"Wer nach Berlin will, muss diese Hürde nehmen"

Rechnet mit einem Kampfspiel: Werders Tim Borowski
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Nicht nur in der Bundesliga sondern auch im DFB-Pokal geht für Doublesieger Werder Bremen das Unternehmen "Titelverteidigung" in die entscheidende Phase. Am Dienstag, 01.03.2005, um 19.30 Uhr müssen die Grün-Weißen im Viertelfinale bei den Amateuren des FC Bayern München antreten. In der Geschichte des Pokalwettbewerbs ist es das dritte Aufeinandertreffen beider Teams. Die Bilanz liest sich ausgeglichen, Werder ist gewarnt.

 

'Der Pokal hat seine eigenen Gesetze', diese Phrasenschwein-verdächtige Fußballerweisheit möchte man den Bremer-Profis vor ihrer Reise zu den "kleinen Bayern" mit auf den Weg geben. Aber ist das überhaupt nötig? Wohl kaum, denn bei den Spielern ist man sich längst darüber im Klaren, dass ihnen ein schwerer Gang bevorsteht.

 

"Im Pokal bei den Amateuren wird es noch schwieriger als in der Meisterschaft bei den Profis", bestätigt Keeper Andi Reinke bezogen auf Werders "Münchener Woche". Mittelfeldspieler Tim Borowski schlägt ähnliche Töne an: "Das wird ein ganz harter Brocken, ich rechne mit einem hoch motivierten Bayern-Team. Erschwerend kommt hinzu, dass uns die widrigen Platzverhältnisse nicht unbedingt entgegen kommen werden." Die Partie soll im "Stadion an der Grünwalder Straße" auf einer gewalzten Schneedecke ausgetragen werden.

 

Werder ohne Magnin und Klasnic

 

Beim Pokalverteidiger hat die 0:3-Niederlage in der Champions League gegen Olympique Lyon keine tieferen Spuren hinterlassen. Werder rehabilitierte sich durch einen deutlichen 4:0-Erfolg gegen den VfL Bochum auf eindrucksvolle Art und Weise und ist rechtzeitig vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale in die Erfolgsspur zurückgekehrt. In diesem muss Cheftrainer Thomas Schaaf auf zwei seiner Akteure verzichten. Ivan Klasnic (Faserriss in der Wade) und Ludovic Magnin (Adduktorenzerrung) stehen dem Coach in der Begegnung gegen die Bayern-Amateure nicht zur Verfügung. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Kapitän Frank Baumann, der sich mit muskulären Problemen herumplagt.

 

Der Regionalligist, der auf seinem Weg ins Viertelfinale Borussia Mönchengladbach, Europacupstarter Alemannia Aachen sowie den Traditionsklub Eintracht Braunschweig ausschaltete, ist das letzte im Wettbewerb verbliebene Amateur-Team. "Meine Jungs sollen gegen Werder an ihre Grenzen gehen und lernen", fordert Trainer Hermann Gerland, der sich in der Rolle des "Underdogs" wohl fühlt. Insgeheim hofft der Coach natürlich doch auf eine Sensation, denn er weiß nur zu gut, "dass man immer eine Chance bekommt".

 

Bayern-Amateure ohne Paolo Guerrero

 

Für das wichtige Spiel gegen die Grün-Weißen erhält Hermann Gerland Unterstützung aus der Profi-Mannschaft der Bayern. Sowohl Torwart Michael Rensing als auch Alexander Zickler und Verteidiger Thomas Linke werden die Regionalliga-Elf des Rekordmeisters verstärken. Der peruanische Shootingstar Paolo Guerrero soll dagegen im Profi-Kader bleiben, eine Abstellung zu den Amateuren lehnte Cheftrainer Felix Magath ab. Thomas Schaaf vergleicht die "kleinen Bayern" mit den eigenen Amateuren: "Das ist ein ähnlich guter Jahrgang wie bei uns, viele Spieler verfügen über glänzende Perspektiven." Führungs- und Leitfigur in dieser ehrgeizigen Mannschaft ist Routinier und Ex-Profi Thorsten Fink. Der mittlerweile 37-jährige Mittelfeldspieler lässt seine Karriere seit März 2003 bei den Amateuren ausklingen.

 

Der Meister der Regionalliga-Süd hat in der Rückrunde aufgrund der Unbespielbarkeit der Amateur-Plätze noch kein Pflichtspiel bestritten. "Die fehlende Spielpraxis könnte ein Vorteil für uns sein. Sie wissen nicht so recht, wo sie stehen", mutmaßt Thomas Schaaf. Die Generalprobe ging jedenfalls daneben: In einem kurzfristig vereinbarten Testspiel verloren die Münchener gegen den Ligakonkurrenten Pfullendorf mit 0:2.

 

Wie auch immer: Die Werderaner gehen in die Pokal-Partie als haushoher Favorit. Und dessen sind sie sich auch bewusst: "Wir müssen uns gegen die Amateure behaupten", stellt der Coach der Grün-Weißen klar. Wie das gelingen soll, weiß Tim Borowski: "Es geht am Dienstag nur über den Kampf, das Spielerische rückt erst einmal in den Hintergrund. Natürlich werden sie sich zerreißen, aber wir werden dagegenhalten. Wer nach Berlin will, muss diese Hürde nehmen."

 

Klaus Bellstedt

 

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