Das kommt nicht von ungefähr. Denn der Schlussmann musste bereits vor dem letzten Bundesliga-Spieltag 2007/08 im vergangenen Mai unfreiwillig das Spieljahr beenden, da ihm damals ein schmerzhaftes Patellasehnen-Spitzensyndrom im rechten Knie den Einsatz in Leverkusen kostete. „Das hatte mir in der Rückrunde schon längere Zeit Probleme gemacht“, erklärt der 26-Jährige und ergänzt: „Gerade deshalb haben mir die Ruhe und der Urlaub sehr gut getan.“ Die Verletzung ist nun vollständig auskuriert. „Das Knie ist wieder total in Ordnung.“ Wiese erholte sich zusammen mit der Familie unter anderem in Dubai und am Timmendorfer Strand, tankte Kraft beim Heimatbesuch im Elternhaus in Bergisch-Gladbach.

Mehr als sechs Wochen sind ins Land gegangen, seitdem sich die Mannschaft in den spiel- und trainingsfreien Sommer verabschiedete. Morgen nun das Wiedersehen der Teamkollegen. „So lange hatte ich noch nie Urlaub gehabt, und sonst sind wir ja jeden Tag zusammen, deswegen freue ich mich auch auf die Kollegen“, so Wiese.

Werder-Kapitän Frank Baumann sieht das genauso: „Für einige für uns war es eine sehr lange Pause. Ich bin davon überzeugt, dass sich alle freuen, wieder in die Saison zu starten.“ Doch bevor es in der Meisterschaft um Punkte geht, der DFB-Pokal beginnt und spannende Champions-League-Nächte anstehen, geht es darum, die Grundlagen für eine abermals lange und kräftezehrende Saison zu legen.

„Baumi“ bringt es auf den Punkt: „Auch wenn die Mannschaft weiß, dass die nächsten Wochen besonders hart werden, hoffe ich, dass wir in dieser Saison einen glücklicheren Start in die Vorbereitung hinlegen ohne das Verletzungspech des Vorjahres.“ Tim Wiese sieht den anstehenden Konditionseinheiten gelassen entgegen. „Ich bin da locker, das gehört nunmal dazu. Da stehen zwar ein paar harte Tage ins Haus, aber damit müssen wir leben.“

Frank Baumann blickt bereits auf den Bundesliga-Start voraus: „Mit Schalke und Bayern haben wir gleich zwei richtige Spitzenspiele in der Anfangsphase und außerdem geht es gleich sehr unangenehm los. Zum gefühlt fünften Mal in den letzten fünf Jahren spielen wir gleich am Anfang gegen Bielefeld. Wer die Partien verfolgt hat, weiß, wie schwer wir uns da immer tun. Wir müssen uns deswegen erst recht gleich am Anfang richtig reinhauen.“

von Maximilian Hendel