Werder überzeugt beim 3:1 gegen Santander

Gegen Santander einmal als Torschütze erfolgreich: Werders Sandro Wagner (Bild: NPH)
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Im zweiten Testspiel gegen einen europäischen Erstligisten hat Werder 3:1 (1:0) gegen Racing Santander aus Spanien gewonnen. Vor rund 6000 Zuschauern und optimalen Bedingungen boten beide Mannschaften eine ansehnliche Partie, in welcher die Grün-Weißen speziell in der zweiten Hälfte zu einem deutlichen Chancenplus kamen.

 

Die Tore erzielten Claudio Pizarro (20.) und die eingewechselten Sandro Wagner (59.) und Markus Rosenberg (84.) auf Werder-Seite, für die Gäste aus der Primera Division konnte Bolado (86.) nur noch verkürzen.

 

Niemeyer für Bargfrede in der Startformation

 

Gegenüber dem Freiburg-Spiel am Freitagabend veränderte Werders Cheftrainer Thomas Schaaf seine Mannschaft nur auf einer Position: Peter Niemeyer rückte für Philipp Bargfrede in die Startelf. Folglich bildeten Petri Pasanen, Sebastian Prödl, Clemens Fritz und Sebastian Boenisch die Abwehr vor Torwart Sebastian Mielitz, im Mittelfeld liefen neben Niemeyer Aaron Hunt und Tim Borowski auf, den Sturm bildeten Claudio Pizarro, Marko Arnautovic und Hugo Almeida. Die Gäste aus Santander, die zur Zeit ein Trainingslager in Schnerverdingen absolvieren, wurden von Trainer Miguel Portugal in einer 4-4-2-Formation aufs Feld geschickt.

 

Bei Sonnenschein und angenehmen Sommertemperaturen führte der 20-jährige Schiedsrichter Sven Jablomski vom Blumenthaler SV die Mannschaften auf das Spielfeld. Dabei glänzte Werder in den neuen Auswärtstrikots, die unter der Woche erstmals präsentiert worden waren. Und es dauerte keine 60 Sekunden, bis die Grün-Weißen ihre erste Torchance hatten: Pizarro schickte Arnautovic über die rechte Seite, und Werders neuer Österreicher bediente Aaron Hunt in der Strafraummitte punktgenau auf den Kopf – der doch der Versuch des 23-jähigen landete knapp neben dem Pfosten. Es war ein Begin mit viel Tempo von beiden Seiten, in der achten Minute wurde Peter Niemeyer im Kopfballduell von Arana mit dem Ellbogen unabsichtlich erwischt. Almeidas Gewaltversuch aus 27 Metern konnte aber von der Mauer abgeblockt (8.) werden. Tim Borowski verlängerte keine zwei Minuten später einen langen Ball auf den freigelaufenen Aaron Hunt, Schiedsrichter Jablomski hatte aber eine Abseitsstellung gesehen.

 

Pizarro sorgt für Werder-Führung

 

Beide Mannschaften versuchten das Spiel schnell zu machen und zeigten einige ansehnliche Kombinationen, Werder spielte auffällig oft über Arnautovic auf der rechten Seite und Hugo Almeida, der häufig auf den linken Flügel auswich. In der 13.Minute dann etwas Glück für Sebastian Mielitz, der sich nach einem langen Ball von Racing beiden spanischen Angreifern gegnüber stand und den Ball erst im Nachfassen sichern konnte. Szenenapplaus konnte sich dafür Sebastian Prödl kurze Zeit später sichern: Gegen den erfahrenen Pedro Munitis konnte er im eigenen Strafraum abgebrüht klären und sogar einen Einwurf für seine Mannschaft herausholen. Anschließend Sebastian Mielitz mit seiner bis dato stärksten Tat: Mohamed Tchite stürmte nach einem Bremer Fehlpass im Spielaufbau plötzlich alleine auf den 21-jährigen zu, doch der rettete bravourös mit dem Fuß im Eins-gegen-Eins-Duell (17.).

 

Nach dieser Großchance dann das Tor für Werder: Fritz stürmte über seine rechte Seite nach vorne, und diesmal fand er Claudio Pizarro in der Mitte. Der Peruaner hatte keine Probleme, aus knapp sieben Metern zur Führung einzuköpfen (20.). Doch die kleingewachsene und kombinationssicher Offensive der Spanier brachten weiterhin Gefahr für Werders Hintermannschaft: Francsico Perez legte vor dem Strafraum auf Tchite quer, doch Mielitz wehrte auch diesen Schuss in die linke Ecke zur Seite ab. Auf der Gegenseite zielte Niemeyer bei seinen Schuss aus knapp 22 Metern zu hoch, nachdem Almeidas „Flankenschuss“ zunächst abeglockt wurde (25.). Es kam nun vermehrt zu Chancen vor beiden Toren, an Aranas Distanzschuss, der nur Zentimenter am linken Pfosten vorbeistrich, wäre Mielitz wohl noch dran gewesen (28.). Im Gegenzug verzog Borowski bei seinem Schuss leicht; zuvor hatte ihn Pizarro mit einem schönen Dribbling in Position gebracht. Doch „Boro“ demonstrierte, dass er es auch mit ganz viel Gefühl kann: Nachdem Prödls Versuch zunächst geblockt wurde, köpfte der hochgewachsene Bremer die Kopfballkerze butterweich und fast ohne Tempo in Richtung spanisches Tor – direkt ans Lattenkreuz!

