Leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden im Nordderby

Voller Einsatz im Derby. Am Ende teilten sich Werder und der HSV die Punkte.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden endete das 79. Bundesliga-Derby zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen. Fabian Ernst brachte die Bremer Mitte der ersten Hälfte in Führung, Christian Rahn gelang unter Mithilfe von Werders Keeper Andreas Reinke zu Beginn der zweiten Halbzeit der verdiente Ausgleich.

Die Zuschauer in der ausverkauften AOL-Arena hatten noch gar nicht richtig Platz genommen, da riss es die ersten schon nach wenigen Augenblicken wieder von ihren Sitzen. Was war passiert? Bereits nach 26 Sekunden verlor HSV-Spielmacher Sergej Barbarez den Ball an der Mittellinie, der dann bei Werders Stürmerstar Ailton landete. Der Brasilianer ließ sich nicht lange bitten und startete Richtung Hamburger Tor. Doch Torwart Stefan Wächter im Hamburger Kasten behielt die Nerven und wehrte den Schuss vom derzeit besten Torjäger der Bundesliga ab. Der HSV zeigte sich beeindruckt vom Blitzstart der Bremer und tat sich sehr schwer einen klaren Spielaufbau zu entwickeln, so dass es zu vielen Abspielfehlern in den Reihen der Hausherren kam. Die Bremer zogen dagegen ihr gefürchtetes Kurzpassspiel auf: Den Ball schnell über viele Stationen mit wenig Ballkontakten in Richtung Hamburger Tor spielen. Aber auch bei Standartsituationen zeigte sich der SV Werder brandgefährlich. Einen Freistoß von Johan Micoud aus spitzem Winkel parierte der stark haltende Hamburger Schlussmann prächtig (15.)

Dass die Abwehr des HSV nicht den konzentriertesten Eindruck an diesem Nachmittag machten, zeigte sich beim 1:0 durch Fabian Ernst. Einen Steilpass auf Ailton wehrte Keeper Stefan Wächter noch ab. Den Abpraller schoss Ex-HSV-Spieler Fabian Ernst aus 25 Metern an Freund und Feind vorbei ins leere Tor. Bremen ließ nun nicht nach und bestimmte auch bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Herbert Fandel die Partie. Doch trotz klarer Feldüberlegenheit, sprangen für die Grün-Weißen keine nennenswerten Möglichkeiten heraus.

Hamburg gehörte der zweite Durchgang

Ein glückliches Händchen bewies HSV-Trainer Klaus Toppmöller als er zu Beginn des zweiten Durchgangs Christian Rahn einwechselte. Bereits seine erste Flanke hätte fast für den Ausgleich gesorgt. Doch den Kopfball von Hoogma wehrte Werders Keeper Andreas Reinke glänzed ab (46.). Auch beim Schußversuch von Mehdi Mahdavikia kurze Zeit später zeigte sich der Bremer Schlussman auf dem Posten (47.). Der Hamburger witterten nun ihre Chance. Erst scheiterte Rahn mit einem Fernschuss wiederum an Reinke (49.), doch in der 50. Spielminute war es dann soweit: Der Hamburger verwandelte von der Ecke des Bremer Strafraums ein Freistoß direkt zum 1:1. Torwart Reinke spekulierte vermutlich auf eine Hereingabe, so dass er den flach geschossenen Ball nicht mehr erreichte. Von nun an entwickelte sich ein spannendes Nordderby, mit Chancen auf beiden Seiten. Die Werderaner waren spielerisch stärker, der HSV versuchte mit engagiertem Zweikampfverhalten dagegenzuhalten. Zuerst setzte Ailton den Ball nach einer Hereingabe von Paul Stalteri aus kurzer Distanz übers Tor (56.), wenig später verfehlte Krisztian Lisztes` Schussversuch das Hamburger Gehäuse nur um Zentimeter. Auf Seiten der Gastgeber sorgte Kapitän Nico Jan Hoogma für Aufregung im Bremer Strafraum. Nach einer Freistoßhereingabe von Christian Rahn ging sein Kopfball nur knapp über das Bremer Tor.

Die hitzige Schlussphase gehörte den Hausherren. Kurz vor Schluss forderten die Hamburger Anhänger einen Elfmeterpfiff von Referee Herbert Fandel. Nach einem Kopfball von Bastian Reinhardt soll Werders Abwehrspieler den Ball mit der Hand von der Linie gekratzt haben. Aber auch die Fernsehbilder lieferten keinen beweisträchtigen Hinweis, so das es am Ende bei einem gerechten Remis blieb.

Der SV Werder bleibt durch den Punktgewinn auf Platz zwei der Tabelle. Spitzenreiter VfB Stuttgart musste sich beim VfL Bochum ebenfalls mit einem Unentschieden begnügen. Und auch Verfolger Bayer 04 Leverkusen kam im eigenen Stadion nicht über ein 2:2-Unentschieden gegen den TSV 1860 München hinaus.


SV Werder Bremen: Reinke – Stalteri, Ismaël, Krstajic, Davala – Ernst, Baumann, Micoud, Lisztes – Klasnic (72. Charisteas), Ailton

Hamburger SV: Wächter – Reinhardt, Hoogma, Ujfalusi, Maltritz – Wicky (46. Rahn), Benjamin (67. Jacobsen), Beinlich, Mahdavikia – Barbarez, Takahara


Tore: 0:1 Ernst (28.), 1:1 Rahn (50.)

Gelbe Karten: Lisztes, Stalteri (SV Werder) – Maltritz (HSV)

Schiedsrichter: Herbert Fandel
AOL-Arena: 55.000 Zuschauer (ausverkauft)

Torschüsse: 14 : 12
Ecken: 3 : 6
Ballkontakte: 49% : 51%
Gewonnene Zweikämpfe: 51% : 49%
Fouls: 24 : 26
Abseits: 4 : 3 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Ballkontakte: Micoud (Werder) 64 x – Beinlich (HSV) 77 x

Die Zweikampfstärksten: Stalteri, Ismael (Werder) 63 % - Hoogma (HSV) 81 %

Norman Ibenthal

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