SVW verliert nach bitterem Doppelschlag den Faden

Werder kassiert 1:6-Schlappe bei Bayern München

Torschütze Milot Rashica setzte Benjamin Pavard und Co. vor der Pause wiederholt zu (Foto: Nordphoto).
Spielbericht
Samstag, 14.12.2019 / 17:24 Uhr

von Maximilian Hendel

Am Ende wurde es sehr deutlich. Werder Bremen hat bei Rekordmeister FC Bayern München nach überzeugender erster Hälfte noch eine 1:6 (1:2)-Pleite einstecken müssen. Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena überstand der SVW eine wuchtige Anfangsphase des FCB und ging nach Milot Rashicas feinem Solo sogar in Führung (24.). Ein bitterer Doppelschlag unmittelbar vor der Pause von Philippe Coutinho und Robert Lewandowski (45., 45.+4) sollte die Gäste jedoch ins Wanken bringen. Nach Wiederanpfiff agierten die Hausherren gnadenlos und schraubten das Ergebnis durch Coutinho (63., 78.), Lewandowski (72.) und Müller (75.) noch in die Höhe.

Aufstellung und Formation: Drei personelle Wechsel nahm Cheftrainer Florian Kohfeldt im Vergleich zur Heimniederlage gegen Paderborn in seiner Startelf vor. Kapitän Niklas Moisander musste mit Wadenproblemen passen, dafür verteidigte Christian Groß halblinks. Nuri Şahin ersetzte im Zentrum vor der Defensivkette den am Oberschenkel verletzten Philipp Bargfrede. Nach einem Magen-Darm-Infekt unter der Woche blieb Leonardo Bittencourt zunächst auf der Bank – daher erhielt Defensivmann Michael Lang seine ersten Einsatz von Beginn an seit Ende September.

Werders Startelf: Pavlenka – Lang, Gebre Selassie, Veljkovic, Groß, Augustinsson – Şahin – M. Eggestein, Klaassen – Rashica, Osako

Es hielten sich bereit: Kapino – Pizarro, Bittencourt, Bartels, J. Eggestein, Friedl, Goller

Coutinho und Lewandowski drehen die Partie

Die Höhepunkte:

1. Min: Erster Warnschuss der Gastgeber, der über links vorbereitet und von Coutinho anschließend einen Meter über den Querbalken gesetzt wurde.

5. Min.: Die Bayern nähern sich weiter an. Pavard hebt den Ball von rechts ins Zentrum, dort steigt Gnabry einen Schritt eher als Veljkovic hoch, köpft aber aus sieben Metern drüber.

9. Min.: Lewandowski legt sich den Ball auf Höhe der Strafraumgrenze zurecht, doch Pavlenka pariert den Schlenzer auf sein linkes Eck glänzend.

14. Min.: Werders Krake ist auf Betriebstemperatur! Pavlenka muss einen Fabelreflex aufbieten, um Lewandowskis Kopfball nach Gnabrys Flanke über die Latte zu fingern.

24. Min.: TOOOOOOOOOOOR, 1:0 für den SVW, Milot Rashica. Booooooom, Werder führt nach Rashicas genialer Aktion im Eins-gegen-Eins-Duell mit Jerome Boateng. Klaassen hatte mit einem scharfen Flachpass in den Mittelkreis eingeleitet, Rashica den Ball daraufhin wunderbar verarbeitet, um diesen Sekunden später aus 18 Metern halbhoch am verdutzten Neuer vorbei ins Netz zu dreschen.

37. Min.: Nächster cleverer Konter der in Schwarz spielenden Grün-Weißen – diesmal dribbelt Rashica über links in den Strafraum, zielt dann aus 13 Metern etwas zu hoch. Gute Chance.

39. Min.: MONSTERPARADE von Pavlenka! Lewandowski ist durch, der Bremer Keeper verkürzt den Winkel, macht sich früh auf nach unten, daraufhin chipt Bayerns Topstürmer, aber Pavlenka vereitelt großartig.

45. Min.: Tor, 1:1-Ausgleich für den FCB, Philippe Coutinho. Ist das bitter, so kurz vor der Pause. Gnabry erwischt nach Kimmichs feinem Heber die Innenbahn vorbei an Augustinsson – legt dann quer und Coutinho braucht am langen Pfosten bloß einschieben. Zu allem Übel muss auch noch Gebre Selassie nach vergeblicher Rettungsgrätsche verletzt ausgewechselt werden.

