DFB-Pokal: Duisburg auf der Flucht vor dem Liga-Grau

Das Heimspiel gegen Werder war für Duisburg eine weitere Etappe auf dem Weg in den Tabellenkeller. Gelingt im Pokal die Wende?
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Was für ein Comeback! Gerade acht Minuten waren am ersten Spieltag dieser Bundesliga-Saison vergangen, als sich der MSV Duisburg spektakulär in der Liga zurückmeldete. Manasseh Ishiaku brachte den Aufsteiger vor 76.000 Zuschauern in Dortmund in Führung. Eine gute Stunde später stand es 3:0 für die Gäste und Fußball-Deutschland rieb sich die Augen. Diese kecken Duisburger, die am Mittwoch, 31.10.2007, 19 Uhr zum DFB-Pokal-Spiel nach Bremen kommen, hatte man irgendwie nicht auf der Rechnung gehabt.

 

Besteigt der MSV schon wieder den Fahrstuhl?

 

Kein Wunder, hatte sich der MSV doch erst am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison den Wiederaufstieg gesichert. Ein Jahr zuvor war er als 18. sang- und klanglos aus der Eliteklasse abgestiegen. Zwischen 2000 und 2005 war er gar fünf lange Jahre in den Tiefen der 2. Liga verschwunden. Nun ist er zurück, doch in unangenehmer Tradition schon wieder in der roten Zone der Bundesliga angekommen. Der Auftakt in

Dortmund war ein Fest, das Rudi Bommer und sein Team nicht jede Woche zelebrieren konnten. Bis zum 11. Spieltag am vergangenen Wochenende gewannen die "Zebras" nur noch zwei Spiele (gegen Bielefeld und in Cottbus), alle anderen acht gingen verloren. Das ergibt Tabellenplatz 17 und mit ihm die allergrößten Sorgen.

 

Da kommt der Pokal vielleicht gerade recht, um sich auf andere Gedanken zu bringen und dem Liga-Grau zu entfliehen. Das Los Werder Bremen hat in Duisburg nicht für Luftsprünge gesorgt, wenigstens in der heimischen MSV-Arena hätte man das Duell gern gesehen. Dabei spricht die Pokalbilanz eindeutig für Werders Gäste. In der einzigen bisherigen Partie im DFB-Pokal behielten sie im April 1975 im Viertelfinale mit 2:0 die Oberhand im Weserstadion. In dieser Saison erreichten die Duisburger sogar das Finale, das sie aber gegen Eintracht Frankfurt mit 0:1 verloren. Bei zwei anderen Finals 1966 (2:4 gegen Bayern München) und 1998 (1:2 gegen denselben Gegner) lief es ähnlich, die Trophäe gewinnen konnte der MSV noch nie.

 

Ausgeglichene Bundesliga-Bilanz zwischen Werder und Duisburg

 

Dass man nicht so gern nach Bremen fährt, liegt sicher eher an der Bundesliga-Bilanz im Weser-Stadion. Nur fünf von 26 Spielen verlor Werder gegen die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Dass die aber nie zu unterschätzen sind, wird an der Gesamtbilanz deutlich: in den direkten Bundesliga-Duellen steht es nach Siegen 21:20 für den MSV. Dieser minimale Rückstand ist ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Alle sechs Partien

seit Dezember 1999 gingen an Grün-Weiß! Die letzte ist gerade dreieinhalb Wochen her, Werder gewann letztlich souverän 3:1 gegen am Ende nur noch mit neun Mann auf dem Platz stehende Duisburger, Jensen, Sanogo und Andreasen trafen.

 

Für das Gegentor sorgte mal wieder Ailton, der seit seinem Weggang 2004 schon den sechsten Treffer gegen seine alte Liebe erzielte. Auch für Schalke in Pokal und Liga, sowie gleich dreimal für Besiktas Istanbul in einem Testspiel netzte er ein. Dennoch freut man sich in Bremen auf "Toni": "Ailton ist vielleicht ein bisschen älter geworden, aber er wird auch in dieser Saison noch für einige Höhepunkt sorgen, da bin ich mir sicher. Das sollte aber nicht im Weser-Stadion passieren", sagte Kapitän Frank Baumann nach der Auslosung. Auf die Freude, dem alten Kumpel das Toreschießen zu verderben, muss Werders Defensive nun doch nicht verzichten. Ailton bekam von Trainer Rudi Bommer zwar eine Woche "Baby-Pause" und wird nach Mexiko zu seiner Frau Rosalie fliegen, die Zwillinge erwartet. Allerdings wird diese Reise erst in der nächsten Länderspielpause stattfinden. Trotz Ailton: In den letzten vier Jahren hatte Werder dreimal in Runde 2 einen Bundesligisten zu Gast. Jedes Mal verließen die Hausherren als Sieger den Platz und erreichten das Achtelfinale. Das soll so weitergehen.

 

von Enrico Bach

 

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