Pokal-Leckerbissen: Werder gastiert auf Schalke

Früher Teamkollegen, jetzt Kontrahenten: Ailton (l.) und Ivan Klasnic
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Das Unternehmen "Pokal-Titelverteidigung" geht für Werder in die entscheidende Phase. Am Dienstag, 19.04.2005, um 20.30 Uhr müssen die Grün-Weißen im Halbfinale in der Arena AufSchalke antreten. Noch ein Sieg und man hätte erneut das "Berlin-Ticket" gelöst.

 

Auf den ersten Blick mag es ein Nachteil sein, dass die Bremer den "Pokal-Fight" gegen Schalke 04 auswärts bestreiten müssen. Betrachtet man aber Werders jüngste Weser-Stadion-Bilanz ist man insgeheim vielleicht doch froh, nicht vor heimischem Publikum antreten zu müssen. Dort nämlich konnte das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf zuletzt nicht überzeugen. Seit drei Begegnungen wartet der deutsche Meister in der Bundesliga auf einen Heimsieg.

 

In der Fremde dagegen zeigt Werder regelmäßig im Zwei-Wochen-Rhythmus ein anderes Gesicht: Unverkrampftes Auftreten, flüssiger Kombinationsfußball und ein hohes Maß an Effizienz, das zeichnet das Spiel der erfolgreichsten Auswärtsmannschaft der Liga aus. Eine Tatsache, die Hoffnung für das Halbfinale gegen Schalke in der ausverkauften Arena macht, zumal sich die Geschichte der beiden Gesichter des Doublesiegers auch auf den diesjährigen Pokalwettbewerb übertragen lässt. Während sich die Grün-Weißen in den beiden Auswärtspartien gegen Jahn Regensburg (2:0) und die Bayern-Amateure (3:0) schadlos hielten und dabei sogar ohne Gegentor blieben, tat man sich im Weser-Stadion sowohl gegen Bayer Leverkusen (3:2) als auch gegen Zweitligist Eintracht Trier (3:1 n.V.) schwer.

 

Werder im Pokal schon lange ungeschlagen

 

Sich allein auf die eigene Auswärtsstärke zu verlassen, wird gegen Schalke 04 allerdings nicht reichen. Und das wissen auch die Verantwortlichen. "Wenn wir wieder nach Berlin wollen, müssen wir uns erheblich steigern", meint Mittelfeldabräumer Fabian Ernst und spielt dabei auf die dargebotene Leistung aus der Begegnung gegen Hertha BSC Berlin an. Sportdirektor Klaus Allofs schlägt ähnliche Töne an und fordert von der Mannschaft "Mut, Entschlossenheit und Einsatzwillen". Schließlich gilt es gegen den Revier-Klub, auch eine Serie fortzusetzen: "Wir sind im Pokal seit zwei Jahren ungeschlagen und haben dabei zum Teil schwere Auswärtsaufgaben erledigt. An diese dargebotenen Leistungen wollen wir am Dienstag anknüpfen", so Klaus Allofs.

 

Bei Werders Pokal-Gegner Schalke 04 läuft es derzeit nicht rund. Nach drei Niederlagen in den letzten vier Partien räumt Coach Rangnick ein, dass seine Mannschaft "nach sieben Monaten, in denen wir einen Lauf hatten, jetzt eine schwere Situation durchstehen muss". Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den HSV haben die "Knappen" ihre Meisterschafts-Hoffnungen fast schon begraben müssen. Umso mehr klammert man sich bei den Westdeutschen nun an den DFB-Pokal: "Wenn wir Pokalsieger und Vizemeister würden, wäre es doch noch ein gute Saison", meint Stürmer Ebbe Sand, der deshalb einen Sieg gegen Werder fordert. Thomas Schaaf rechnet denn auch mit kämpferischen Schalkern: "Sie sind jetzt in einer Situation, in der sie versuchen werden, nach allem zu greifen, was noch möglich ist. Uns wird sicher nichts geschenkt werden."

 

Ohne Baumann und Klose gegen S04

 

S04-Trainer Ralf Rangnick kann gegen den Titelverteidiger wieder auf die in der Liga zuletzt gesperrten Schlüsselspieler Lincoln und Bordon zurückgreifen, Altintop und Waldoch müssen für die beiden brasilianischen Startelf-Kandidaten wohl auf die Bank. Den Platz des schwer verletzten Saison-Überfliegers Christian Pander (Kreuzbandriss) als linkes Glied der Viererkette wird vermutlich wieder Dario Rodriguez einnehmen. Schalke 04 qualifizierte sich übrigens nach Erfolgen über die Amateure von Hertha BSC Berlin (2:0), den 1. FC Kaiserslautern (4:3 n.E.), Eintracht Frankfurt (2:0) sowie Hannover 96 (3:1) für die Vorschlussrunde im DFB-Pokal.

 

Noch frisch sind die Erinnerrungen der Bremer, die am Dienstag erneut ohne Kapitän Baumann (OP am Sprunggelenk) und Miro Klose (Knieprobleme) auskommen müssen, an das letzte Kräftemessen mit den Schalkern. Zum Bundesliga-Rückrundenauftakt verlor man in der Arena in einer hektischen Partie und auch aufgrund eines Abseitstores unglücklich mit 1:2. Werder lieferte eine starke Leistung ab, war nach einhelliger Expertenmeinung das bessere Team und stand am Ende doch mit leeren Händen dar. Das soll sich im Pokal-Semifinale möglichst nicht noch einmal wiederholen. Besser wollen sie bleiben, aber dieses Mal soll auch das Ergebnis stimmen. 6.000 Werder-Fans in der Arena AufSchalke hoffen darauf.

 

Klaus Bellstedt

 

 

 

 

 

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