Rangers-Käpt'n Ferguson holt sich Rekord gegen Werder

Beim Vergleich der Mannschaft mit einem menschlichen Körper wäre Kapitän Barry Ferguson das Herz und die Lunge der Glasgow Rangers. Gegen Werder kommt der Dauerbrenner zu schottischen Rekord.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Er ist der Star der Glasgow Rangers und in wenigen Stunden werden alle Augen auf ihn gerichtet sein. Wenn Barry Ferguson kurz vor 21 Uhr (Bremer Zeit) seine "Teddybears" aufs Feld führt und der Schiedsrichter kurz danach die Partie anpfeift, wird er zu dem Profi mit den meisten internationalen Einsätzen in Klubwettbewerben und bricht damit den langjährigen schottischen Rekord. Mit seinem 77. Spiel überholt er die Spieler-Legende Dave Narey von Dundee United. "Diese Marke erreicht zu haben, darüber bin ich sehr stolz. Ich hoffe, dass ich nun die 100er-Grenze angreifen kann. Ein paar Jahre habe ich noch vor mir", so der 30 Jahre alte Ferguson, der alle diese Einsätze im Trikot der Rangers absolvierte.

 

Um dieses Vorhaben zu erfüllen, will der Kapitän der schottischen Nationalmannschaft unbedingt in dieser Saison noch so viele Spiele wie möglich bestreiten. Doch die Bremer Ambitionen stehen dem entgegen. Ferguson macht sich dennoch Hoffnung: "Neben mir haben noch ein paar andere im Team Erfahrung. Wir können die Aufgabe Werder Bremen meistern." Und nicht nur die will er überstehen. Ferguson kann sich auch eine Überraschung vorstellen. "Ich hatte seit zwei Jahren keinen Pokal mehr in den Händen. Diese Zeitspanne ist für einen so großen Klub wie die Glasgow Rangers zu lang. Wir haben jetzt gute Möglichkeiten, da wir noch in allen vier Wettbewerben vertreten sind. Warum sollte es nicht funktionieren."

 

Dass Barry Ferguson ein Stolperstein auf dem Weg zum Erreichen der eigenen Ziele sein kann, wissen die Bremer Profis längst. Schon am Mittwoch hatte Geschäftsführer Klaus Allofs gewarnt: "Ferguson ist ein echter Kapitän. Er agiert sehr dominant auf dem Platz und reist seine Teamkollegen mit." Bei den Grün-Weißen ist das angekommen. Stürmer Markus Rosenberg gestand zwar vor dem Spiel noch: "Ich weiß gar nicht so viel über die Rangers", über ihren Kapitän wusster er aber Bescheid: "Der Ferguson ist schon ein außergewöhnlicher Spieler. Allerdings dürfen wir uns nicht nur auf ihn konzentrieren, denn auf diesem Niveau kann eine Mannschaft nur bestehen, wenn sie viele dieser Typen hat."

 

Barry Ferguson begann seine Profikarriere 1996 bei den Rangers und avancierte schnell zu einer Säule des Teams. Parallel zu Werders Mannschaftskapitän Frank Baumann übernahm auch er schon im Jahr 2000 als junger Spieler die Kapitänsbinde. Mit ihm gewannen die Rangers 1997, 1999, 2000 und 2003 die schottische Meisterschaft, sowie 1999, 2000, 2002 und 2003 den schottischen Pokal. Ferguson selbst wurde 2001 und 2003 zu Schottlands Fußballer des Jahres gewählt. Im Sommer 2003 erfolgte dann der Wechsel zu den Blackburn Rovers in die englische Premier League. Doch durch eine schwere Verletzung konnte Ferguson dort sein Potential nicht ausschöpfen und kehrte im Januar 2005 zu den Rangers zurück. Und siehe da, das Team wurde mit ihm sofort wieder Meister und Liga-Pokalsieger.

