2:2 in Wien: Werder gibt Sieg aus der Hand

Mesut Özil und Co. verspielten in den Schlussminuten einen bereits sicher geglaubten Sieg.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Im dritten Gruppenspiel der UEFA Europa League musste sich Werder Bremen bei Austria Wien trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung schlussendlich mit einem 2:2 zufrieden geben. Einmal mehr war es Angreifer Claudio Pizarro, dem beide Bremer Tore des Abends gelangen. Zuerst köpfte der Peruaner eine Freistoßflanke Özils ins Tor (19.), nach gut einer Stunde profitierte er von einem Fehler des Wieners Jacek Bak und vollendete kaltschnäuzig (63.). Emin Sulimani läutete mit seinem Anschlusstor die Wiener Schlussoffensive ein, in der Schumacher kurz vor Schluss noch zu Austrias Ausgleich einköpfen konnte (87.).

 

Özil initiiert Werders erste Offensiv-Aktion...

 

Mit der identischen Startelf aus dem Hoffenheim-Spiel begann Werder beim österreichischen Traditionsklub. Aufreger blieben in den ersten Minuten aus, beide Teams nahmen erst allmählich Betriebstemperatur auf. Thomas Schaafs Mannschaft besaß mehr Spielanteile, den ersten Torschuss jedoch gab die Austria in Person von Milenko Acimovic, der über die gesamten 90 Minuten Wiens Dreh- und Angelpunkt bleiben sollte, ab. Der Freistoß des erfahrenen slowenischen Nationalspielers aus 20 Metern verfehlte den Pfosten nur knapp.

 

Auf der Gegenseite würde Mesut Özil die erste wirkliche Offensivaktion initiieren. Und wie er das tat: Er zirkelte einen Freistoß fast von der rechten Außenlinie aus in den Strafraum, wo Claudio Pizarro gewohnte Lufthoheit eroberte und aus knapp fünf Metern die Bremer Führung köpfte (19.). Die Veilchen erholten sich alsbald von diesem Rückschlag. Ein Drehschuss von Jacek Bak fälschte Per Mertesacker mit dem Oberschenkel zur Ecke ab, die Acimovic schlitzohrig direkt verwandeln wollte – Tim Wiese aufmerksame Faustabwehr am kurzen Pfosten verhinderte Schlimmeres (28.). Das Selbstvertrauen der Hausherren wuchs weiter. Acimovic bediente den aufgerückten Verteidiger Standfest in den Lauf, doch Naldos perfekt getimte Grätsche vereitelte rechtzeitig einen gefährlichen Abschluss (32.).

 

Werders Chancen im Augenblicks-Takt

 

Philipp Bargfredes raumöffnendes Zuspiel in der 34. Minute auf Mesut Özil, dessen versuchter Schnibbler frei vor Wiens Schlussmann Almer die nötige Entschlossenheit fehlte, läutete Werders spielerische Drangphase der ersten Hälfte ein. Zwei Minuten später verpasste es Aaron Hunt mit dem rechten Fuß aus bester Position im gegnerischen Strafraum, die Führung auszubauen. Nur Augenblicke darauf dribbelte Özil über rechts die Grundlinie entlang – der Versuch aus ganz spitzem Winkel wurde zur Ecke geklärt, bei der Schütze Özil den eingelaufenen Mertesacker fand, der aus Nahdistanz an den lange Pfosten köpfte. Während Momo Diabang ein gutes Zuspiel von Acimovic in Werders Strafraum zu leicht vertändelte hatte (41.), hob Marko Marin im Gegenzug einen Querpass auf Claudio Pizarro. Im Getümmel des wiener Strafraums kullerte der Ball zu Hunt, der aus fünf Metern Robert Almer zu einer guten Parade zwang.

 

Kaum drei Minuten nach Wiederanpfiff tauchte Marko Marin auf Zuspiel Pizarro vor Almer auf – bezwingen ließ der sich jedoch vorerst kein zweites Mal. Auch nicht bei Philipp Bargfredes Flachschuss aus 20 Metern (50.). Der etwas ungenaue Blick des Schiedsrichter-Gespanns kam Werder fünf Minuten später zu Gute. Junuzovic war in den Strafraum gedribbelt, hatte auf Klein abgelegt, doch Frings konnte im letzten Moment dazwischengrätschten. Dabei gelangte der Ball unglücklicherweise zu dem allein im vermeintlichen „Abseits“ des Fünfmeterraums stehenden Junuzovic, für den es am kurzen Pfosten ein Leichtes bedeutete einzuschieben. Schiedsrichter Tagliavento entschied zu Unrecht auf Abseits.

 

Pizarros vermeintliche Vorentscheidung

 

Was folgte, war aus Bremer Sicht im günstigsten Moment ein kapitaler Bock des Wiener Innenverteidigers Jacek Bak. Unbedrängt unterlief dem ehemaligen polnischen Nationalspieler ein auf fatalste Art und Weise versuchter Rückpass nach Rosenbergs Kopfballverlängerung – Pizarro nahm das Geschenk dankend an, legte den Ball mit der Sohle rechts an Robert Almer vorbei, umkurvte selbst den Torhüter links herum und schob aus Nahdistanz zur vermeintlichen Vorentscheidung ein (63.). Der Mut ging der Austria in einer über weite Strecken schnellen Partie mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten keineswegs verloren. Julian Baumgartlingers Kopfballaufsetzer zischte drei Minuten darauf noch knapp über die Latte.

 

Werder versäumte es derweil, durchaus mögliche Kontersituationen auszuspielen. Dafür war es dann Emin Sulmani in der 73. Minute, der dem Mut der Wiener neues Leben einhauchte, denn sein trockener Abschluss aus gut 20 Metern nach Doppelpass mit Schumacher schlug links halbhoch zum Anschlusstreffer ein. Die heiße Schlussviertelstunde hatte ihren Anfang genommen. Austria machte gehörig Dampf, doch es schien, als dass die Grün-Weißen den Vorsprung über die Zeit bringen könnten. Bis... Torschütze Sulimani von rechts Flankte, am langen Pfosten Schumacher am höchsten sprang und per Kopf ins kurze Ecke den Endstand herbeiführte.

 

von Maximilian Hendel

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