Ankunft Mailand: Werder will Weiterentwicklung zeigen

Entschlossene Blicke beim Abschlusstraining der Grün-Weißen in Mailand: Clemens Fritz und Mesut Özil.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Vor vier Jahren hob Werder schon einmal zu einer Champions-League-Reise nach Mailand ab. Damals war die Teilnahme an der Königsklasse die Belohnung für die Double-Saison, der mit Spannung erwartete Start in ein Abenteuer, in das Werder neben Gruppengegnern wie Inter und Valencia als krasser Außenseiter startete. Am Dienstagmorgen hoben die Grün-Weißen wieder ab. Wieder nach Mailand, wieder gegen Inter, 01.10.2008, 20.45 Uhr, und wieder zum ersten Auswärtsspiel. Aber keineswegs als Underdog.

 

Damals war es ein regnerischer Abend, über den Werders Geschäftsführer Jürgen L. Born „am liebsten gar nicht mehr sprechen würde. Ich habe keine guten Erinnerungen. Nach fünf Minuten mussten wir schon einen Elfmeter und eine Rote Karte für Ismael gegen uns verkraften.“ Natürlich ist dieser Auftakt auch bei Klaus Allofs noch präsent. „Das war damals sehr schade. Wir sind kalt erwischt worden und haben uns dann die erste Viertelstunde nur verdutzt angesehen. Danach haben wir aber gut gespielt und hatten sogar Chancen auf den Ausgleich.“ Doch Inters Stürmer Adriano machte mit den 2:0 den Sack zu. „Das war Werder vor vier Jahren. Diese erneute Ansetzung gibt uns die Gelegenheit zu zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben. Wir sind seitdem jedes Jahr international dabei gewesen, spielten immer in der Bundesliga oben mit. Dass wir heute eine andere Mannschaft sind, sieht man ja schon am Kader, wir haben nur noch drei Spieler, die damals schon im Kader waren“, so Allofs.

 

Nur zwei davon, Petri Pasanen und Frank Baumann, waren damals dabei. Daniel Jensen musste die erste Champions-League-Partie verletzt am Fernseher verfolgen. „Das war ein richtiger Scheißtag, erst die Turbulenzen in der Anfangsphase, dann musste ich mit einer Sprunggelenksverletzung schon nach einer guten halben Stunde raus“, erinnert sich Baumann, genauso hat sich die robuste Spielweise von Inters Defensivakteuren Anno 2004 eingeprägt. „Da gab es schon damals einen Zanetti, einen Cordoba, einen Materazzi, die ordentlich ausgeteilt haben.“ Die Auswechslung Baumanns führte damals zu einer Umstellung und etwas Durcheinander im Defensivbereich.

 

Viel Durcheinander sollte in der Defensive aber auch gegen die aktuelle Inter-Mannschaft nicht aufkommen. „Denn die sind in der Offensive beeindruckend besetzt. Da hat mein Kollege viele Variationsmöglichkeiten“, schwärmte Cheftrainer Thomas Schaaf aber nicht nur vom Angriff. „Hinten hat Mourinho ebenfalls sehr flexibel aufgestellt und viele starke Optionen. Das Grundgerüst steht bei Inter dafür im Mittelfeld mit Zanetti, Cambiasso, Vieira.“

 

Wer gegen den favorisierten italienischen Meister ein Werder-Bollwerk erwartet, dürfte sich natürlich täuschen. „Wir müssen nicht das Ungewöhnliche versuchen, sondern vor allem uns selbst treu bleiben. Wenn wir das gut umsetzen, kann man mit einer guten Taktik etwas oben draufsetzen.“ Ausreichend Selbstvertrauen ist bei den Spielern vorhanden. Daniel Jensen dazu: „Wir haben zwar in den letzten beiden Partien sechs Tore kassiert, aber auch zehn geschossen. Es gibt die Chance, in Mailand zu punkten, wir müssen nur daran glauben. Und zur Zeit spürt man genau das im Team.“ Das zeigt sich auch bei Innenverteidiger Per Mertesacker, der eigentlich an einem dichten Riegel interessiert sein müsste. „Zu allererst müssen wir mal ein mutiges Spiel abliefern, dann kommt der Rest von allein. Wir hätten ja auch das Zeug dazu, uns hinten reinzustellen, aber das Spiel nach vorn bringt uns seit Jahren den Erfolg, warum sollten wir jetzt etwas ändern?“

 

Auf einen „unverkrampften Auftritt ohne Angst“ setzt Klaus Allofs, der die Weiterentwicklung nun auch auswärts zählbar nachgewiesen sehen möchte. „Auf fremden Plätzen haben wir international zu viel liegen gelassen. Wir müssen es schaffen, unsere großen Möglichkeiten auch in diesen Spielen besser auszuschöpfen und es spricht einiges dafür, dass uns das gelingen kann. Wir sind in einer guten Verfassung.“

 

aus Mailand berichtet Michael Rudolph

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