Schaaf: "Respekt vor Lyon, aber wir wissen um unsere Stärke"

Cheftrainer von Werder: Thomas Schaaf
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es ist ein Treffen auf höchstem Niveau, ein echtes Spitzenspiel zweier europäischer Top-Mannschaften. Am Mittwoch, 23.02.2005, um 20.45 Uhr empfängt der deutsche Meister Werder Bremen im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales den französischen Titelträger Olympique Lyon. Fußball der Extraklasse ist fast schon garantiert, wenn der Tabellen-Dritte der Bundesliga auf den souveränen Spitzenreiter der Ligue 1 trifft.

 

Der Zeitpunkt des Kräftemessens mit Olympique Lyon, er könnte für die Grün-Weißen kaum günstiger liegen. Vier Mal in Folge verließen die Bremer in der Liga den Platz als Sieger, eine Serie, die es zuletzt in der Meister-Saison gegeben hat. Apropos Meister-Saison: Tatsächlich erinnert die Art und Weise, wie die aktuellen Erfolge zustande kommen, stark an die Spielzeit 2003/2004. Werder im Februar 2005, das steht für Cleverness, Abgeklärtheit und viel Selbstvertrauen. Das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf demonstriert wiedererlangte Stärke, zuletzt eindrucksvoll dargeboten beim souveränen 4:1-Auswärtserfolg bei Hannover 96.

 

Lyon souveräner Spitzenreiter in Frankreich

 

Werders letzter Champions-League-Auftritt liegt fast schon drei Monate zurück. Der 2:0-Sieg beim FC Valencia war gleichbedeutend mit dem für alle überraschenden Einzug ins Achtelfinale der "Königsklasse". Überraschend deshalb, weil man nach der Gruppenauslosung und weiteren namhaften Gruppengegnern aus Mailand und Anderlecht nicht unbedingt auf ein Weiterkommen der Grün-Weißen hoffen konnte. Stolze vier Siege standen am Ende der Gruppenphase zu Buche, die Qualifikation für die K.o.-Runde war damit geschafft. Das Los bescherte den Bremern schließlich Olympique Lyon, ein unangenehmer Gegner, der im Hinspiel nun zunächst im Weser-Stadion gastiert.

 

Olympique Lyon ist in der französischen Ligue 1 schon lange das Maß aller Dinge. Drei Mal in Folge gewann die "Lyonnais" zuletzt die Meisterschaft und auch in dieser Saison deutet alles auf den nächsten Titeltriumph der Süd-Franzosen hin. Das Team von Erfolgscoach Paul Le Guen führt die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung an und verlor überhaupt erst eines von 26 Saisonspielen, eine beeindruckende Bilanz. In der Champions League lief es für sie bis jetzt ähnlich gut: Lyon setzte sich als Gruppensieger vor Manchester United, Fenerbahce Istanbul und Sparta Prag durch kassierte dabei (so wie Werder) lediglich eine Niederlage (1:2 in Old Trafford).

 

Juninho Star der Mannschaft

 

Das Team von "OL" ist mit absoluten Topspielern gespickt. Dennoch ragt ein Akteur aus dem geschlossenen Kollektiv der Franzosen heraus: Juninho. Der Brasilianer ist der Star der Mannschaft, erst kürzlich wurde er zum besten Ausländer der Liga gewählt. Juninho ist ein genialer und ungemein torgefährlicher Freistoß-Schütze, der Spiele allein entscheiden kann. Aus dem leistungsstarken und breiten Kader heben sich neben Nationaltorwart Gregory Coupet außerdem die fünf brandgefährlichen Offensiv-Kräfte Malouda, Govou, Nilmar, Frau und Wiltord ab. Gegen Werder dürfte Trainer Paul Le Guen mit Sylvain Wiltord nur einen Keilstürmer aufbieten, über die Außenpositionen sollen die beiden schnellen Flügelspieler Govou und Malouda die Werder-Abwehr unter Druck setzen. Auf drei seiner Akteure muss der Coach in Bremen verzichten: Kapitän Cacapa, Verteidiger Reveilliere und Nachwuchsstürmer Bergougnoux fehlen verletzungsbedingt.

 

Werder muss sich am Mittwoch auf einen schwer ausrechenbaren Gegner gefasst machen. Denn unabhängig von der taktischen Ausrichtung - Torgefahr ist bei Olympique Lyon immer garantiert. "Wir werden uns in Bremen nicht verstecken und möchten wenigstens ein Tor schießen", sagt Paul Le Guen. Eine mögliche Favoritenrolle weist "OL´s" Trainer allerdings weit von sich: "Werder hat sich zuletzt ständig gesteigert, sie entwickeln sich immer besser. Ich rechne mit einem absolut offenen Spiel."

 

Jensen vor Sprung in die Startelf

 

Thomas Schaaf findet ähnliche Worte: "Wir haben Respekt vor dem Gegner, aber wir wissen, dass wir stark sind." Spätestens seit Dienstag weiß der Coach der Grün-Weißen auch, dass er im Achtelfinal-Hinspiel auf seine wieder genesenen Stürmer Ivan Klasnic und Miro Klose zurückgreifen könnte. Wer aus der Bremer Angreifer-Phalanx schlussendlich auflaufen wird, ließ der Trainer nicht durchblicken. Berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an kann sich Daniel Jensen machen. Der Däne rückt aller Voraussicht nach für den gesperrten Kapitän Frank Baumann in die Startelf.

 

Dass es ein ganz enges Spiel wird zwischen Werder und Lyon, darüber sind sich die Trainer beider Vereine einig. Und auch Bremens französischer Mittelfeldregisseur Johan Micoud tippt auf einen knappen Ausgang: "Es werden Kleinigkeiten und Details über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wichtig wäre es, keinen Gegentreffer zu bekommen und ein oder noch besser zwei Tore vorzulegen." Um dieses Ziel zu erreichen, "muss jeder einzelne sein ganzes Potential abrufen", ergänzt Micoud. Und sein Coach schiebt hinterher: "Gegen Lyon müssen wir alles zeigen."

 

Klaus Bellstedt

 

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