Geschafft: Werder ist Herbstmeister!

Immer einen Tick eher am Ball. Mladen Krstajic und Werder machten mit einem 3:0-Sieg über Rostock die Herbstmeisterschaft perfekt.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Durch einen 3:0-Erfolg gegen den FC Hansa Rostock krönte Werder Bremen am Dienstagabend die hervorragende Saisonhälfte und schenkte sich und den Fans die Herbstmeisterschaft. Bereits in der dritten Spielminute erzielte Ailton die Führung für die Bremer. In Durchgang zwei erhöhte zunächst Valérien Ismael auf 2:0 (78.), ehe Krisztian Lisztes wie bereits in Leverkusen kurz vor Schluss alles klar machte (89.).

Der Rauch der "Bengalischen Feuer", die von den Hansa-Anhänger vor Spielbeginn gezündet wurden, war von den Rängen des Weser-Stadions noch nicht ganz verflogen, da schlug Werders "Tormaschine" Ailton schon wieder zu. Fabian Ernst hatte sich zuvor auf der linken Seite stark durchgesetzt, spielte auf den außen mitgelaufenen Frank Baumann, der den Ball flach in den Strafraum der Rostocker brachte. Nachdem Rostocks Delano Hill mit dem Schuh im Rasen hängenblieb, landete der Ball vor den Füßen des Brasilianers. Der derzeitige Top-Scorer der Fußball-Bundesliga ließ sich nicht lange bitten und setzte das runde Leder unhaltbar für Keeper Mathias Schober in den Winkel des Gästetores. Sein 16. Treffer im 16. Spiel, eine beeindruckende Leistung. Wie so oft in dieser Saison legten die Bremer mal wieder einen Blitzstart hin, der schon fast kurz vor Ailtons Treffer geglückt wäre. Nach zwei Minuten gaben sowohl Ivan Klasnic nach einem Zuspiel von Krisztian Lisztes als auch Tim Borowski aus rund 20 Metern erste Warnschüsse Richtung Hansa-Tor ab.

Werder blieb in der ersten Viertelstunde die spielbestimmende Mannschaft und ließ den Gästen kaum eine Möglichkeit, eine Verschnaufpause einzulegen. In der neunten Minute die nächste Gelegenheit für die Hausherren, nachdem Joakim Persson Werders Krisztian Lisztes zwanzig Meter vor dem Kasten der Hanseaten zu Fall brachte. Doch den anschließenden Freistoß von Valérien Ismael wehrte Mathias Schober glänzend ab. Die Ostseestädter schienen nun endgültig aufgewacht zu sein und kamen besser in die Partie. Die erste große Chance für die Gäste hatte dabei Martin Max, der nach einer Kopfballverlängerung von Teamkollege Rade Prica den Ball deutlich über Andreas Reinke und dem Bremer Tor lupfte (16.). Die Werderaner verloren nun ein wenig den Faden in ihrem Spiel. Besonders aus der Abwehr heraus kombinierte das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf oft zu kompliziert, was zu vielen Fehlpässen führte und den gute Möglichkeiten eröffnete. Wie auch Mitte der ersten Hälfte: Ein langer Ball in den Rücken der Bremer Hintermannschaft landete beim völlig freistehenden Rade Prica, der jedoch kläglich an Torwart Reinke scheiterte (20.). Wenige Sekunden später verlor Abwehrspieler Mladen Krstajic vor dem eigenen Strafraum unnötig den Ball an Prica, der aber wieder nicht verstand, seine Chance zu verwerten (21.).

