Tolle Moral kann 0:2-Niederlage bei Inter nicht verhindern

Nach fünf Minuten verminderten sich mit dieser Roten Karte für Ismael die Hoffnungen auf eine Überraschung.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es war ein gutes Champions League-Comeback vom deutschen Meister Werder Bremen, vom Erfolg war es allerdings nicht gekrönt. Ab der sechsten Minute spielten die Grün-Weißen nach einer Roten Karte für Valerien Ismael in Unterzahl, gestalteten die Begegnung gegen Inter Mailand aber dennoch lange offen. Erst durch einen unberechtigten Elfmeter gingen die „Nerazzuri“ in der 34. Minute durch Adriano in Führung. Zuvor parierte der in Weltklasseform aufspielende Andreas Reinke bereits einen Strafstoß. Es dauerte bis zur 89. Minute bis erneut Adriano die späte Entscheidung für die Italiener herbeiführte.

Die Zuschauer im nur zu Hälfte gefüllten Giuseppe Meazza Stadion hatten gerade erst Platz genommen, als sie in der sechsten Minute die vielleicht spielentscheidende Szene beobachten konnten. Nach einem langen Ball auf Adriano steuerte der Brasilianer alleine auf Werder-Torwart Andi Reinke zu. Begünstigt wurde der Inter-Stürmer durch einen Stellungsfehler Valerien Ismaels, der sich danach in höchster Not nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Schiedsrichter Lubos Michel zögerte keine Sekunde, zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und verwies den Franzosen des Feldes. Eine harte aber vertretbare Entscheidung. Den fälligen Strafstoß von Christian Vieri parierte Reinke und verhinderte damit die frühe Führung von Inter.

Baumann verletzt vom Platz

Cheftrainer Thomas Schaaf reagierte sofort und zog Frank Baumann in die Innenverteidigung zurück. Das gesamte taktische Konzept musste aufgrund der Roten Karte nun umgestellt werden. Inter reagierte auf den verschossenen Elfmeter mit wütenden Angriffen und profitierte dabei von den Unstimmigkeiten in der Bremer Defensive. In der neunten Minute war es Andy van der Meyde, der nach einem Anspiel von Stankovic Keeper Andi Reinke zu einer Glanztat zwang. Die Italiener spielten in dieser Phase ihre technische Überlegenheit aus und entwickelten einen immensen Druck auf Werders Hintermannschaft. Ecken, Flanken und Freistöße „segelten“ im Minutentakt in den Strafraum, aber noch hielt das grün-weiße Abwehrbollwerk. Es dauerte bis zur 25. Minute bis Werder sich besser auf den Gegner (und das Unterzahlspiel) eingestellt hatte. Ein erstes Ausrufezeichen setzte der von Beginn an spielende Nelson Valdez, der eine Ablage von Sturmpartner Ivan Klasnic sofort verwertete. Sein Schuss verfehlte das von Francesco Toldo gehütete Inter-Tor aber dann doch um ca. zwei Meter (30.). Ausgerechnet in einer Phase, in der die Bremer sich mehr und mehr freischwammen, fiel die Führung für Inter Mailand. Nach einem herrlichen Pass von Juan Sebastian Veron ging erneut Adriano auf und davon. Frank Baumann holte den Brasilianer klar vor der Strafraumgrenze von den Beinen. Alle rechneten mit einem Freistoßpfiff, aber Schiri Michel deutete zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Punkt. Eine Fehlentscheidung! Adriano störte dies allerdings wenig, der Stürmer machte es dieses Mal besser als Vieri und zirkelte die Kugel zum 0:1 ins linke obere Eck (34.). Zu allem Überfluss verletzte sich Kapitän Baumann bei dieser Szene, er musste verletzt vom Platz. Für ihn kam Ludovic Magnin (36.).

Inter wollte nun noch vor der Pause die Entscheidung und kam durch Vieri zur nächsten hundertprozentigen Chance. Aber wieder war es Andi Reinke, der den halbverdeckten Schuss des Stürmers mit einer Glanztat vereitelte (45.). Aber auch Werder spielte nach vorne und bewies in der Folgezeit eine tolle Moral. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Tim Borowski, dessen Schuss aus 18 Metern nur knapp das Tor verfehlte. Der Deutsche Meister präsentierte sich auch nach der Pause als ebenbürtiger Gegner, der Inter Mailand alles abverlangte und das Spiel offen gestaltete. Die nächste Torchance besaßen dennoch die Italiener. Im „Privatduell“ mit Inter-Stürmer Vieri behielt aber erneut der Bremer-Goalie die Oberhand (60.). Werder tauchte in der 64. Minute erstmals in der zweiten Hälfte gefährlich vor Francesco Toldo auf. Nach einer Ecke von Johan Micoud, die Nelson Valdez verlängerte, verpasste der eingewechselte Angelos Charisteas das Leder nur um Zentimeter.

Werder bis zum Schluss mit engagiertem Spiel

Die Bremer setzten Inter nun phasenweise unter Dauerdruck und drängten mit zehn Mann auf den Ausgleich. Der gute Johan Micoud übernahm mehr und mehr die Initiative und verteilte im Mittelfeld geschickt die Bälle. Werder zog in den letzten 15 Minuten beinahe eine Art Powerplay auf, ohne allerdings zwingende Torchancen herauszuspielen. Die beste hatte noch der ebenfalls eingewechselte Miro Klose, der mit seinen Schussversuchen zwei Mal an Francesco Toldo scheiterte. So kam es wie es kommen musste: Nach einem langen Ball von Juan Sebastian Veron auf den überragenden Adriano setzte sich dieser erst gegen Fabian Ernst und dann auch gegen Ludovic Magnin durch. Aus halbrechter Position zirkelte der Brasilianer die Kugel zum 0:2 unhaltbar für Andi Reinke in die lange Ecke (89.).

Klaus Bellstedt

Werder Bremen: Reinke - Pasanen, Fahrenhorst, Ismael, Stalteri – Baumann (36. Magnin), Ernst, Borowski, Micoud – Klasnic (61. Charisteas), Valdez (81. Klose).

Inter Mailand: Toldo – J. Zanetti (52. Ze Maria), Cordoba, Materazzi, Favalli – van der Meyde, Veron, Emre, Stankovic (81. Cambiasso) – Vieri (78. Recoba), Adriano.

Tore: 0:1 Adriano (34.) FE, 0:2 Adriano (89.)

Rote Karte: Ismael (Werder)
Gelbe Karten: Baumann, Micoud (beide Werder) – Favalli, Cordoba (beide Inter Mailand)

Schiedsrichter: Lubos Michel (Slowakei)
Giuseppe Meazza Stadion: 40.000 Zuschauer.

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