6:0! Bärenstarke Bremer überrollen den HSV

Sechs Mal grün-weißer Jubel. Die Bremer entschieden das Nordderby gegen den HSV klar mit 6:0 für sich.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Was für ein Fußballfest im Bremer Weser-Stadion! In einem von Bremer Seite aus überragend geführten Nordderby besiegte der Tabellenführer den Hamburger SV klar mit 6:0. Werder agierte von Beginn an im Stile einer echten Spitzenmannschaft und schnürte den Gegner fast über die gesamte Spielzeit ein. Ausgerechnet ein Eigentor des Hamburgers Sergej Barbarez leitete den Kanter-Sieg der Grün-Weißen ein. Und endlich trafen auch wieder die beiden Stürmer Ailton und Klasnic. Die weiteren Tore der Bremer, die mit einem Unentschieden am nächsten Samstag in München die Meisterschaft so gut wie perfekt machen können, erzielten Ismael sowie die eingewechselten Valdez und Skripnik.

Die meisten der 43.500 Zuschauer im ausverkauften Weser-Stadion hatten noch gar nicht Platz genommen, als die Hausherren bereits zu ihrer ersten Chance kamen. Ivan Klasnic sah beim Anstoß, dass HSV-Keeper Tom Starke zu weit vor seinem Tor stand und zog einfach ab. Der Torwart der "Rothosen" konnte den Ball aber noch vor der Linie abfangen. Das war das Signal für den Tabellenführer, der fortan den HSV kaum zur Entfaltung kommen ließ. Die Bremer spielten aggressives Forechecking und kauften damit dem HSV früh den Schneid ab. Das 1:0 der Grün-Weißen ließ folgerichtig nicht lange auf sich warten. In der 17. Minute beförderte Sergej Barbarez nach einer Micoud-Ecke von links den Ball per Kopf ins eigene Netz. Die Hamburger reagierten geschockt auf dieses Eigentor und fanden überhaupt nicht ins Spiel. Nur fünf Minuten nach dem 1:0 musste der Gäste-Torwart erneut hinter sich greifen. Johan Micoud wurde etwa 25 Meter vor dem HSV-Tor gefoult, den fälligen Freistoß zirkelte Valerien Ismael um die Mauer und unhaltbar für Tom Starke ins rechte untere Eck.

Werder aggressiv in den Zweikämpfen

Die Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller kam in der 26. Minute, nach einem Ballverlust von Johan Micoud, zu ihrer ersten Torchance. Sergej Barbarez war der Nutznießer, doch sein schöner 25-Meter-Schuss landete "nur" an der Querlatte. Werder musste ab der 30. Minute dem hohem Anfangstempo Tribut zollen und schaltete einen Gang zurück. Trotzdem dominierte das Team von Trainer Thomas Schaaf das Spiel weiter nach Belieben. Borowski und der zu Beginn etwas nervös agierende Lagerblom fügten sich gut in die Mannschaft ein und gewannen im Mittelfeld viele Zweikämpfe, ein Schlüssel zum Bremer-Erfolg an diesem sommerlichen Nachmittag.

Das vorentscheidende 3:0 leitete dann wieder der starke Johan Micoud ein, der mit einem öffnenden Pass Tim Borowski auf der echten Seite in Szene setzte. "Boros" Zuspiel erreichte im Anschluss Ivan Klasnic, der dem bedauernswerten Tom Starke mit links keine Chance ließ (39.). Kurz vor der Pause hatte Paul Stalteri sogar das 4:0 auf dem Fuß, sein strammer Schuss aus 20 Metern verfehlte aber das Hamburger-Gehäuse knapp.

Im zweiten Durchgang das gleiche Bild: Die Grün-Weißen setzten da an, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten. Der HSV schien noch beim Pausentee, als der Toptorjäger der Bundesliga seinen großen Auftritt hatte. Ausgangspunkt war dieses Mal Pekka Lagerblom, der den Ball mit hohem Tempo in Richtung Strafraum führte und genau im richtigen Moment auf den rechts freistehenden Ailton passte. Der Brasilianer ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und vollendete mit dem linken Innenrist zum 4:0 (48.): La Ola im Bremer Weser-Stadion.

Valdez erzielt erneut "Joker-Tor"

Werder spielte sich nun in einen Rausch, gewann beinahe jeden Zweikampf und kombinierte nach Belieben. Vom HSV war weiterhin nichts zu sehen. In der 62. Minute wechselte Thomas Schaaf mit Nelson Valdez für den guten Ivan Klasnic das erste Mal aus. Valdez` erste Aktion ließ nicht lange auf sich warten. Der Paraguayer fasste sich aus 20 Metern ein Herz und prüfte mit einem strammen Schuss Tom Starke (63.). Danach nahm Werder erneut etwas Tempo aus der Partie. Thomas Schaaf nutzte diese Phase des Derbys zu weiteren Auswechselungen, Skripnik kam für Lagerblom (72.) und Charisteas für Ailton (80.).

Wer nun geglaubt hatte, dass die Bremer ihren Torhunger an diesem Nachmittag schon gestillt hatten, sah sich getäuscht. Einen langer Ball von Ismael landete beim eingewechselten Valdez, der sich im Strafraum gegen Ujfalusi durchsetzte und eigentlich aus unmöglicher Position (parallel zur Außenlinie) zum 5:0 einschob (80.). Doch die Männer von der Weser hatten immer noch nicht genug. Dem 6:0-Endstand ging ein Handspiel des Hamburgers Reinhardt voraus. Den fälligen Elfmeter verwandelte Viktor Skripnik, der eines seiner letzten Spiele für Werder machte, souverän (84.). Emotionen und Begeisterung hatte Thomas Schaaf vor dem Nordderby angekündigt. Er sollte Recht behalten.

Klaus Bellstedt


Werder Bremen: Reinke – Stalteri, Ismaël, Krstajic, Schulz – Lagerblom (72. Skripnik), Micoud, Baumann, Borowski – Klasnic (61. Valdez), Ailton (79. Charisteas)

Hamburger SV : Starke – Reinhardt, Fukal, Hoogma, Ujfalusi – Wicky, Mahdavikia, Schlicke, Barbarez – Benjamin (60. Cardoso), Hleb (60. Romeo)

Gelbe Karten: Ailton (Werder) – Wicky, Reinhardt, Romeo (alle Hamburger SV)

Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich
Weser-Stadion: 42.500 Zuschauer (ausverkauft)

Torschüsse: 20 : 6
Ecken: 7 : 2
Ballkontakte: 50% : 50%
Gewonnene Zweikämpfe: 51% : 49%
Fouls: 27 : 28
Abseits: 2 : 4 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Ballkontakte: Ismael (Werder) 71 x – Fukal (Hamburger SV) 64 x

Die Zweikampfstärksten: Stalteri (Werder) 68 % - Mahdavikia (Hamburger SV) 59 %


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