Mit schmalen Aufgeboten zum großen Wiedersehen

So jubelte der Ligapokal-Sieger 2006 im Leipziger Zentralstadion. Macht's noch einmal, Jungs!
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es ist schon kurios, dass Werder im ersten Pflichtsspiel der neuen Saison gleich auf den großen Konkurrenten aus dem Süden, den FC Bayern München, trifft. Am Samstag, 21.07.2007, erfolgt um 18 Uhr in der Düsseldorfer LTU-Arena der Anpfiff zum Viertelfinale des Premiere Ligapokals und es treffen zwei Clubs aufeinander, deren Duelle unbestritten zu den Klassikern gezählt werden dürfen.

 

Frühes Wiedersehen mit Miro Klose

 

Einen guten Monat nach seinem Abschied trifft Miroslav Klose bereits wieder auf seine alten Bremer Kollegen. Ende Juni war der Nationalstürmer nach drei Jahren bei Werder und komplizierten Verhandlungen an die Isar gewechselt, wo er in fünf Testspielen gegen fast ausnahmslos unterklassige Gegner auch gleich acht Mal ins Tor traf. Klose ist der letzte von acht namhaften Zugängen,

die sich der deutsche Rekordmeister in diesem Sommer gegönnt hat. Grund für die aggressive Einkaufspolitik der Bayern war eine völlig unbefriedigende Saison 2006/07, in der die Bayern in der Champions League vom AC Mailand die Grenzen aufgezeigt bekamen, im DFB-Pokal von Alemannia Aachen und in der Bundesliga Stuttgart, Schalke und Werder vor ihnen landeten. Nach zehn Jahren Champions League ist München in der kommenden Saison wieder einmal Austragungsort des UEFA-Cups.

 

Damit das eine Ausnahme bleibt, hat der FC Bayern seine Transferprinzipien geändert und einiges Kapital investiert. Um Trainer Ottmar Hitzfeld tummeln sich nun neben dem sowieso schon prominenten Kader der letzten Saison neuerdings auch Luca Toni (vom AC Florenz), Franck Ribéry (Olympique Marseille), Zé Roberto (FC Santos), José Sosa (Estudiantes de La Plata), Jan Schlaudraff (Alemannia Aachen), Marcell Jansen (Borussia Mönchengladbach), Hamit Altintop (FC Schalke 04) und eben Miroslav Klose. Damit werden allerdings auch einige Abgänge etablierter Spieler aufgefangen: Roy Makaay (Feyenoord Rotterdam), Claudio Pizarro (FC Chelsea), Hasan Salihamidzic (Juventus Turin), Owen Hargreaves (Manchester United), Ali Karimi (Katar) und Andreas Görlitz (Karlsruher SC) tragen künftig nicht mehr das Bayern-Trikot. Das Original Mehmet Scholl hat seine Karriere beendet. Die Qualität der neuen Bayern-Mannschaft ist aber unbestritten, Titel sollen/müssen her. "Ich bin gekommen, um alles zu gewinnen", sagt etwa Vizeweltmeister Franck Ribéry. Und Manager Uli Hoeneß kennt die Kehrseite der gerade so hell glänzenden Medaille: "Wir stehen enorm unter Druck und werden von Anfang an die Gejagten sein."

 

Werder ist seit vier Spielen gegen Bayern ungeschlagen

 

Werder würde dem FCB gern schon am Samstag einen Vorgeschmack darauf geben. Es ist das vierte Aufeinandertreffen beider Klubs im Ligapokal. In zwei Finals waren die Bayern besser (1999 mit 2:1 und 2004 mit 3:2), in der vergangenen Saison ging der Goldteller in Leipzig völlig verdient an Werder. Ivan Klasnic traf damals doppelt beim 2:0. Diese Partie war der Auftakt zu einer spektakulären Werder-Saison, in der die Münchner noch eine Niederlage gegen Grün-Weiß hinnehmen mussten (1:3 in Bremen am 8. Spieltag) und in der Rückrunde zuhause über ein 1:1 nicht hinaus kamen. Mit dem 3:0 in der Rückrunde 2005/06 ist Werder somit seit vier Spielen von Bayern unbesiegt.

 

Die Vorzeichen vor der Partie stehen in beiden Lager nicht zum Besten. Beide verloren ihren letzten Test (Werder mit 2:3 gegen Liverpool, München mit 1:2 in Mönchengladbach, nach zuvor fünf Siegen gegen den FC Sao Paulo und vier Amateurteams). Hier wie dort gibt es beträchtliche Verletzungssorgen und dementsprechend schmale Aufgebote. Bei Werder hofft man nach ersten "Gehversuchen" von Per Mertesacker beim Training in

Bad Ragaz, dass sich der "Lange" vielleicht schon bis Samstag wieder einsatzbereit meldet. Wegen Urlaub, Nationalmannschaftsverpflichtungen oder Verletzungen fehlen aber noch mindestens acht weitere Spieler. In München hat man ähnliche Sorgen: Luca Toni fällt mit einer Sehnenverletzung am Knie aus, Franck Ribéry plagen muskuläre Probleme, Mark van Bommel zwickt die Achillessehne. Außerdem fallen José Ernesto Sosa, Lukas Podolski, Jan Schlaudraff, Valerien Ismael und Willy Sagnol verletzungsbedingt aus, Julio dos Santos und Roque Santa Cruz haben wie Diego und Naldo bei der Copa America gespielt und erholen sich.

 

Personal hin oder her, das Spiel gegen den FC Bayern ist vor allem eines: ein weiterer "guter Test für die gesamte Mannschaft", wie Cheftrainer Thomas Schaaf sagt. In dem man, drei Wochen vor dem Saisonstart, Zeichen setzen und Selbstvertrauen tanken kann. Schaaf weist aber auch auf Folgendes hin: "Man muss bedenken, dass mitten in der Vorbereitung gespielt wird. Da wird noch viel ausprobiert und nicht jeder kann schon sein optimales Potenzial abrufen." Bei optimalem Verlauf würde er mit seiner Mannschaft am Mittwoch, 25.07.2007, 20.30 Uhr das Halbfinale bestreiten. Gegner wäre dann im Gottlieb-Daimler-Stadion der Deutsche Meister VfB Stuttgart.

 

von Enrico Bach

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