräfte sammeln für das DFB-Pokalendspiel am Samstag, 29.05.04, gegen Alemannia Aachen in Berlin.
Norman Ibenthal
Werder Bremen: Reinke – Stalteri, Baumann, Krstajic, Schulz – Ernst, Micoud, Lagerbloom (61. Valdez), Borowski – Klasnic (76. Charisteas), Ailton
FC Hansa Rostock: Schober (86. Klewer) – Möhrle, Persson, Hill, Arvidsson, Tjikuzu, Maul, Meggle (74. Plassnegger), Lantz – Max (82. Di Salvo), Prica
Tore: 1:0 Prica (29.), 1:1 Krstajic (37.), 2:1 Krstajic (47. ET), 3:1 Lantz (74. FE)
Gelbe Karten: Ailton, Stalteri (beide Werder) – Prica (Rostock)
Schiedsrichter: Jürgen Jansen
Ostsee-Stadion: 29.000 Zuschauer
Torschüsse: 20 : 8
Ecken: 1 : 1
Ballkontakte: 53% : 47%
Gewonnene Zweikämpfe: 46% : 54%
Fouls: 23 : 17
Abseits: 5 : 4 (alles aus Werder-Sicht)
Die meisten Ballkontakte: Micoud (Werder) 98 x – Lantz (Rostock) 93 x
Die Zweikampfstärksten: Klasnic (Werder) 63 % - Maul (Rostock) 73 %