„Dann durfte ich die ganze Schiffsreise bezahlen!“

Bernd Hobsch in Episode #42 des WERDER-PODCAST

Bernd Hobsch war gegen Leipzig zu Gast (Foto: WERDER.DE).
Podcast
Mittwoch, 25.09.2019 / 16:45 Uhr

Von Max Brosta

Es war sein Spiel. Und dabei stand er nicht mal von Beginn an auf dem Feld. Am 34. Spieltag der Bundesliga-Saison 1992/93 - Werder Bremen und Bayern München duellieren sich gerade im Fernduell um die Deutsche Meisterschaft - gastieren die Grün-Weißen beim VfB Stuttgart. Bernd Hobsch sitzt auf der Bank - aber nur 38 Minuten lang. Denn plötzlich verletzt sich Werder-Angreifer Stefan Kohn. „Sein Pech war mein Glück“, erinnert sich Hobsch. Er kommt rein, erzielt das 1:0, bereitet den Treffer zum 2:0 vor, knipst selbst noch einmal zum 3:0 und schießt den SVW damit zum Deutschen Meistertitel - und das nach nur einem halben Jahr im Werder-Trikot.

„Doch die beste Geschichte: Meine Geschwister waren zu der Zeit auf Schiffsreise“, erzählt Bernd Hobsch in Episode #42 des WERDER-PODCAST - präsentiert von Medientechnik Keuk. „Und ich sage noch zu ihnen vor dem Spiel: Wenn ich die entscheidenen Tore mache, zahl ich euch die ganze Fahrt“, verrät er im Gespräch mit Moderator Markus Biereichel. Der Ausgang des Stuttgart-Spiels sowie die Torschützen sind bekannt. Doppelpacker Hobsch musste im Anschluss das Portmonee zücken. „Dann durfte ich die ganze Schiffsreise bezahlen. Aber das habe ich damals gerne gemacht. Meine Geschwister freuen sich heute noch“, schmunzelt der 51-Jährige. Es war der vorzeitige Höhepunkt seiner dreijährigen Zeit an der Weser. Doch dabei verlief seine Karriere keineswegs gradlinig. Dass er einmal Fußball-Profi werden und dazu noch die Deutsche Meisterschaft sowie den DFB-Pokal gewinnen würde, hätte er sich in seinen Träumen nie vorstellen können. 

Rückblick. Hobsch wächst in Großkugel, Sachsen-Anhalt, in der damaligen DDR auf. Dort entdeckt er die Liebe zum Fußball. In einer der berühmten Kaderschmieden der DDR-Klubs war er aber nie. Ab auf eine Sportschule und rein ins Internat hätte dies bedeutet. Doch nicht für den ehemaligen Werderaner. „Für mich war es ein Glück, dort nicht gewesen zu sein. So konnte ich meine Kindheit erleben und von meinem sechsten bis zum 17. Lebensjahr bei meinem Heimatverein spielen“, erklärt Hobsch, für den der Fußball eine Leidenschaft war, aber längst nicht sein Beruf. Er schloss eine Lehre zum Maurer ab, wollte dann eine Weiterbildung zum Fliesenleger machen.

Doch daraus wurde nichts. Denn er schoss Tore am Fließband - erst für die BSG Chemie Böhlen, dann für den VfB Leipzig. „Ich war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und haben Tore gemacht“, weiß Hobsch, für den sich Vereine wie der VfB Stuttgart oder auch Bayern München interessierten. „Gerd Müller war bei den Bayern damals für die Beobachtungen zuständig. Er hat mich als steif beschrieben und mich daher abgelehnt“, so der frühere Angreifer - also Weser statt Isar. Er wechselte in die Hansestadt, von der ihn Werder-Legende Otto Rehhagel sofort überzeugte. „Der war so vertrauensvoll, da konnte ich nicht nein sagen“, so Hobsch. Nach dem Treffen mit Rehhagel sei ihm direkt klar gewesen: „Es braucht kein anderes Angebot mehr kommen, ich wechsle nur hier her.“

Was dann geschah, ist Geschichte. Bernd Hobsch stand nach seinem Wechsel in allen 17 Rückrunden-Spielen für den SV Werder auf dem Platz. Er trug maßgeblich zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei, wurde ein Jahr später sogar noch Pokalsieger. „Die drei Jahre in Bremen waren für mich die beste Zeit im Profifußball. Werder bedeutet mir so viel. Mein Leben lang werde ich diese Zeit nicht vergessen“, schwärmt er und erinnert sich noch heute gerne an den letzten Spieltag der Saison 1992/93 zurück - 3:0 gegen den VfB Stuttgart. Es war sein Spiel.

Der WERDER-PODCAST verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt - so auch in Episode #42. Wer wissen will, was Hobsch's größter Fehler war oder was es mit "Pitsch und Patsch" auf sich hat, der schaltet die neue Folge auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account oder dem Spotify-Kanal des SVW ein. Hört mal rein!

 

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