45. + 4 Min.: Tor, 2:1 für den FCB, Robert Lewandowski. Ist das bitter! Momente vor dem Kabinengang drehen die Münchner das Ergebnis, nachdem Lewandowski Coutinhos Schnittstellenpass diesmal aus Nahdistanz mit etwas Glück - Pavlenka war noch dran - vollendet. Anschließend pfeift Schiri Schröder zur Pause.

SVW hat nichts mehr dagegenzusetzen

47. Min.: Jiri Pavlenka knüpft an seine Leistung vor dem Halbzeitpiff an. Seine Glanztat gegen den frei vor ihm auftauchenden Coutinho – Lewandowski hatte vorbereitet – verhindert den frühen dritten Gegentreffer.

54. Min.: Klaassen hebt sehenwert für Rashica in den Lauf, der sich zwar gegen Kimmich durchsetzt, aber dann keine Genauigkeit in seinen Linksschuss bekommt. Kurz zuvor hatte der nach vorn geeilte Lang Neuer mit einem scharfen Flachschuss auf das kurze Eck geprüft.

63. Min.: Tor, 3:1 für den FCB, Philippe Coutinho. Die Gastgeber erhöhen, weil Alabas langer Ball Werders letzte Reihe aushebelt und Coutinho daraufhin mit einem feinen Lupfer auch den machtlosen Pavlenka überwindet.

65. Min.: Freie Abschlussposition für Goretka zentral von der Strafraumgrenze aus, allerdings schaufelt der Nationalspieler den Ball über den Querbalken.

70. Min.: Eggestein visiert aus halbrechter Strafraumposition das kurze Eck an, ein Münchner fälscht noch entscheidend ab, weswegen der Ball nur das Außennetz streift.

72. Min.: Tor, 4:1 für den FCB, Robert Lewandowski. Feiner Doppelpass zwischen dem eingewechselten Müller und Lewandowski, der den Ball von der rechten Fünfmeterraumkante aus gefühlvoll ins lange Eck- und damit wohl auch die Entscheidung bringt.

75. Min.: Tor, 5:1 für den FCB, Thomas Müller. Es wird immer deutlicher – Müller staubt den Ball nach einer Dreieckskombination mit Perisic und Coutinho leicht ins Bremer Netz ab.

78. Min.: Tor, 6:1 für den FCB, Philippe Coutinho. Die Gegentreffer fallen im Minutentakt. Coutinho versetzt Şahin am Sechzehner, um das Leder daraufhin im hohen Bogen via Innenpfosten ins rechte Ecke zu schlenzen.

90. + 1 Min.: Nahezu pünktlich beendet Schiri Schröder die nach der Pause einseitige Partie.


Fazit: Um die Schnelligkeit und Kreativität des FC Bayern in dessen hochklassig besetzter Offensive bestmöglich einzudämmen, bildeten die Grün-Weißen zumeist eine flexible, engmaschige Fünferkette, für die Nuri Şahin davor einen zusätzlichen Mittelfeldanker gab. Der Rekordmeister setzte den Gästen von Beginn an zu und erarbeitete sich bereits in der Anfangsviertelstunde wiederholt große Möglichkeiten, bei denen der überragend aufgelegte Jiri Pavlenka bereits seine ganze Klasse aufbieten musste. An ihm sollten die Münchner noch mehrfach verzweifeln.

Dennoch öffneten sich gegen nahezu durchweg risikoreich weit aufgerückte Gastgeber punktuell größere Räume im Konterspiel – eine davon nutzte Milot Rashica. Sein herrlicher Wirkungstreffer veranlasste den FCB zunächst zu wenig durchdachten Offensivaktionen in Form von ziellosen Flanken, die Robert Lewandowski meterweit verfehlten. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Rashicas zweiter guter Abschluss etwas genauer gekommen wäre (37.). Stattdessen fand der Favorit mit einem Doppelschocker noch vor der Pause auf die Siegerstraße, von welcher ihn die nach Wiederanpfiff chancenlose Kohfeldt-Elf dann auch nicht mehr abbringen konnte.

 
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