Trotz Steigerung erneute Niederlage: 2:3 gegen die Reds

Da hätte es fast sogar mit einem Einstandstor geklappt, leider zielte Werders Neuzugang Carlos Alberto einen Tick zu genau . . . (Bild: Nordphoto)
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat auch das zweite Testspiel des Vorbereitungs-Trainingslagers in der Schweiz verloren. Die Bremer unterlagen dem Champions-League-Finalisten FC Liverpool mit 2:3 (1:2). Nach zwei frühen Toren durch Voronin (4.) und Schindler (6.) entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Riise brachte Liverpool vor 10.180 Zuschauern im schweizerischen Grenchen nach einer Viertelstunde erneut in Führung, nach der Pause sorgten erneut Voronin (61.) und Almeida (85.) für den verdienten Endstand.

 

 

Carlos Alberto, Niemeyer, Schulz und Schindler neu im Team

 

Werder präsentierte sich erstmals im neuen grünen Home-Trikot dem Fernsehpublikum und brachte auch Carlos Alberto mit. Der Neuzugang aus Brasilien spielte von Beginn an im Mittelfeld. In der Abwehr konnte sich Peter Niemeyer über 90 Minuten präsentieren, auf der linken Verteidigerposition erhielt der zuletzt verletzte Christian Schulz eine Bewährungschance. Im Sturm stellte Cheftrainer Thomas Schaaf Markus Rosenberg diesmal zu Beginn Kevin Schindler zur Seite. Liverpool hatte von seinen prominenten Offensiv-Neuzugängen vorerst nur Andrej Voronin im Einsatz.

 

Was heißt „nur“! Der Ukrainer, zuvor in Leverkusen aktiv, nutzte nach vier Minuten gleich die erste Unaufmerksamkeit in der Werder-Defensive zum 1:0. Peter Niemeyer hatte einen zu sachten Querpass gespielt, Frank Baumann den Ball nicht klären können, Voronin bedankte sich, umkurvte noch Tim Wiese und schob ein. Doch die Bremer ließen sich nicht schocken und schlugen umgehend zurück. Einen weiten Ball auf die linke Seite erreichte Christian Schulz noch eben vor der Grundlinie, seinen Rückpass in den Strafraum setzte Markus Rosenberg technisch wertvoll direkt an die Latte. Am Fünfmeterraum, wo der Ball herunter kam, stand Kevin Schindler und nickte ins leere Tor ein (6.). 1:1 – das Spiel konnte von vorn beginnen.

 

 

Riise nachhaltig, Werder nicht

 

Im Vergleich zu Werders Test gegen Basel entwickelte sich ein viel lebendigeres Spiel. Die ersten Pflichtspiele nahen, die Grundlagen sind gelegt, es gab Gelegenheit, sich ernsthaft in Fußball zu probieren. Die Grün-Weißen waren dem englischen Rekordmeister ebenbürtig, mussten aber nach einer Viertelstunde erneut einem Rückstand hinterherlaufen. John Arne Riise hatte seinen linken Hammer ausgepackt und einen Freistoß, allerdings leicht abgefälscht, aus gut 30 Metern in die Torwartecke gejagt. Werder reagierte und brachte sich in Schussposition, doch Carlos Alberto (22.) und zweimal Andreasen (27. und 34) blieben wenig nachhaltig. Wirklich gute Gelegenheiten waren aber auch rar, Liverpool stand kompakt und sicher. Das nötigte den Werder-Angriff Rosenberg und Schindler zu weiten Wegen auf die Außenpositionen, beide waren sehr beweglich und stets anspielbar.

 

So auch in der 40. Minute, als sich der emsige Carlos Alberto fast sein Einstandstor erzaubert hätte. Schulz, Schindler und Rosenberg hatten ihn zehn Meter vor dem Tor freigespielt, er schickte Keeper Carson und Kapitän Gerrard herrlich zu Boden, schlenzte die Kugel aber mit links an den Außenpfosten. Die „Reds“ blieben ihrerseits mit schnellem Direktspiel durch die Mitte gefährlich, bei Standards und Flanken präsentierte sich die Werder-Defensive aber mit Ausnahme des 2:1 sehr aufmerksam.

 

 

Almeida im zweiten Anlauf

 

Die Halbzeit brachte Erholung und zwölf neue Akteure. Mit ihnen gewannen die Engländer wieder die Oberhand. Erst zielte Voronin von Vranjes bedrängt zu hoch (47.), dann stand Kuyt bei seinem Tor im Abseits (49.). Unschön: Jamie Carragher vereinte wenige Minuten nach seiner Einwechslung nach rüdem Einsteigen eine gelbe Karte auf sich, die vorher schon Gerrard (überflüssiger Tritt gegen Carlos Alberto) und Crouch (überflüssiges Foul gegen Fritz) verdient gehabt hätten. Unschön auch, dass Liverpool weiter für Gefahr sorgte und das Spiel dominierte. Logische Konsequenz: Das 3:1 nach 61. Minuten. Ein Alonso-Pass setzte erneut Voronin mutterseelenallein vor Wiese in Szene, der Ukrainer netzte eiskalt ins kurze Eck. Zehn Minuten später schien sich Werder noch einmal zurück zu melden. Alle Liverpooler standen unschlüssig am Fleck während Almeida zum 3:2 einschob, nach langen Diskussionen mit seinem Assistenten nahm Schiedsrichter Wermelinger das bereits gegebene Tor wegen (richtig erkannten) Abseits zurück.

 

Mit nachlassenden Spieler-Kräften büßte auch der Fußball an Qualität ein. Einzig ein abgefälschter und dadurch tückischer Andreasen-Freistoß aus 35 Metern (76.) sorgte für Gefahr bevor der eingewechselte Frank Löning im Strafraum auftauchte, Stephen Darby seine flache Eingabe unglücklich aufs eigene Tor grätschte und Almeida den Ball nun doch noch zum 3:2 über die Linie drückte (85.). Ein letztes Spektakel dann wieder im Werder-Strafraum, wo Tim Wiese sich gegen einen Abstauber von Fernando Torres ganz breit machte und dem Spanier so sein Tor beim Liverpool-Debüt verwehrte (89.).

 

Fazit: Frischere Werderaner hielten gegen das englische Starensemble trotz vieler Ausfälle in einem ansehnlichen Spiel über weite Strecken gut mit, erspielten sich einige Chancen und erlebten eine ordentliche Premiere ihres neuen Kollegen Carlos Alberto.

 

von Enrico Bach

 

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