 

 

Werder stellt sich auf Power-Fußball-Feuerwerk ein

 

Wenn Schiedsrichter Alain Hamer aus Luxemburg am Donnerstagabend, 06.03.2008, die Partie der Grün-Weißen in Glasgow anpfeift, dann sind die Werder-Profis auf alles eingestellt. Mit Anpfiff erwarten Fritz, Merte & Co. ein Power-Fußball-Feuerwerk in einer ganz heißen Atmosphäre.

 

"Wenn man dort spielt, muss man wissen, was auf einen zukommt. Unser Ziel muss es sein, dort zu bestehen. Es wird während der 90 Minuten keinen Leerlauf, keine Ruhepause geben. Wir müssen nonstop richtig da sein und uns gegen die Rangers wehren. Da darfst du nicht lange rumdenken, sondern musst dich dagegen stemmen", verlangt Cheftrainer Thomas Schaaf, der den Stil des mit 51 Meisterschaften weltweiten Rekordmeisters als "leidenschaftlich und geradlinig" bezeichnet. "Sie spielen mit viel Herz und offenem Visier."

 

Vor allem die Fans im Ibrox Park lassen ihrer Mannschaft keine andere Wahl. "Die Rangers werden von ihnen bedingungslos nach vorn geschrieen. Es ist ein fanatisches, aber auch sehr faires Publikum, dass auch dem Gegner Respekt zollt, wenn er korrekt auftritt und alles gibt. Ich bin mir sicher, dass jeder Spieler lieber vor vollen Rängen spielt, als vor Tribünen wie in Braga", so Schaaf. Geschäftsführer Klaus Allofs fügt hinzu: "Es ist das typische Verhalten britischer Fans. Sie unterstützen ihre Mannschaft bedingungslos und auch in schwierigen Situationen reicht die kleinste Aktion, in der ein Spieler sich bemüht, um sofort die Stimmung wieder anzuheizen. Das macht die Atmosphäre dort so außergewöhnlich." Mit dem typischen Allofs-Lächeln ergänzt der Werderaner: "Es wird aber nicht soweit kommen, dass sie uns noch während des Spiel applaudieren. Vielleicht aber nach dem Spiel."

 

Die Werder-Profis zeigten sich kurz vor dem Abflug in Bremen gut vorbereitet auf die bevorstehende Herausforderung. "Es wird zur Sache gehen und wir müssen dagegen halten, aber wir werden unsere spielerische Linie nicht aufgeben. Wir können gar nicht anders, als unseren offensiven Stil beizubehalten. Wir leben davon, das Spiel zu machen", prophezeit Clemens Fritz einen offenen Schlagabtausch. In diesen wird der Nationalspieler mit einem kleinen Handicap gehen. Eine Handgelenksverletzung zwingt ihn, mit einer Manschette aufzulaufen. "Wichtig ist doch, dass ich überhaupt so pielen kann. Es ist nur eine Knochenabsplitterung, nichts Wildes und diese Manschette macht es möglich. Auf jeden Fall ist es besser, als einen Gips zu tragen. Der wäre noch unpraktischer."

 

Während Fritz sich für einen Einsatz bereit meldet, sind unter den 21 Profis, die am Mittwochmorgen an Bord gegangen sind einige Fragezeichen dabei, die sich wohl erst kurz vor dem Spiel klären werden. "Wir hoffen, dass die restliche Zeit uns noch hilft, um zu sehen, auf wen wir bauen können. Wir trainieren heute Abend und werden uns auch morgen noch einmal bewegen", so Schaaf, der folgende Namen als vakant meldete. "Klasnic und Almeida haben ja noch gar nicht mit der Mannschaft trainiert. Und bei Baumann, Harnik und Borowski, die gerade erst ins Mannschaftraining zurückgekehrt sind, müssen wir abwarten, wie sie sich fühlen, ob sie den Einstieg gut verkraftet haben."

 

aus Glasgow berichtet Michael Rudolph

 

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