Joker Valdez schießt Werder mit Doppelpack ins CL-Achtelfinale

Nelson Valdez auf dem Weg zum 1:0.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werders Champions-League-Traum geht weiter. Durch einen 2:0-Erfolg (0:0) beim FC Valencia zogen die Bremer am Dienstagabend in das Achtelfinale der „Königsklasse“ ein. Ein attraktives Spiel boten die beiden Mannschaften den 43.000 Zuschauern im Mestalla-Stadion wahrlich nicht. Doch bis zur Schlussphase, in der es noch einmal turbulent zuging, blieb die Partie spannend, ehe der eingewechselte Nelson Valdez mit seinem Doppelpack die Werderaner in die nächste Runde schoss.

Beiden Teams war von Beginn an anzumerken, wie groß der Respekt voreinander war. Verkrampft, ideenlos und zu überhastet gestalteten der deutsche und spanische Meister weite Strecken der ersten Halbzeit.

Symptomatisch für diese Spielweise war auch die erste Chance der Bremer: Angelos Charisteas verlängerte einen langen Ball mit dem Kopf zu Miroslav Klose, der ihn jedoch trotz genügend Zeit nicht unter Kontrolle bringen konnte und mit letzter Kraft auf den nachgerückten Angelos Charisteas passte. Dem Flachschuss des Griechen fehlte jedoch die letzte Kraft (26.).

Daniel Jensen musste verletzt aus dem Spiel

Doch die Möglichkeit schien Werder aufgeweckt zu haben. Fabian Ernst passte wunderbar in den Lauf von Johan Micoud, der aus halblinker Position an FC-Keeper Canizares scheiterte (28.). Und auch bei der nächsten Bremer Aktion stand der Franzose im Blickpunkt des Geschehens. Aus dem Mittelfeld heraus trieb Micoud den Ball bis zum Strafraum der Hausherren, zog zwei Gegenspieler auf sich und legte quer auf Daniel Jensen, dessen Schuss von Moretti noch abgewehrt werden konnte (31.).

Die Chancen hatte bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich der deutsche Meister, doch besaßen die Spanier das optische Übergewicht, aus dem sich gegen Ende der ersten Hälfte die erste Möglichkeit entwickeln sollte. Nach einem schnellen Zuspiel aus der Tiefe des Mittelfeldes stand Aimar allein vor Keeper Andreas Reinke. Doch der Argentinier spielte quer zu Mista, der in höchster Not vom stark spielenden Paul Stalteri beim Abschluss gestört wurde (37.). Wenige Minuten später näherten sich die Levantiner erneut dem Bremer Tor gefährlich. Mit der Hacke spielte Aimar in den Lauf von Mista, der aus 18m abzog. Werder-Torwart Andreas Reinke präsentierte sich jedoch gewohnt sicher (41.).

Schreckminute für Werder wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff: Daniel Jensen hatte sich am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden. Für den dänischen Nationalspieler kam Ludovic Magnin in die Partie (44.).

Dreifach-Wechsel von Ranieri sorgte für Belebung

Nach der Pause erhöhte der FC Valencia den Druck auf die Werderaner, woraus sich gleich zu Beginn gute Chancen für den spanischen Meister ergaben. Aus 25 Metern bewies Ruben Baraja seine Gefährlichkeit bei Freistößen, doch Andreas Reinke hatte aufgepasst und lenkte den Ball am Tor vorbei. Nach der anschließenden, schnell ausgeführten Ecke brachte Aimar das Spielgerät scharf in den Strafraum der Bremer, wo ee auf dem Kopf von Mista landete. Dessen Kopfball verfehlte das Gehäuse der Gäste knapp (49.).

Aber auch die Bremer blieben bei Standardsituationen gefährlich. Nach einer Ecke von Johan Micoud löste sich Miroslav Klose geschickt von seinen Bewachern, verfehlte den Ball bei seinem Kopfballversuch aber um Zentimeter (57.).

Valencias Trainer Claudio Ranieri setzte nun auf die totale Offensive und schöpfte sein komplettes Auswechselkontingent aus. Vincente kam für Xisco, Di Vaio für Aimar und Corradi betrat für Mista den Platz (61.). Und die Wechsel sollten sich bezahlt machen. Valencia übernahm von nun an das Kommando auf dem Rasen des Mestalla-Stadions. Ein Abschlag von Canizares landete nach einer Kopfballverlängerung beim eingewechselten Marco Di Vaio, der aus 20 Metern nicht lange fackelte und einfach abzog. Mit den Fingerspitzen lenkte Andreas Reinke das Geschoss an die Latte. Weltklasse! Doch sollte der Lattenkracher bis auf einen weiteren Kopfball von Di Vaio (80.) die einzige Möglichkeit für die Hausherren bleiben. Valencia bemühte sich, doch Bremen stand in der Abwehr sicher und konzentrierte sich auf die Defensive.

Valdez mit Doppelschlag - 'Lama' Angulo sah die Rote Karte

Und dann kam der große Auftritt von Nelson Valdez. Der Paraguayer betrat in der 81. Minute für Angelos Charisteas das Feld und bewies seine Joker-Qualitäten. Valérien Ismaël preschte den Ball aus der eigenen Hälfte weit in das Spielfeld des Gegner, wo ihn Nelson Valdez lehrbuchmäßig verarbeitete, Schlussmann Canizares ausspielte und mit seinem zweiten Ballkontakt zum 1:0 aus Bremer Sicht einschob (83.).

Der Joker hatte wieder zugeschlagen und die Partie entschieden. Frustriert vom Gegentreffer gingen mit den Hausherren die Nerven durch. Erst sah Corradi nach einem Foul an Frank Baumann die Gelbe Karte (84.), wenig später holte Angulo den Torschützen Valdez brutal von den Beinen und sah vom guten Schiedsrichter Anders Frisk zurecht Rot (90.). Höhepunkt seiner Entgleisung: Bei seinem Abgang bespuckte der Sünder anschließend Werders Tim Borowski. Doch nicht genug der Rangeleien: Im Tumult, der vom spanischen Publikum durch zahlreiche Wurfgegenstände angeheizt wurde, sahen Vincente und Valérien Ismaël die Gelbe Karte (91.).

Fußball wurde unterdessen auch noch gespielt. Und wie: Tim Borowski führte den nach dem Foul an Valdez zugesprochenen Freistoß aus und passte auf den Paraguayer, der sich an der Strafraumgrenze positioniert hatte. Werders „Youngster“ gab die richtige Antwort auf die zurückliegenden Geschehnisse und ließ den Ball durch einen Schuss in den Winkel im Tornetz der Gastgeber zum zweiten Mal zappeln (90.+2).

Norman Ibenthal

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