Pokal: Pflichtspiel-Auftakt gegen Nordhorns Elferkönige

Tim Wieses Elfmeterkünste sind bekannt. Wenn es schlecht läuft, wird er sie auch in Nordhorn wieder brauchen.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Pokalhalbfinalist, Fünfter der Abschlusstabelle und zur Krönung auch noch Europapokalsieger – in Nordhorn gab es richtig was zu feiern im Frühsommer! Die HSG Nordhorn drehte auf dem ganz feinen Handballparkett ein großes Ding nach dem anderen. Dem Fußball hat der Hallensport im südwestlichsten Zipfel Niedersachsens schon lange den Rang abgelaufen. Was für eine tolle Gelegenheit ist da dieses Pokalspiel für die Fußballer der Eintracht. Am Samstag, 9.8.2008, ist ab 15.30 Uhr Werder Bremen im Stadion am Heideweg zu Gast. Dank des Spiels gegen den Vizemeister kann sich der Fünftligist derzeit behaupten in der 50.000-Einwohner-Stadt. Ganz Optimistische träumen gar von einer Sensation in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde, die ihre Eintracht wieder im ganzen Land bekannt machen würde.

 

In der Oberliga gegen Werder: 2:8 Siege, 21:38 Tore

 

So wie es in den Fünfzigern und Anfang der Sechziger Jahre schon einmal fast war, als in Nordhorn erstklassiger Fußball gespielt wurde. Die Oberliga Nord, in der man damals kickte, war zwar nur eine von fünf

deutschen Eliteligen, deren Beste am Ende den Meister ausspielten. Aber immerhin. Aus dieser Zeit datieren auch die wichtigsten Pflichtspiel-Begegnungen zwischen der Eintracht und Werder. 5:2 gewann Nordhorn gleich im ersten Oberliga-Duell 1955, zwei Jahre später noch einmal 4:1. Herrliche Spiele, die heute natürlich wieder heraus gekramt und ausgiebig nacherzählt werden. In den restlichen Partien gegen die Grün-Weißen gab es übrigens derbe auf die Mütze: acht Spiele, acht Niederlagen, 12:35 Tore.

 

Ähnlich lief es zwischen 1997 und 2000 in der Regionalliga Nord, als Werders Amateure in sechs Spielen gegen Nordhorn unbezwungen blieben. "Meine Erfahrungen als Trainer der Werder-Amateure sind ja einige Jahre her", sagt Werders heutiger Cheftrainer Thomas Schaaf, "aber ich kann mich noch gut erinnern, dass es dort meist heiß her ging." Bestes Beispiel: Ein 5:3-Sieg im April 1999. Es war eines der letzten Schaaf-Spiele als Amateur-Trainer, Anfang Mai begann seine erfolgreiche und noch heute anhaltende Amtszeit bei den Profis.

 

Ein Team von Elfmeterkönigen

 

Bei diesem 5:3 saß auf Nordhorner Seite übrigens der Albaner Shefqet Lajci auf der Trainerbank, der kurioserweise auch heute wieder Trainer bei Werders Gegner ist. Er folgte im November auf Jochen Wessels, konnte aber nicht vermeiden, dass die Eintracht eine bescheidene Saison nur auf Rang 15 beendete. In den Jahren nach dem Regionalliga-Abstieg

hatte man sonst stets oben mitgespielt. Die Höhepunkte spielten sich in dieser Saison also im Pokal ab, den die Eintracht im Finale gegen den Lüneburger SK gewann. Achtung, Werder: Vier der fünf Pokalpartien (u.a. gegen Eintracht Braunschweig) entschied Nordhorn im Elfmeterschießen!

 

Soweit soll es am Samstag möglichst nicht kommen, auch wenn sich Werder auf einen höchst motivierten Gegner einstellt, der gewitzt auf seine Chance hofft. "Sie haben einen Kader, der am Spiel teilnehmen will, selbst auch mal etwas versuchen wird", erwartet Thomas Schaaf, der den Gegner in dessen Vorbereitung beobachten ließ. "Die Eintracht hat Spieler in ihren Reihen, die mit ihrer Technik und ihrer Schnelligkeit einiges bewegen wollen." Was sie bewegen wollen? Die grün-weißen Gegenspieler zum Hinterherlaufen. Die 9.000 Fans in der erweiterten Arena zum Springen und Jubeln. Und die Handballer der HSG dazu, auf der Sonnenseite in Nordhorn ein wenig Platz zu machen.

 

von Enrico Bach

 

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