Valérien Ismael mit zweitem Saisontreffer

Das gefürchtete Kurzpassspiel der Bremer kam erst gegen Ende des ersten Durchgangs wieder zur Geltung. Fabian Ernst spielte den Ball auf Krisztian Lisztes, der die Kugel nach einem Doppelpass mit Ivan Klasnic zu Ailton weiterleitete. Der Brasilianer dann weiter auf Tim Borowski, der das runde Leder per Kopf auf Werders "Kugelblitz" zurückspielte. Doch Ailton fand zu spät den Abschluss (33.). Dennoch eine traumhafte Kombination, die auch begeisternden Anklang bei den Zuschauern fand. Für die Werderaner bot sich nun viel Platz. Gleich vier Rostocker schirmten zeitweise die Bremer Angreifer Ailton und Ivan Klasnic ab, so dass besonders die Mittelfeldakteuren Ernst und Borowski immer wieder gefährlich nahe vor dem Rostocker Tor auftauchten. In der 34. Spielminute war es dann auch der für den gesperrten Johan Micoud ins Team gerückte Tim Borowski, dessen Schuß aus 20 Metern nur knapp am Pfosten vorbei ging. Den Gästen aus Rostock bot sich bis zum Halbzeitpfiff nur noch eine Möglichkeit durch den Ex-Bremer Razundara Tjikuzu. Doch "Raschi" verfehlte das Gehäuse von Andreas Reinke nur um Zentimeter.

In der zweite Hälfte ließen es die beiden Mannschaften dann ein wenig ruhiger angehen, so dass die erste gute Torchance erst wieder in der 62. Minute zu verzeichnen war. Jedoch wieder auf der Seite der Rostocker. Tjikuzu flankte auf Rade Prica, dessen Lupfversuch über den zu weit vor seinem Tor stehenden Andreas Reinke nur knapp das Tor verfehlte (62.). Doch war dies auch die letzte Möglichkeit für die Gäste. Von nun an dominierte Werder wieder das Spielgeschehen. Nach einer Hereingabe von Krisztian Lisztes stieg der eingewechselte Angelos Charisteas am Höchsten. Aber sein Kopfball verfingt sich in der Rostocker Hintermannschaft (65.). Wenige Minuten später wieder der griechische Nationalspieler: Tim Borowski spielte den Ball auf "Harry", doch aus spitzem Winkel scheiterte Werders Stürmer an Keeper Schober (70.). Die Bremer wittern nun die Chance auf das zweite Tor. Fabian Ernst köpfte den Ball auf Ivan Klasnic. Der Kroate leitete weiter zu Tim Borowski, der wiederum nur knapp das Tor verfehlte. Zwölf Minuten vor Schluss sollte es dann aber doch so weit sein. Nach einem Foul an Angelos Charisteas an der rechten Strafraumgrenze, flankte Lisztes den anschließenden Freistoß auf Valérien Ismael, der per Kopf vollendete. Sein erster Bundesligatreffer, den er mit Nikolausmütze und Luftherzen für die Fans feierte. Kurz vor Schluss machte Krisztian Lisztes nach einem Traumpaß von Tim Borowski dann alles klar. Freistehend aus acht Metern hämmerte er den Ball aus rechter Position in den linken Winkel.

SV Werder Bremen: Reinke – Stalteri (84. Magnin), Ismaël, Krstajic, Davala – Ernst, Baumann, Borowski, Lisztes – Klasnic (81. Valdez), Ailton (60. Charisteas)

FC Hansa Rostock: Schober – Tjikuzu, Möhrle, Hill, Aduobe (64. Vorbeck) – Maul, Rydlewicz (87. Rydlewicz), Persson, Schultz – Max (80. Di Salvo), Prica

Tore: 1:0 Ailton (3.), 2:0 Ismael (78.), 3:0 Lisztes (89.)

Gelbe Karten: Baumann, Ismael (beide Werder) – Aduobe, Möhrle, Rydlewicz (alle Rostock)

Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich (Berlin)
Weser-Stadion: 32.754 Zuschauer

Torschüsse: 20 : 10
Ecken: 3 : 3
Ballkontakte: 53% : 47%
Gewonnene Zweikämpfe: 57% : 43%
Fouls: 17 : 18
Abseits: 1 : 5 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Ballkontakte: Lisztes (Werder) 74 x – Tjikuzu (Rostock) 79 x

Die Zweikampfstärksten: Ismael (Werder) 76 % - Max (Rostock) 56 %

Norman Ibenthal

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