Pflichtspiel-Start im Pokal: Werder will "etwas gut machen"

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Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Eigentlich war es für Werder ein Spiel zum ganz schnell Vergessen. Das 0:3 im Dortmunder Signal-Iduna-Park am 5. Bundesliga-Spieltag war ein Match voller eigener Fehler, voller Härte, voller schwierig zu beantwortender Charakterfragen. Am Schluss standen null Punkte, drei bittere Kontergegentore durch Petric (2) und Klimowicz, ein entnervter Regisseur Diego und eine glatt rote Karte für Leon Andreasen. Also normalerweise folgendes Vorgehen: Mund abputzen, abhaken, nur schnell hinter sich lassen. Doch das grün-weiße Team machte es anders.

Irgendetwas passierte nach der Pleite mit dieser Mannschaft, die bis dahin noch nicht so souverän mit den vielen Verletzten und einer unbefriedigenden Vorbereitung umgegangen war. Sie zog aus der Demontage Kraft, rückte zusammen und einigte sich auf eine passende Antwort – die sich günstigstenfalls über die gesamte restliche Hinrunde ziehen sollte.

 

Und siehe da: Schon wenige Tage später spürte ein Team namens Real Madrid Werders frischen Tatendrang, zählbarer Erfolg stellte sich schon am folgenden Wochenende mit dem furiosen 4:1 gegen Meister VfB Stuttgart an. Die irgendwie heilende Wirkung der schlimmen BVB-Verletzung hielt bis zum 16. Spieltag an, erst in Hannover ging unglücklich das nächste Ligaspiel verloren. Leider gelang es nicht, den Effekt mit in die Champions League zu retten, dort rissen zwischenzeitlich zu viele neue Wunden auf.

 

Werders Ziele: Konstanz beweisen und "etwas gutmachen"

 

Am Dienstag, 29.01.2008, reist Werder nun erneut nach Dortmund, ab 20.30 Uhr (live in der ARD) steigt das Achtelfinale des DFB-Pokals. Hier soll den Schwarz-Gelben demonstriert werden, dass die 0:3-Dynamik auch über die Winterpause nicht nachgelassen hat. "In Dortmund wird es keine leichte Aufgabe sein, weiterzukommen. Nach dem letzten Bundesligaspiel haben wir dort noch etwas gut zu machen", sagt Geschäftsführer Klaus Allofs. Auch die Wettbewerbs-Statistik schreit nach Korrektur, gingen doch zwei von drei Nachkriegsduellen im DFB-Pokal gegen den BVB verloren: das Halbfinale 1963 (0:2) und gar das Finale 1989 (1:4).

Werder kam immerhin im Achtelfinal 1992/93 mit 2:0 eine Runde weiter. Das Heimrecht scheint in den Duellen dieser beiden Mannschaften eine entscheidende Rolle zu spielen. In der Bundesliga hat der BVB 22 von 40 Heimpartien gegen Werder gewonnen, in Bremen musste er allerdings 28 Pleiten in 39 Spielen einstecken. Aber immerhin: In den letzten fünf Jahren konnte Werder immerhin dreimal im Signal-Iduna-Park triumphieren.

 

Die Dortmunder Riesenarena büßt anhaltend an Schrecken ein, in der letzten Saison blieben in 17 Spielen nur sechsmal alle Punkte da, in dieser Saison gab es auch schon zwei Niederlagen und zwei Unentschieden aus acht Partien – eine mittelmäßige Bilanz. Überhaupt hat der sechsmalige Deutsche Meister in den letzten Jahren den Anschluss zur nationalen Spitze verloren. 6, 7, 7, 9 – das sind die Endplatzierungen der letzten vier Jahre, aktuell ist Dortmund Zehnter. Nach dem Werder-Spiel schien der Weg nach oben zu führen, doch die Folgen des Spiels waren hier ganz anders als in Bremen. Die nächsten drei Partien gingen verloren, bis zur Winterpause gab es nur noch drei BVB-Siege.

 

Bade und Rukavina statt Lehmann und Hinkel

 

Das stellt rund um den Signal-Iduna-Park niemanden zufrieden, in der Winterpause sollte mit großen Namen der Kader nachgebessert werden. Doch sowohl Andreas Hinkel (ging vom FC Sevilla zu Celtic Glasgow) und Jens Lehmann (blieb beim FC Arsenal) entschieden sich gegen Schwarz-Gelb. Im Tor vertritt also Marc Ziegler (der auch schon gegen Werder aushalf) den

langzeitverletzten Roman Weidenfeller. Und die Neuen hören auf die weniger prominenten Namen Mats Hummels (FC Bayern, Abwehr), Antonio Rukavina (Partizan Belgrad, Rechtsverteidiger) und Alexander Bade (SC Paderborn, Tor) – vor allem Rukavina zeigte bisher überzeugende Leistungen. Fünf Testspiele absolvierte das Team von Trainer Thomas Doll (verlängerte jüngst seinen Vertrag): 3:1 gegen Paderborn, 1:0 gegen Málaga CF, 5:0 gegen Leverkusen (beim Blitzturnier in Düsseldorf), 0:1 gegen Düsseldorf (ebenfalls Blitzturnier) und 2:1 bei KAA Gent.

 

"Mutig auftreten, einfach spielen" – das haben sich die Borussen für das "50:50"-Spiel gegen Bremen vorgenommen. Dabei plagen auch sie personelle Sorgen, Jakub Blaszczykowski wird mit einem Muskelfaseriss fehlen. Außerdem sind die Einsätze vom besten Vorrunden-Torschützen Mladen Petric (8 Treffer, Hüftprobleme) und von Hoffnungsträger Alexander Frei (nach Waden-OP noch ohne Saisoneinsatz) sehr fraglich. Nun soll im Angriff Nelson Valdez in die Bresche springen. Der Ex-Werderaner traf in den Tests sowohl gegen Leverkusen als auch in Gent doppelt und brennt aufs Viertelfinale. Auf dem Weg dahin überwand Dortmund bisher den 1. FC Magdeburg mit 4:1 und Eintracht Frankfurt mit 2:1.

 

von Enrico Bach

 

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