Klare Sache: Ligapokal-Aus nach 1:4 gegen München

Bezeichnendes Bild: Die Bayern waren den Bremern nicht nur in dieser Szene überlegen. Symbolisches Bild: Schweinsteiger gewann auch ein wichtigeres Kopfballduell und erzielte so das 1:1.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison hat Werder eine deutliche Niederlage hinnehmen müssen. In Düsseldorf verlor der Bundesliga-Dritte der vergangenen Spielzeit das Liga-Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München mit 1:4 (1:3). Die Bremer gingen früh durch Tim Borowski in Führung (9.). Schweinsteiger glich aus (24.), Altintop (27.) und Ribéry (35.) brachten den Rekordmeister noch vor dem Seitenwechsel komfortabel in Front. Auch nach der Pause gelang es Werder vor 51.000 Zuschauer in der ausverkauften LTU arena nicht, gegen den souverän aufspielenden Gegner Land zu gewinnen. Ribéry sorgte kurz nach der Pause per Handelfmeter für den Endstand.

 

 

Werder setzt sich rasch den Hut auf

 

Die Grün-Weißen mussten auch in diesem Spiel auf acht Spieler verzichten, die neuesten Ausfälle hießen Carlos Alberto, dem keine Spielberechtigung vorlag, und Hugo Almeida, der Stürmer klagt über Probleme am Sprunggelenk. Dagegen wurde Innenverteidiger Per Mertesacker rechtzeitig fit und stand neben Frank Baumann in der Anfangsformation. Im Vergleich zum Liverpool-Test ersetzte außerdem Pierre Wome Christian Schulz, Jurica Vranjes spielte für Carlos Alberto. Auch die Bayern traten nicht mit dem kompletten Star-Ensemble an. Bei ihnen fehlten Luca Toni, José Sosa, Lukas Podolski, Valerien Ismael und Willy Sagnol wegen diverser Blessuren. Dafür gaben die Neuzugänge Jansen, Altintop, Zé Roberto, Ribéry und Klose ihr Pflichtspiel-Debüt.

 

Für Werder begann das Spiel gut. Miroslav Klose tauchte zwar schon nach 40 Sekunden vor dem Wiese-Tor auf, stand nach Pass von Schweinsteiger aber im Abseits. Danach setzten sich die Bremer sofort den Hut auf. Ihrem Auftreten und der aggressiven Zweikampfführung mussten die Münchner Respekt zollen. Für den resoluten Auftritt wurde die Elf von Chefcoach Thomas Schaaf dann auch früh belohnt. Tim Borowski spielte nach acht Minuten den völlig freien Clemens Fritz auf der rechten Bahn an, dessen flache Eingabe Markus Rosenberg noch verpasste. Bayern-Verteidiger Lucio bekam die Kugel jedoch nicht gebändigt und klärte kurz in die Mitte, wo Borowski sich inzwischen eingefunden hatte, um den Ball per Aufsetzer zu versenken – 1:0 für Werder!

 

 

Attraktiver Fußball der Bayern und die Vorentscheidung vor der Pause

 

Die Rivalität beider Teams war im ersten Spiel nach dem Wechsel von Miro Klose wieder deutlich zu spüren, viele Fouls prägten das von Werder weiter beherrschte Spiel. Etwas überraschend fiel der Ausgleich. Eine Flanke von Philipp Lahm fand den in der Mitte mit zu viel Platz ausgestatteten Klose, dessen Kopfball Tim Wiese noch klasse parierte. Den nach oben abgewehrten Ball konnte Bastian Schweinsteiger aber ohne große Mühe vor dem Werder-Keeper einnicken (24.). Dieses Tor weckte die Bayern, von nun an war es ihr Spiel. Nur drei Minuten vergingen, dann hatten sie es plötzlich gedreht: Nach einem harmlosen Geplänkel im Mittelfeld zog Hamit Altintop 25 Meter vor dem Tor sogar noch leicht vom Kasten weg, versuchte es dann aber einfach mal mit dem linken Fuß – über dem etwas zu weit vorn postierten Wiese schlug die Kugel perfekt im rechten Winkel ein.

 

Es war attraktiver Fußball, den die Fans in diesen ersten 45 Minuten zu sehen bekamen, leider inzwischen fast ausschließlich von den Rot-Weißen. Werder kam in der 1. Halbzeit nur noch einmal in die Nähe von Oliver Kahn. Nach Foul an Vranjes vor und zumindest fragwürdigem Einsatz von Jansen gegen Schindler im Strafraum gab es aber weder Freistoß noch Elfmeter (32.). Die Musik spielte sowieso auf der anderen Seite. Ein regelrechtes Powerplay der Münchner hatte in der 35. Minute deren drittes Tor zur Folge. Jansen flankte von der Grundlinie zurück an den Elfmeterpunkt, wo Schweinsteiger noch über die Kugel hieb, den Ball so aber glücklich zu Franck Ribéry lenkte. Der stark spielende Franzose schob mit links ein. Vor der Pause besaßen Altintop und Ribéry mit Fernschüssen, sowie Klose mit dem Kopf sogar noch weitere gute Möglichkeiten, das 1:3 aus Werder-Sicht spiegelte den Spielverlauf passend wieder.

 

 

Nur Andreasen und eine Wespe gefähren Olli Kahn

 

Die Partie verflachte nach der Pause deutlich. Noch läuft die Vorbereitung, die Kräfte wurden jetzt eher dosiert als in der vehementen ersten Halbzeit. Bayern präsentierte sich sehr geordnet, sehr passsicher, sehr selbstbewusst, ohne weiter zu glänzen. Die Bremer blieben harmlos, die Stürmer mühten sich, hatten aber keine Bindung zum hauptsächlich in der Defensive beschäftigten Mittelfeld. Ergo: Oliver Kahn verlebte einen ruhigen restlichen Abend, abgesehen von einem Andreasen-Schuss aus 40 Metern in der 67. und einer Insekten-Attacke in der 77. Minute. Zwischenzeitlich hatte Ribéry mit seinem zweiten Tor die Führung noch ausgebaut. Wome hatte im Strafraum Klose per Handspiel gestoppt, beim Elfmeter flog Wiese links und der Ball rechts – 1:4 (54.). Letzte Chance im Spiel war dann ein Schuss Hamit Altintops, nach Kopfballablage von Klose. Vielleicht irritiert vom ausrutschenden Baumann verfehlte der Neuzugang von Schalke 04 das Tor aber deutlich.

 

Werder bereitet sich nach dem Ausscheiden mit zwei weiteren Testspielen auf die in drei Wochen beginnende Bundesliga-Saison vor. Ernst wird es schon am 4. August in der 1. DFB-Pokal-Runde bei Eintracht Braunschweig. Die Bayern bestreiten am kommenden Mittwoch, 25.07.2007, das Liga-Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart.

 

von Enrico Bach

 

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