Sieg im Top-Spiel – SV Werder setzt sich in der Spitze fest

Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Der SV Werder bleibt auf Platz zwei der Fußball-Bundesliga. In der Spitzenpartie des 15. Spieltags besiegten die Grün-Weißen Verfolger VfB Stuttgart mit 3:1 (1:0). Zum Mann des Abends avancierte Ailton, der mit einem Doppelpack die 32.473 Fans im Weser-Stadion zu Begeisterungsstürmen hinriss.

In der Begegnung der beiden Überraschungsmannschaften startete der SV Werder furios. Bereits nach gut einer Minute die Chance zum Kopfball für Ludovic Magnin: Wenige Meter vor dem VfB-Tor verpasste der Schweizer eine Freistoßflanke von Johan Micoud nur ganz knapp. 60 Sekunden später rettete Gäste-Keeper Timo Hildebrand vor dem zum Einschuss bereiten Ailton, der kurz darauf bei einer weiteren Möglichkeit den Ball nicht richtig traf. Dennoch: ein Auftakt nach Maß, der die Fans richtig in Stimmung brachte. Einziger Wermutstropfen bis zu diesem Zeitpunkt: Keine Torchance fand ihr Ziel, denn auch ein weiterer Distanzschuss von Ailton verfehlte knapp das Gästetor, Krstajic‘ Freistoß wurde eine sichere Beute Hildebrands.

Großtaten von Borel retten die Führung

Nach 20 Minuten fanden die Stuttgarter besser ins Spiel und kamen durch Heiko Gerber zu ihrer ersten Torgelegenheit. Während sein Schuss deutlich übers Werder-Gehäuse ging, musste Pascal Borel beim 30-Meter-Freistoß von Marcelo Bordon (27.) sein ganzes Können aufbieten. Mit einer Glanzparade lenkte der 24-Jährige den Ball um den Pfosten. Kurz zuvor ein Schock für den SV Werder: Angreifer Markus Daun verletzte sich bei einem Zweikampf mit Gerber und musste das Spielfeld verlassen. Für ihn kam Ivan Klasnic, der fünf Minuten nach seiner Einwechslung sogleich den Führungstreffer des Tabellenzweiten einleitete. Im Mittelfeld spielte Klasnic Krisztian Lisztes frei, der mit einem Traumpass Ailton in Szene setzte. Und dieses Mal passte der Ball. Hildebrand war gegen den platzierten Flachschuss ins lange Eck machtlos – der 11. Saisontreffer Ailtons zum 1:0 (27.)

Erleichterung im Weser-Stadion – der Führungstreffer für den SV Werder zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Doch die Schwaben drängten auf den Ausgleich. In der 30. Minute zeichnete sich zunächst erneut Pascal Borel aus, als er eine Balakov-Flanke, die sich gefährlich auf’s Tor senkte, gerade noch über die Latte lenkte. Auch kurz vor dem Pausenpfiff stockte den Fans noch einmal der Atem. Doch Michael Mutzels Schuss verfehlte das Werder-Tor nur knapp.

Werder nach VfB-Ausgleich zunächst geschockt

Nach dem Seitenwechsel wendete sich zunächst das Blatt. Die Gäste erspielten sich ein Übergewicht und drängten den SV Werder zunehmend in die Defensive. Die Folge: der 1:1-Ausgleich durch VfB-Torjäger Kevin Kuranyi (55.). Das Sturmtalent der Stuttgarter verwandelte einen von Spielmacher Krassimir Balakov getretenen Eckball. Die Grün-Weißen danach sichtlich geschockt, brauchten knapp 20 Minuten, um sich die nächste Torchance zu erarbeiten. Zunächst gewann Hildebrand das Duell gegen Ailton, dann scheiterte Fabian Ernst mit einem Linksschuss. Doch der SV Werder war zurück im Spiel und nutzte eine Standardsituation zur erneuten Führung. Nach einem Handspiel von Bordon entschied Schiedsrichter Aust auf Freistoß. Micoud, Lisztes und Krstajic am Ball, der Ungar täuscht an und dann – ein Wahnsinnsschuss von Krstajic: um die Mauer gedreht, Hildebrand ohne Chance. Das 2:1 für den SV Werder (80.) und das Weser-Stadion endgültig aus dem Häuschen.

"Tonis" Tordrang nicht zu stoppen

Doch die Schlussphase hatte es noch einmal in sich: Zunächst versagte das Unparteiischen-Gespann einem regulären Tor durch Ailton wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Anerkennung. Dann musste Cheftrainer Thomas Schaaf zwei Minuten vor dem Abpfiff auf die Tribüne. Von dort sah der Coach die endgültige Entscheidung. Einen Befreiungsschlag der Werder-Defensive erkämpfte sich Ailton, setzte sich kurz hinter der Mittellinie gegen den eingewechselten Bradley Carnell durch, der den Brasilianer im Strafraum nur mit einem Foul bremsen konnte. Der fällige Strafstoß in der Schlussminute – eine Sache für Ailton. Der gefoulte Angreifer verwandelte sicher zum 3:1-Endstand und baute somit die zuvor errungene Führung in der Torjägerliste mit seinem 12. Saisontreffer sogar noch aus. "Ich freue mich riesig für ‚Toni‘", jubelte Thomas Schaaf nach der Partie und bekannte erleichtert: "Es war ein hartes Stück Arbeit. Die Stuttgarter haben uns alles abverlangt. Wir sind alle sehr glücklich über diesen ‚big point‘."

Der SV Werder festigt mit dem Sieg im Spitzenspiel den zweiten Tabellenplatz und hält einen Mitbewerber im Kampf um die Champions League-Plätze zunächst auf Distanz. Der VfB Stuttgart rutschte auf Rang fünf ab. In den verbleibenden zwei Partien vor der Winterpause auf Schalke und gegen Mönchengladbach haben die Grün-Weißen nun die Chance, aus eigener Kraft auf dem zweiten Platz zu überwintern.

Martin Lange

SV Werder Bremen: Borel, Baumann, Verlaat (67. Skripnik), Ernst, Stalteri, Lisztes (87. Tjikuzu), Micoud, Magnin, Daun (22.Klasnic), Ailton.

VfB Stuttgart: Hildebrand, Hinkel, Bordon, Meira, Balakov, Gerber (46. Carnell), Hleb, Seitz (46. Amanatidis), Soldo (53. Meißner), Mutzel, Kuranyi.

Tore: 1:0 Ailton (27.), 1:1 Kuranyi (55.), 2:1 Krstajic (80.), 3:1 Ailton (90.)
Gelbe Karten Werder: 29. Krstajic, 58. Ernst, 60. Lisztes, 68. Micoud
Gelbe Karten Stuttgart: 58. Meißner, 79. Meira, 89. Carnell
Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)
Weser-Stadion: 32.437 Zuschauer

Torschüsse: 13:14
Ecken: 5:8
Flanken: 15:10
Ballkontakte: 45%:55%
Gewonnene Zweikämpfe:56%:44%
Fouls: 24:15
Abseits: 7:3

Die meisten Ballkontakte: 68 x Micoud (Werder), 88 x Hinkel (Stuttgart)
Die Zweikampfstärksten: Micoud (Werder) 70% gewonnen; Soldo (Stuttgart) 66% gewonnen

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