Vorbericht: Aufgalopp gegen Robin Dutts SC Freiburg

Robin Dutt im Jubel mit seinem Leistungsträger Eke Uzoma. Freiburgs Trainer hat sich sofort auf dem Posten etabliert, den 16 Jahre lang Volker Finke inne hatte.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Dreieinhalb lange Wochen ohne Werder-Fußball haben in Kürze ein Ende, am Donnerstag, 10.02.2008, starten die Grün-Weißen um 18.35 Uhr deutscher Zeit in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2008. Der Aufgalopp ist ein Testspiel gegen den SC Freiburg im Rahmen des Victoria-Cups, der in Kundu unweit von Belek ausgespielt wird, ganz in der Nähe des Trainingslager-Quartiers also. An dem kleinen Antalya-Happening nimmt als dritte deutsche Mannschaft Vizemeister Schalke 04 teil – er fordert die Freiburger bereits am Dienstagabend zum Auftaktmatch.

 

In Freiburg ist alles ein bisschen anders…

 

Der Zweitligist aus dem südwestlichsten Zipfel der Republik ist so etwas wie eine kleine Legende für die Fußballnation. Der SC war immer ein

bisschen anders. Hier konnte ein Sozialkundelehrer 16 Jahre lang eine attraktive Fußballphilosophie umsetzen, obwohl er dreimal aus der Bundesliga abstieg. Hier verfolgt der Präsident die Spiele der Profis regelmäßig nur im Videotext, weil es ihm im Stadion zu stressig ist. Und hier betreiben sie betont umweltfreundlich ihr kleines Schmuckstück badenova-Stadion, unter anderem mit Solarzellen auf dem Dach, weil natürlich hier unten an der Westseite des Schwarzwaldes besonders oft die Sonne scheint. Bald nach dem ersten Bundesliga-Aufstieg 1993 sicherten sich die Freiburger den inoffiziellen Titel des "Everybody's Darling" Fußballdeutschlands, den sie alsbald auch sportlich untermauerten. Schon im zweiten Bundesligajahr erreichten sie einen sensationellen dritten Platz, befeuert von einem spektakulären 5:1 gegen Bayern München am zweiten Spieltag. Wieder zwei Jahre später waren die Höhenflüge zu Ende, der erste Abstieg ereilte das kleine Biotop von Trainer Volker Finke und Präsident Achim Stocker. Der SC entwickelte sich zu einem Wandler zwischen den Welten 1. und 2. Bundesliga, immer gut für angenehme Überraschungen, wie eine erneute Europapokal-Teilnahme 2001/2002. In der gleichen Saison und zuletzt 2005 folgten aber wieder bittere Gänge ins Unterhaus, wo seitdem zweimal als Vierter knapp der Aufstieg verpasst wurde.

 

Die vergangene Saison war die große Zäsur für den SC Freiburg. Nach einer misslungenen Hinrunde kündigte Volker Finke seinen Abschied für das Saisonende an – es folgte ein Politikum, das den Freiburgern wohl selbst schwer erklärbar bleibt. Eine Initiative aus Fans und Mitgliedern versuchte alles, um den langjährigen Trainer zum Bleiben zu bewegen und den Verein zum Festhalten an ihm zu drängen. Die Heftigkeit der Auseinandersetzungen erschreckte nicht nur die Beobachter von außen. Trotz einer starken Rückrunde, die fast in der Bundesliga geendet hätte, blieben alle Beteiligten aber bei ihren Entscheidungen, seit Juli ist Robin Dutt neuer Trainer des SC.

 

Robin Dutts Antwort auf die Kritik

 

Der indisch-stämmige Fußballlehrer, der von den Stuttgarter Kickers kam, entledigte sich bald aller Kritik, weil er die in Freiburg etablierte Sicht auf den Fußball teilt und dabei auch erfolgreich ist. Nach der Hinrunde steht er mit seinem Team auf Platz 4, punktgleich mit dem 1. FC

Köln, nur drei Spiele gingen verloren. Die Mannschaft spielt pragmatischer als in der Vorsaison, sammelte vor allem zuhause ohne großes Spektakel fleißig Punkte. Die einzige Heimniederlage gegen Tabellenführer Mönchengladbach am 16. Spieltag gilt trotzdem auch für die Hausherren als eines der besten Spiele der Saison. Die Stützen des Teams sind Verteidiger Heiko Butscher, Mittelfeldantreiber Eke Uzoma und der mit fünf Toren treffsicherste Schütze Henrich Bencik. Im Tor steht seit dem 10. Spieltag der Ex-Bremer Alexander Walke, der seinen Platz im Kasten seit Anfang Januar auch gegen Neuzugang Michael Langer vom VfB Stuttgart verteidigen muss.

 

Vor einem Jahr startete Werder übrigens mit einem 4:0 gegen Besiktas Istanbul in die Rückrunden-Vorbereitung, im WOW Football Center von Kundu-Antalya. Nach einem 2:1 gegen Feyenoord Rotterdam wanderte der Efes-Pilsen-Cup in die Vitrine. Gegen den SC Freiburg soll es nun an gleicher Stelle im Victoria-Cup einen ähnlich guten Auftakt geben.

 

 

von Enrico Bach

 

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