 

Die Spanier erzeugten vor Ende der ersten Halbzeit nun mehr Druck, Werder verlagerte sich zunehmend auf schnell ausgespielte Konter und zeigte teilweise sehr ansehnlichen Kombinationen. Dennoch gab es die nächste Aufregung vor dem Werder-Tor: Nachdem Prödl Munitis am Strafraum zu Fall gebracht hatte, schlenzte Manuel Arana den Ball beim Freistoß gekonnt über den chancenlosen Mielitz hinweg an die Unterkante der Latte, von wo das Spielgerät vor die Linie prallte und schließlich geklärt werden konnte (34.). Gegen den Schweden Kennedy verkürzte Mielitz dann geschickt den Winkel und zwang den Mittelfeldspieler so zum ungenauen und deplatzierten Abschluss (38.). Auch bei der letzten Gelegenheit vor der Pause zeigte Sebastian Mielitz, dass er ein würdiger Vertreter von Tim Wiese und Christian Vander ist: Beim Schuss von Munitis war aber ohnehin auf Abseits entschieden worden (44.).

 

Frings Co-Kommentator zu Beginn der zweiten Hälfte

 

Zur Halbzeit erneuerte Thomas Schaaf wie in den letzen Spielen auch seine komplette Offensive: Für Hugo Almeida, Claudio Pizarro und Marko Arnautovic kamen Sandro Wagner, Philipp Bargfrede und Markus Rosenberg. Und vor den Augen des verletzten Kapitäns Torsten Frings, der direkt von seiner Behandlung in München zu WERDER.TV in die Kommentatorenkabine gereist war und sich dort die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte als Co-Kommentator verdient machte, zog Wagner alleine auf das Tor der Spanier zu. Doch im letzten Moment konnte der Torwart Tono per Fuß klären, sehr zum Ärger des 22-jährigen Angreifers. Seine Enttäuschung währte jedoch nur knapp zehn Minuten: Bargfrede schickte in der 59. Minuten Markus Rosenberg über die rechte Seite, die Flanke des Schweden verpassen sämtliche Spanier – nur eben Wagner nicht, der sich in den Ball schmeißt und per Kopf das 2:0 erzielt. Werder ließ es fast einen Doppelschlag werden: Erneut ein schöner Angriff, bei dem Rosenberg den Ball für Wagner vorlegte, dieser das Spielgerät aber clever passieren ließ und Tim Borowski zum Abschluss kam – leider knapp über das Tor.

 

Werder ließ Santander in der zweiten Hälfte kaum noch ins Spiel kommen und erspielte sich nun ein Übergewicht an Offensivaktionen, auch wenn bei Angriffen wie Wagner Einzelaktion über die linke Seite die letzte Genauigkeit im Abschluss fehlten (66.). Eben jener Wagner wirkte weiter hochmotiviert: Sein starkes Dribbling durch die gesamte Racing-Abwehr konnte erst vom spanischen Schlussmann entschärft werden, Szeneapplaus für den lange verletzten Neuzugang des letzten Winters (68.).

 

Schlussphase mit zwei späten Treffern

 

Auch vor dem eigenen Strafraum sorgte der Ex-Duisburger für Torgefahr: Einen Freistoß von Kennedy konnte er nicht weit genug klären, Mielitz faustete den anschließenden Schuss aber zur Seite und hielt weiterhin sein „zu Null“ (79.) fest. Trotz vieler Wechsel versuchte Santander nun noch einmal offensiv Druck zu machen, doch Werders Abwehr stand sicher und schließlich waren es die Grün-Weißen, die für die Entscheidung sorgten: Sandro Wagner spielte links zu Felix Kroos, der dynamisch in die Mitte zog und vor dem Tor den Ball querlegte, und wie schon gegen Freiburg lauerte dort Markus Rosenberg und netzte zum 3:0 ein (84.). Bargfredes Distanzschuss eine Minute später stellte Tono vor keine Probleme (85.).

 

Rosenbergs drittes Tor der letzten beiden Spiele sollte aber nicht der letzte Treffer des Abends bleiben: Bolado kam auf der linken Seite des Bremer Strafraums an den Ball und spitzelte das Spielgerät nach kurzem Antritt am herausstürmenden Mielitz vorbei zum Anschlusstreffer ins Netz (86.). Rosenbergs Abschluss in den Delmenhorster Abendhimmel (89.) und Bolados erneuter Abschluss (90.) markierten dann aber endgültig die Schlusspunkte in einer munteren und temporeichen Partie, in der Werder mit Kombinationsfreude und schönen Angriffen überzeugen konnte. Zusammen mit einem ebenfalls temporeich agierenden Gegner aus Spanien sorgten die Mannschaften für eine kurzweilige Vorbereitungspartie in Delmenhorst, das mit besten Rahmenbedingungen aufwarten konnte.

 

aus Delmenhorst berichtet Paul Hüsing

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