Werder gewinnt gegen freche Leipziger 3:1

Jurica Vranjes im Duell mit Torsten Jülich, der Ex-Zweitliga-Spieler war mitverantwortlich dafür, dass Vranjes und seine Kollegen nur drei Tore erzielten.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat das letzte Testspiel des Jahres beim Fünftligisten 1. FC Lok Leipzig mit 3:1 gewonnen. Vor 13.000 gut aufgelegten Zuschauern im Zentralstadion kam ein unterhaltsames Spiel zustande, in dem Fritz (12.), Almeida (60.) und Bargfrede (88.) die grün-weißen Treffer erzielten. Engler hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (51.). Vander hielt einen Elfmeter der Gastgeber in der 62. Minute.

 

Cheftrainer Thomas Schaaf schickte erstmals von Beginn an eine 4-3-3-Formation ins Rennen, mit Diego, Said Huseijnovic und Jurica Vranjes im Mittelfeld und Claudio Pizarro im Sturmzentrum. Beide Mannschaften hielten sich nicht lange mit Abtasten auf, schon in der 2. Minute köpfte Prödl einen Diego-Freistoß über der Grasnarbe an den Pfosten. Im

Gegenzug sagt auch die Gegenseite eindrücklich "Guten Abend": Rico Engler zimmerte einen Halbvolley aus 20 Metern aufs Tor, Christian Vander war zum Glück schon wach! Es entwickelte sich ein munteres Testspiel, in dem Werder zwar dominant, aber nie drückend überlegen war.

 

Viele Werder-Chancen, frühe Führung

 

Boubacar Sanogo hatte die nächste Chance für die Gäste, scheiterte aber frei vor Jan Evers (7.), der auch Almeidas Aufsetzer aus der Distanz zur Ecke lenkte (8.). Aus der gleichen Position, 25 Meter halblinks, setzte Huseijnovic ein schönes Pfund an die Querlatte. Das Bremer Übergewicht wurde schließlich belohnt: Clemens Fritz spielte doppelten Doppelpass mit Pizarro und hebelte den Ball im Strafraum sehenswert in den linken Winkel (12.). Nur eine Minute später zeigte sich aber Lok mal wieder, Mittelfeld-Antreiber Manuel Starke hatte sich durchgetankt und am Elfmeterpunkt Petri Pasanen versetzt, schoss dann aber aus blendender Position am Tor vorbei.

 

Diego, der viel unterwegs, aber auch stets gut beschattet war, nahm dann den Taktstock in die Hand. Erst verzog er aus zwölf Metern (20.), dann legte er überflüssigerweise frei vor dem Torwart auf Sanogo ab (25., Abseits), schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern über das Torwarteck (30.) und schoss schließlich aus spitzem Winkel drüber (31.). Rico Engler (26.) und Steven Aßmann (29.) versuchten sich für die Leipziger – Vander erschreckten sie mit ihren Schüssen aber nicht. Doch auch Werders weitere Bemühungen bis zur Pause blieben inkonsequent: Pizarro köpfte aus guter Position drüber (34.), Pizarro und Almeida spielten Überzahlsituationen zu lässig aus und ließen sich im Strafraum den Ball abnehmen. Das lag aber auch an einer umsichtigen Abwehr um Routinier Torsten Jülich – insofern: Pause mit Applaus im schicken Rund.

 

Und das war noch nicht das Ende des emotionalen Repertoires, das den Fans abgefordert wurde. Vier Sekunden nach Wiederbeginn mussten sie

noch "Uii" brüllen, scheiterte doch der eingewechselte Ralf Schreiber nach Anstoß und Traumpass aus Hundertprozenter-Position. In Minute 52 durften sie dann jedoch das Stadion auf links ziehen, nachdem Rico Engler den Ball vom Strafraumrand schön an Vander vorbei zum Ausgleich geschlenzt hatte. Zwar hatte Werder danach einige Chancen – Huseijnovic und Sanogo verzogen aus 20 Metern jeweils knapp und Harnik vertändelte. Doch "die Loksche" dampfte immer wieder energisch nach vorn und bereitete der ungewohnten Abwehrreihe mit Boenisch und Tošić im Zentrum und Timo Perthel auf links einiges Kopfzerbrechen.

 

Nur der späte Bargfrede schraubt das Ergebnis hoch

 

Immerhin: Nach zwei Lok-Ecken trieb Mesut Özil einen Konter gen Tor, passte im Strafraum klug auf die andere Seite, wo Almeida bereit stand und einschob, 1:2 (60.). Schon zwei Minuten später war die gute Laune zurück auf den Rängen, denn Schiri Unger zeigte nach Foul von Tošić an Engler auf den Punkt. Den von Kapitän Holger Krauß müde getretenen Elfer konnte Vander jedoch parieren. Bis zum Schlusspfiff erspielten sich die Blau-Gelben noch zwei gute Gelegenheiten, als erst Quidzinski den Ball nach einer Ecke knapp neben das Tor schoss (68.) und kurz darauf der agile Schreiber Vander mit einem Flachschuss vor Probleme stellte (71.).

 

Werder war nun konditionell überlegen und nutzte die Konfusion durch die vielen Wechsel bei den Hausherren. Özil mit abgefälschtem Schuss (66.), Almeida mit zu lässigem Trick gegen Keeper Evers (71.) und Harnik mit einem unplatzierten Volley (74.) verpassten es aber, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Erst Philipp Bargfrede konnte kurz vor Schluss das Resultat etwas standesgemäßer gestalten: Von Harnik prima freigespielt fummelte er den Ball unter'm Torwart durch und schob ein (88.).

 

Dann war Feierabend und die fußballhungrigen Leipziger freuten sich stolz und lautstark über die beeindruckende Leistung ihres Oberligisten. Werder konnte sich 45 Minuten mit Regisseur Diego beschnuppern, muss sonst aber einen enttäuschenden Abend quittieren.

 

von Enrico Bach

 

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