Schwere Bürde fürs Rückspiel: 0:3 und Tim Wiese verloren

Kurz vor dem großen Ziel Europapokalfinale böse gestolpert: Clemens Fritz und Werder Bremen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat das Hinspiel im UEFA-Cup-Halbfinale bei Espanyol Barcelona mit 0:3 verloren und steht damit im Rückspiel in einer Woche vor einer ganz harten Prüfung. Erschwerend hinzu kommt, dass Werder dann auf Tim Wiese verzichten muss. Der Keeper sah in der 58. Minute nach einem Foul außerhalb seines Strafraums die rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach Toren von Moises Hurtado (20.) und Pandiani (50.) bereits 2:0 für die Gastgeber, die nach 87 Minuten noch per Konter durch Coro zum Endstand nachlegten.

 

Thomas Schaaf vertraute mit einer Ausnahme der Elf vom Bundesligaspiel gegen Aachen: Daniel Jensen gab sein Comeback in der Startelf für Jurica Vranjes. Traditionell deutlich rotierender präsentierte sich die Elf von Coach Ernesto Valverde, der Lacruz, David Garcia, Rufete, de la Peña und Tamudo statt Zabaleta, Chica, Jonatas, Coro und Luis García ins Rennen schickte. Als Schlussmann stand wie immer im UEFA-Cup wieder Gorka Iraizoz für Idriss Kameni auf dem Feld.

 

Dominanter Beginn von Werder, aber Espanyol macht das Tor

 

Diese neu formierte Elf musste sich erstmal sortieren, was Werder nutzte, um dominant die Partie zu eröffnen. Über zwei Drittel Ballbesitz in der ersten Viertelstunde drückten sich auch in ersten Vorstößen aus. Beim verheißungsvollsten nach vier Minuten nahm Miroslav Klose eine weite Fritz-Flanke schön im Strafraum mit der Brust herunter, wurde beim Abschluss aber noch entscheidend gestört.

 

Espanyol sah sich das grün-weiße Treiben exakt 18 Minuten an und machte dann ernst. Die erste Ecke der Katalanen konnte Tim Wiese nur aus dem Getümmel fausten, der Ball landete bei Rufete und nach dessen Schuss zappelte der Ball plötzlich im Netz. Daniel Jarque, der den Ball per Hacke ins Tor verlängert hatte, stand aber im Abseits. Kein Problem für Espanyol, nur zwei Minuten später machten sie alles richtig. Ivan de la Peña führte eine Ecke von rechts kurz aus, Rufete konnte den Ball ungestört an den Fünfmeterraum flanken. Dort stand, von Patrick Owomoyela völlig vergessen, Moises Hurtado in der Luft und sagte per Kopf Dankeschön – 1:0.

 

Lobenswert, dass sich Werder vorerst wenig um den Rückstand scherte und weiter nach vorn spielte. In der 22. Minute schon wäre diese Haltung fast belohnt worden. Diego profitierte von einem missglückten Klärungsversuch im Espanyol-Strafraum, legte auf Frings ab, doch dessen Schuss aus 20 Metern entschärfte Iraizoz. Der bloße Wille reichte Werder bald aber nicht mehr. Der deutsche Vizemeister agierte im Spiel nach vorn gegen sehr emsig verteidigende Spanier zu einfallslos und sah sich immer öfter hurtigen Kontern gegenüber.

 

Vor der Pause kam Werder noch zu zwei Möglichkeiten: Erst scheiterte Naldo mit einem Kopfball nach Frings-Ecke (30.), dann verpassten Diego und Klose eine flache Eingabe des zuvor von Diego glänzend frei gespielten Frings (35.). Die immer selbstbewusster werdenden Katalanen hielten mit einem schönen Flatterschuss von Lacruz aus 25 Metern dagegen, den Wiese aufmerksam parierte (43.). Kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Riera noch die Robustheit von Naldos Schädel – der Brasilianer bestand den Test und klärte den gefährlichen Schuss aus zwölf Metern zur Ecke.

 

Kalte Duschen nach der Pause: zweites Tor und Platzverweis

 

Alle Hoffnung, dass Werder aus dem ausgeglichenen Spiel der ersten Hälfte nach der Pause eine klarere Angelegenheit machen würde, verpuffte nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff. Wieder hieß der Ausgangspunkt de la Peña, wieder brachte eine Standardsituation das Unheil: Den scharf auf den kurzen Pfosten gezogenen Eckball lenkte Walter Pandiani mit den Haarspitzen über Tim Wiese zum 2:0 ins Netz, drei Werderaner auf der Linie mussten den 11. Cup-Treffer des Uruguayers quittieren. Leider blieb dieses Mal eine Reaktion der Schaaf-Elf aus.

 

Im Spiel nach vorn präsentierte sich die beste Offensive der Bundesliga uninspiriert, weniger aggressiv als die Hausherren und zudem mit vielen einfachen Ballverlusten. Solche führten kurz nacheinander zu zwei brenzligen Situationen für Tim Wiese. Während Werders Torwart die erste wagemutig vor Tamudo noch bereinigen konnte, kam er bei der zweiten zehn Meter vor seinem Strafraum gegen den gleichen Spieler zu spät (68.). Das klare Foul beraubte die Spanier einer klaren Torchance und demnach Wiese der letzten 32 Minuten des Spiels – Platzverweis. Vorausgegangen war ein weiter Flachpass de la Peñas auf Tamudo, der drei Werder-Verteidiger ausbeschleunigte.

 

Espanyol auf Barcas Spuren – kühl, souverän und effektiv

 

Für Wiese beendete Andreas Reinke das Spiel zwischen den Pfosten, sonst blieb alles wie es war: Werder verlor in des Gegners Hälfte zu leicht den Ball und wurde selbst nur noch marginal gefährlich. So Diego in der 73. Minute, als er es auf eigene Faust in den Strafraum schaffte, Miroslav Klose seine Eingabe aber verpasste. Das "kleine" Espanyol Barcelona präsentierte sich nun so souverän und kühl wie das "große" Barca, lauerte auf das dritte Tor, Werder blockierend, aber immer wieder fix nach vorn sprintend. Das Resultat: erst gute Möglichkeiten für Riera (77., von Fritz abgeblockt) und Rufete (82., von Reinke gehalten), dann das bittere dritte Tor: Der eingewechselte Vranjes hatte im Angriff den Ball verloren, Ortega links ging auf und davon, während in der Mitte Coro schneller als Owomoyela den Weg in Werders Strafraum fand und keine Mühe hatte, einzunetzen (87.).

 

Erst in der 95. Minute drängten die Gäste noch einmal auf den wichtigen Auswärtstreffer, Pasanens Gewaltschuss aus 20 Metern konnte Iraizoz aber kontrollieren. Bezeichnend für Werders schwarzen Tag: Mit der letzten Aktion des Spiels holte sich Clemens Fritz zehn Sekunden vor Schluss seine dritte europäische Verwarnung und fehlt im Rückspiel.

 

von Enrico Bach

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