Werder Bremen bringt sich in Pokal-Stimmung. Am Dienstagabend, 09.11.2004, trifft die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf im Achtelfinale des DFB-Pokals um 19 Uhr auf den Zweitligisten Eintracht Trier. Auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit für den deutschen Meister. Cheftrainer Thomas Schaaf ist bei allem Respekt vor dem Gegner vollkommen klar, dass die Erwartungen an seine Mannschaft hoch sind und Werder als Favorit in diese Begegnung geht. "Das Spiel ist für uns eine Pflichtaufgabe, die wir erfüllen müssen. Wenn wir scheitern sollten, haben wir was falsch gemacht", erklärte der Bremer Coach. Geschäftsführer Klaus erinnert an die vergangene Saison als sich Werder nur mit Mühe gegen den VfB Lübeck und die SpVgg Greuther Fürth durchsetzen konnte. "Diese Spiele haben gezeigt, dass wir jeden Gegner ernst nehmen müssen. Solche Mannschaften wachsen im Pokal über sich hinaus", so Werders Geschäftsführer, der warnt: "Die Gäste befinden sich in der Situation des Außenseiters und werden aus dieser Position heraus ihre Stärke ziehen."
Dass Eintracht Trier stark aufspielen kann, haben sie in dieser Spielzeit des öfteren bewiesen. Auch wenn die Mannschaft von der Mosel am vergangenen Spieltag nicht über ein 0:0-Unentschieden bei Wacker Burghausen hinauskam, spielt das Team vom Ex-Bremer Paul Linz bislang eine gute Saison in der zweiten Bundesliga und liegt nach dem zwölften Spieltag auf Platz sieben. Ein Grund für den Erfolg ist dabei mit Sicherheit die große Erfahrung, die das Team aufweisen kann, denn mit Antun Labak, Nico Patschinski oder Carsten Marell verfügt Eintracht Trier über feste Größen, die mehrere Jahre in der ersten oder zweiten Liga gespielt haben. Hinzu kommt mit Dario Kresic ein zuverlässiger Schlussmann, auf den sich die Vorderleute jederzeit verlassen können. Auch im DFB-Pokal ließ Eintracht Trier ihr Können aufblitzen. Zweimal setzten sie sich auf fremden Plätzen durch. In der ersten Runde gewannTrier bei Regionalligist Wattenscheid 09 mit 3:1 und eine Runde später wurde den TSV 1860 München im Elfmeterschießen mit 4:3 rausgekegelt.
Werder will seine Klasse unter Beweis stellen
Für Werder Bremen ist Eintracht Trier ein unbeschriebenes Blatt. Noch nie trafen die Hanseaten in einem Pflichtspiel auf den Zweitligisten. Cheftrainer Thomas Schaaf verrät, wie er den Gegner erwartet: "Sie sind eine Mannschaft, die den Weg nach Vorne sucht. Aber ich glaube nicht, dass Sie total auf Offensive spielen werden, sondern eher kompakt stehen und auf Konter lauern. Da müssen wir aufpassen." Ansonsten schauen die Werderaner aber wie gehabt nur auf ihre eigene Leistung. "Es ist wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen. Es liegt an uns, was wir gegen Trier zulassen und was nicht", sagte der Bremer Coach.
Zuletzt zeigten die Bremer unter der Woche im Weser-Stadion starke Leistung gegen den FC Valencia oder den RSC Anderlecht. Die sportliche Leitung glaubt nicht, dass die Umstellung zwischen Champions League und der vermeintlich leichteren Aufgabe im DFB-Pokal schwerfallen wird. "Wir müssen zusehen ein gewisses Niveau zu erreichen, das zu einer starken Leistung führt. Da spielt es keine Rolle, ob wir gegen Mailand, den HSV oder Trier spielen", so Thomas Schaaf. Klaus Allofs nimmt die Mannschaft in die Pflicht und erklärt, was er erwartet. "Die Klasse einer Mannschaft erkennt man daran, wie sich auf einen Wettbewerb einstellen kann. Egal, wie der Gegner heißt."
Norman Ibenthal