Bobic schockt den SV Werder
Danach beruhigte sich die Partie etwas. Der SV Werder war bemüht, das Spiel zu machen, ohne aber gefährlich zu agieren. Von Hannover 96 war in der ersten halben Stunde nichts zu sehen. Die Niedersachsen standen kompakt in der Defensive und versuchten über Konter zum Erfolg zu kommen. Doch die Grün-Weißen hielten gut dagegen und zerstörten den Spielaufbau des Gegners gut. Den ersten Schuß auf das Bremer-Tor hatten die Hannoveraner in der 26. Minute durch Altin Lala. Der Flachschuss des Albaners brachte Werder-Keeper Pascal Borel aber nicht in Not. Drei Minuten nach dem ersten Lebenszeichen der "Roten" waren wieder die Gastgeber an der Reihe. Ailton setzte sich auf der rechten Seite durch und spielte den Ball ohne zu gucken in die Mitte, anstatt das Leder auf den nachrückenden Charisteas zurückzulegen. Zwei große Möglichkeiten hatten die Hanseaten dann noch kurz vor der Pause. Zuerst scheiterte Ailton mit einem Flachschuss an Tremmel der den Ball mit dem Fuß zur Ecke beförderte. Kurz danach nahm Christian Schulz eine Flanke von Markus Daun direkt aus der Luft, aber der Youngster traf das Leder nicht richtig und der Ball landete am Aus. Sechzig Sekunden vor dem Halbzeitpfiff dann der Schock für die Bremer. Nach einer Flanke von Steven Cherundolo markierte Fredi Bobic mit einem Kopfball das 1:1. Hannovers Goalgetter stand völlig ungedeckt im Fünfmeterraum und liess sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Diese Aktion war der erste vernünftige Angriff, den die Hannoveraner in Richtung Pascal Borel brachten.
Torchancen im zweiten Durchgang Mangelware
Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber das engagiertere Team. Torchancen gab es aber kaum. Eine der wenigen Gelegenheiten hatte Ivica Banovic in der 53. Minute. Er brachte einen Freistoss von der halblinken Seite direkt auf das Tor, doch Gerhard Tremmel konnte den Schuss aus 25 Metern probemlos parieren. Im Gegenzug hatten die Hannoveraner ihrerseits nach einem Eckball die Möglichkeit zum Ausgleich. Dadurch das Pascal Borel im Fünfmeterraum behindert wurde, landete der Ball am langen Pfosten bei Vinicius, der das Leder aber nicht gefährlich auf das Werder-Tor köpfen konnte. Nur eine Minute danach rückte Schiedsrichter Herbert Fandel in den Mittelpunkt des Geschehens. Werders Abwehrspieler Frank Verlaat beförderte den Ball mit einem fairen Tackling vor seinem Gegenspieler Daniel Stendel aus dem Sechzehner. Fandel liess die Begegnung zunächst weiterlaufen und wendete sich vom Strafraum des SV Werder ab. Zur Überraschung aller Beteiligten pfiff der Referee dann aber doch und zeigte auf den Elfmeter-Punkt. Zudem gab er Frank Verlaat die gelbe Karte, nach der der Holländer im nächsten Spiel bei Borussia Dortmund zum zuschauen gezwungen ist. Den fälligen Strafstoss hämmerte Fredi Bobic zur Freude der Grün-Weißen weit über die Latte des Bremer Tores. Nach dieser Aktion verflachte die Partie immer mehr. Der SV Werder war zwar bemüht, konnte die diszipliniert spielende Deckung des Gegners aber nicht auseinander reißen. Die Niedersachsen beschränkten sich aufs kontern. Einen ihrer Vorstöße nutzte wiederum Fredi Bobic zur Führung der "Roten". Nach einem Eckball der Werderaner landete das Leder bei Krupnikovic, der mit dem Ball über das gesamte Feld lief. Im Strafraum der Bremer legte der 96-Spielmacher quer auf Hannovers Torjäger Bobic, der sich erneut nicht zwei Mal bitten ließ und ungehindert einschob.
Von diesem Rückstand erholten sich die Hanseaten nicht mehr. Auf der anderen Seite hätten die 96-er bei mehr Entschlossenheit das Spiel vorzeitig entscheiden können. Doch bei weiteren Kontern agierten die Niedersachsen zu unkonzentriert. Die beste Chance hatte Hannover-Stürmer Idrissou, der nach einer Hereingabe von Bobic am langen Posten lauerte. Doch der gut spielende Frank Verlaat klärte den Ball vor Kameruns Nationalspieler zur Ecke. Somit blieb es am Ende bei der 1:2-Niederlage für die Werderaner, nach der sie weiter auf dem siebten Tabellenplatz bleiben. Hannover 96 klettert dagegen nach diesem Erfolg auf den zehnten Rang und verschaffte sich im Abstiegskampf etwas Luft.
SV Werder Bremen: Borel - Baumann (83. Reich), Verlaat, Krstajic 24. Barten), Stalteri - Banovic, Borowski, Schulz, Daun - Charisteas, Ailton.
Hannover 96: Tremmel - van Hintum, Vinicius, Konstantinidis, Cherundolo - Lala, Krupnikovic (90. Schuler), Popescu - Stendel (71. Stajner), Bobic, Idrissou (84. de Guzman)
Tore: 1:0 Ailton (10.), 1:1 Bobic (44.), 1:2 Bobic (75.)
Gelbe Karten: Borowski, Verlaat (Werder) - Popescu (Hannover 96)
Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)
Weser-Stadion: 38.000 Zuschauer (ausverkauft)
Torschüsse: 13:12
Ecken: 6:6
Flanken: 10:14
Ballkontakte: 48%:52%
Gewonnene Zweikämpfe: 53%:47%
Fouls: 20:20
Abseits: 7:4
Die meisten Ballkontakte: 76 x Stalteri (Werder), 93 x Cherundolo (Hannover 96)
Die Zweikampfstärksten: Schulz (Werder) 81% gewonnen; Cherundolo (Hannover 96) 66% gewonnen