Dramatisches Pokal-Spiel mit Grün-Weißem "Happy End"

Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Was war das für ein verrückter Pokal-Abend? In einem dramatischen Viertelfinal-Spiel besiegte Werder Bremen die SpVgg Greuther Fürth mit 3:2 und zog somit in das Halbfinale im DFB-Pokal ein. Dabei sah es kurz vor Schlusspfiff nach einem Überraschungssieg des Außenseiters aus Franken aus. 1:2 hieß es nach 89 Minuten aus Bremer Sicht. Doch dann bewies Werders bester Spieler an diesem Abend - Johan Micoud - seine Weltklasse. Erst glich er in der 90. Minute aus und bereitete in der Nachspielzeit den Siegtreffer durch Ivan Klasnic vor.

Dabei schien bereits nach einer guten Viertelstunde alles nach einem erwarteten Sieg des Favoriten auszusehen. Nach einer Ecke von Johan Micoud, faustete Fürths Keeper Sven Neuhaus den Ball in die Mitte der eigenen Hälfte. Paul Stalteri fasste sich ein Herz, ließ den Ball ein Mal aufkommen und hämmerte die Kugel aus 20 Metern mit links in das Tor der Gastgeber. Die Franken waren nun sichtlich beeindruckt, hatten sie doch zuvor gut mitgespielt und für ein ausgeglichenes Spielgeschehen gesorgt.

Doch Werder versäumte es in dieser Phase nachzulegen und ließ den Zweitligisten wieder in die Partie kommen. Nach einer Flanke von Thorsten Burkhardt landete der Ball bei Stürmer Petr Ruman, der aus sieben Metern knapp vorbei köpfte (37.). Die erste echte brenzlige Situation für die Werderaner.

Die zweite Hälfte hatte es dann in sich, von Klassenunterschied keine Spur. Werder war zwar spielerisch überlegen, doch die Spielvereinigung kämpfte aufopferungsvoll und glänzte zeitweise mit sehenswerten Kombinationen. Ein Eigentor von Valérien Ismaël sorgte dann für den Ausgleich. Jan Hoffmann brachte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum der Bremer, Stürmer Feinbier verpasste den Ball, der somit auf den Kopf von Werders Abwehrspieler fiel. Der überraschte Ismaël konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren, so dass sein Rettungsversuch unhaltbar für Schlussmann Andreas Reinke aus zwei Metern im eigenen Tor landete.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse

Werder zeigte sich nun sichtlich geschockt von dem Ausgleich und der Zweitligist sah nun seine große Chance kommen, für eine Überraschung zu sorgen. Und beinahe wäre ihnen dieses Vorhaben auch geglückt. Bei einem langen Paß vom eingewechselten Olivier Caillas fehlte zwischen Werders Abwehrspieler Paul Stalteri und Keeper Andreas Reinke jegliche Abstimmung, so dass SpVgg-Torjäger Marcus Feinbier "Danke" sagte und zur Führung einnetzte. Für Werder kam es aber noch schlimmer. Der bereits mit der Gelben Karte vorbestrafte Ümit Davala sah nach einer Schubserei völlig unnötig die Ampelkarte (83.).

Die Fürther drängten nun in Überzahl auf die Entscheidung. Erst parierte Andreas Reinke per Fußabwehr einen Schuss von Marcus Feinbier von der Strafraumgrenze (85.), kurz darauf traf Thorsten Burkhardt aus spitzem Winkel nur den Querbalken (88.). Glück für Werder!

Die Ereignisse überschlugen sich nun im Minutentakt. Bremen sah wie der sichere Verlierer aus. Erst recht, als Valérien Ismaël nach einer Hereingabe von Johan Micoud nur knapp über das Tor köpfte. Doch dann folgte der große Auftritt von Johan Micoud: Auf der rechten Seite setzte sich der für Ailton eingewechselte Nelson Valdez durch und flankte in den Greuther Strafraum, Mathias Surmann leistete sich einen groben Abwehrschnitzer, und "LeChef" nutzte die Gelegenheit und glich noch einmal aus. Verlängerung dachten die 14.500 Zuschauer im Playmobil-Stadion. Doch Ivan Klasnic und Johan Micoud waren da anderer Ansicht. Mit einem eröffnenden Pass setzte der Franzose Werders Stürmer auf linker Position in Szene, der sich die Chance nicht nehmen ließ und das Spiel doch noch drehte.

Die Viertelfinal-Begegnungen im DFB-Pokal auf einen Blick:

SpVgg Greuther Fürth - Werder Bremen 2:3 (0:1)

TSG Hoffenheim - VfB Lübeck 0:1 (0:0)

Borussia Mönchengladbach - MSV Duisburg 4:3 n. Elf. 2:2 (0:1)

Alemannia Aachen - FC Bayern München (Mittwoch, 04.02.2004, 20.30 Uhr live ZDF)


Norman Ibenthal

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