Werder büßt zwei Punkte ein: nur 1:1 gegen Freiburg

Die Grün-Weißen mussten sich gegen die Breisgauer mit einem 1:1 zufrieden geben.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Rückschlag für Werder Bremen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft: Am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga kamen die Grün-Weißen im heimischen Weser-Stadion nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen den SC Freiburg hinaus. Ailton mit seinem 25. Saison-Treffer egalisierte noch vor der Pause die frühe Führung der Freiburger. Auch in Überzahl, Bajramovic sah in der zweiten Halbzeit die Gelb-Rote-Karte, gelang es den Bremern nicht, dass Abwehrbollwerk der Finke-Truppe zu knacken. Bei noch sieben ausstehenden Saison-Spielen beträgt der Vorsprung von Tabellenführer Werder Bremen auf den hartnäckigsten Verfolger FC Bayern München jetzt sieben Punkte.

Was für ein turbulenter Beginn im mit 42.500 Zuschauern ausverkauften Weser-Stadion: Die Bremer Hintermannschaft schien noch gar nicht richtig auf dem Platz zu sein, da musste Werder-Keeper Andreas Reinke schon hinter sich greifen. Was war geschehen? Unmittelbar nach dem Anstoß beförderte Tobias Willi völlig ungestört den Ball in den 16-Meter-Raum, die Kugel fiel SC-Stürmer Dennis Kruppke vor die Füße und der ließ freistehend dem Bremer-Goalie keine Chance. Eine Führung wie aus dem nichts. Wie würde Werder reagieren? Vorerst gar nicht. Nur drei Minuten später hatte Kruppke das 2:0 für das Team von Volker Finke auf dem Schlappen, aber diesmal scheiterte er im Nachschuss an Reinke.

Ailton mit seinem 25. Saison-Tor

Die Bremer wirkten geschockt und kamen erst nach gut 15 Minuten besser ins Spiel. Etwas Zählbares sprang für die Grün-Weißen freilich noch nicht heraus. Das sollte sich in der 18. Minute allerdings ändern. Ausgangspunkt des Werder-Ausgleichs war Kapitän Frank Baumann, der weit in der Freiburger Hälfte ein Kopfball-Duell gewinnen konnte. Seine Vorlage nahm Ivan Klasnic auf, der Kroate drang darauf hin über die linke Seite in den 16-Meter-Raum ein und passte nach innen. Goldrichtig stand dort Sturmpartner Ailton, der unbedrängt vollenden konnte. Für "Toni" war es bereits der 25.Saison-Treffer in der laufenden Saison. Wer nun geglaubt hatte, dass Werder weiter Druck auf die Defensive der "Breisgau-Brasilianer" ausüben würde, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Angetrieben vom starken Tsikitishvili tauchten die Freiburger in der Folgezeit immer wieder gefährlich vor dem Bremer Tor auf. Vor allem der schnelle Wilfried Sanou bereitete der Grün-Weißen-Deckung ein ums andere Mal große Probleme.

Das Spiel des Tabellenführers wirkte über weite Strecken viel zu statisch, zudem war die Fehlerquote im Mittelfeld außergewöhnlich hoch. Echter Spielfluss wollte bei der Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf nicht aufkommen. Bezeichnenderweise war es eine Standardsituation, die in der 36. Minute erstmals nach dem Ausgleich wieder für Gefahr sorgte. Einen von Mladen Krstajic scharf geschossenen Freistoß aus gut 30-Metern konnte SC-Keeper Golz gerade noch zur Ecke klären. Aufregung dann kurz vor der Halbzeit-Pause: Wegen eines angeblichen Handspiels von Sanou verweigerte Schiri Keßler einem Tor der Freiburger zurecht die Anerkennung.

Bajramovic mit Gelb-Rot vom Platz

Auch nach der Pause das gleiche Bild: Werder nahm zwar nun das Heft mehr und mehr in die Hand, aber der letzte Pass in die Spitze erreichte zu selten die Abnehmer Klasnic und Ailton. Die engmaschige Freiburger-Defensive stellte sich immer besser auf das Spiel der Hausherren ein und ließ kaum Chancen zu. In der 67. Minute schwächte sich der Sport-Club dann allerdings selbst. Wegen eines dummen Fouls an Frank Baumann sah Zlatan Bajramovic die Gelb-Rote-Karte, sehr zum Ärger von Coach Volker Finke. Kurz zuvor wechselte Thomas Schaaf mit Nelson Valdez für Krisztian Lisztes einen dritten Stürmer ein (65.). Werder wollte jetzt die Entscheidung erzwingen und hatte in der Tat ab sofort mehr vom Spiel.

Johan Micoud übernahm in der Folgezeit die Initiative im Bremer Mittelfeld. Der Franzose suchte aber auch selbst den Abschluss, wie zum Beispiel in der 78. Minute, als er nach einem schönen Solo in letzter Sekunde von einem Freiburger am Torschuss gehindert wird. Thomas Schaaf setzte 10 Minuten vor Schluss alles auf eine Karte. Mit Charisteas für Davala kam sogar noch ein vierter Stürmer aufs Feld. Nach einer Ecke von Micoud hatte Krstajic die Entscheidung "auf dem Kopf", aber mit einer sehenswerten Parade vereitelte Richard Golz die Bremer Führung (88.). Es war die dickste Chance der Grün-Weißen in der zweiten Halbzeit.

Werder hätte wahrscheinlich noch die ganze Nacht durchspielen können, der Sieg-Treffer wäre der Mannschaft in diesem Spiel vermutlich nicht gelungen. Etwas Positives hatte das 1:1 dann aber doch: Ailton und Co. sind weiter ungeschlagen, und das schon seit 18 Spielen - eine beeindruckende Serie.

Klaus Bellstedt

Werder Bremen: Reinke – Stalteri, Ismaël, Krstajic, Davala (79. Charisteas) – Lisztes (65. Valdez), Micoud, Baumann, Ernst – Klasnic, Ailton

SC Freiburg: Golz – Müller, Diarra – Riether, Willi (69. Coulibaly), Tskitishvili (67. Konde) - Antar, Bajramovic – Sanou (81. Olajengbesi)

Tore: 0:1 Kruppke (1.), 1:1 Ailton (18.)

Gelbe Karten: Ismael, Micoud (beide Werder) – Willi, Bajramovic (beide Freiburg)

Gelb-Rote Karte: Bajramovic (Freiburg)

Schiedsrichter: Jörg Keßler
Weser-Stadion: 42.500 Zuschauer (ausverkauft)

Torschüsse: 21 : 7
Ecken: 5 : 4
Ballkontakte: 59% : 41%
Gewonnene Zweikämpfe: 56% : 44%
Fouls: 16 : 19
Abseits: 10 : 3 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Ballkontakte: Krstajic (Werder) 98 x – Golz (Freiburg) 59 x

Die Zweikampfstärksten: Krstajic (Werder) 78 % - Müller (Freiburg) 80 %



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