Den Widrigkeiten getrotzt

Ein Nachbericht zum 1:0-Heimsieg gegen Mainz

Die Mannschaft feiert vor der Ostkurve im Flutlichtbeleuchteten Weserstadion, Ansicht von hinten
Für den SVW war der 1:0-Sieg gegen Mainz der erste Dreier in der Rückrunde (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 02.02.2025 / 13:00 Uhr

Von Colin Hüge

Gegen das Überraschungsteam aus Mainz in dieser Saison zu gewinnen, „das ist nicht einfach und muss man auch erstmal so hinbekommen“, betonte Michael Zetterer nach Abpfiff des 1:0-Heimsieges. Tatsächlich gelang den Grün-Weißen dieses Kunststück, wie in der Vorsaison auch, gleich zweimal. Nach dem 2:1-Hinspielerfolg rang das Team von Cheftrainer Ole Werner die Henriksen-Elf im heimischen Weserstadion ebenfalls mit einem Treffer Unterschied nieder. „Ein Arbeitssieg, aber ein Verdienter“, wie der SVW-Coach anmerkte. Ein Nachbericht.

Dabei war seine Mannschaft vom Anstoß weg auf den Punkt da, gierig und bissig in den Zweikämpfen und erarbeitete sich vor allem Chancen, wie der Pfostentreffer nach nur wenigen Sekunden von Romano Schmid eindrucksvoll belegte. In der zwölften Minute hatten viele im weiten Rund des Weserstadions schon den Torschrei auf den Lippen, als 05-Keeper Robin Zentner Schmid von den Beinen holte und Marvin Ducksch zum fälligen Strafstoß antrat.

Doch der Jubel blieb aus, weil Zentner die Ecke ahnte und parierte, für den Werder-Torjäger wäre es zudem der vierte Treffer zur 1:0-Führung gegen Mainz hintereinander gewesen – einzig der Mainzer Schlussmann hatte etwas gegen diesen Eintrag in die Statistikbücher. „Auch, wenn wir den Elfmeter verschossen haben, haben wir weitergemacht und uns weitere Torchancen erspielt“, fügte Werner an und so kam er doch noch, der erlösende Jubelschrei.

Dieses Mal war es aber Leonardo Bittencourt, der im Gestocher nach einer Ducksch-Ecke noch das Leder über die Linie drückte (14.). Die Anfangsviertelstunde und generell die ersten 45 Minuten, sie gehörten den Grün-Weißen. „In der ersten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel, im zweiten Durchgang ist Mainz ins Risiko gegangen, da waren wir vor allem in der Defensive gefordert“, fasste der 36-jährige Cheftrainer zusammen.

⏱️ 14. Min.: EEEEEEEEEEEENDLIIIIIIIIIIIICH Zum Liveticker ???? svw.de/TickerSVWM05 ⚽️ 1:0 #SVWM05 | #Werder

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— SV Werder Bremen (@werder.de) 31. Januar 2025 um 20:47

Erst im Pech, dann im Glück

Tatsächlich musste sich das Team nicht nur den Widrigkeiten eines anrennenden guten Gegners entgegenstellen und diesen trotzen, sondern auch den verletzungsbedingten Wechsel ihres Torschützen. „Wir haben viel investiert und da kann ich der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Wir hatten einige Widrigkeiten zu überstehen, wie den frühen Wechsel. Wir sind aber drangeblieben und die Jungs haben sich in einem Kampfspiel richtig reingebissen.“

Dabei wollte das erlösende 2:0, der berühmte Deckel zum Draufmachen einfach nicht fallen, denn nach der Mainzer Druckphase war es wiederum die Werner-Elf, die am zweiten Tor schnupperte. Es fehlten nur Zentimeter, als Justin Njinmah den herausgeeilten Zentner im Eins-gegen-Eins überlupfte (76.). Doch auch hinten hatte der SV Werder das „Glück des Tüchtigen“ und in dem Fall Niklas Stark, der in der Nachspielzeit die Kugel artistisch von der Linie kratzte. „Wir haben uns voll reingehauen und unterm Strich auch verdient gewonnen. Deshalb überwiegt die Freude über die drei Punkte, auch wenn Ausfälle durch die Gelb-Roten Karten sehr ärgerlich sind“, so Werner.

Denn bei den Bayern wird er auf Niklas Stark und Kapitän Marco Friedl gesperrt verzichten müssen, die in einer hektischen Schlussphase kurz vor Abpfiff vom Platz gestellt wurden. Der SVW-Coach blickt zuversichtlich voraus: „Wir wollen trotzdem einfach weitermachen und das ändert auch die turbulente Schlussphase nicht.“

 

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