Ein verregneter Dienstagabend im Mai 1999

Klaus-Dieter Fischer in Episode #52 des WERDER-PODCAST

Klaus-Dieter Fischer - lebenslang Grün-Weiß (Foto: Nordphoto).
Podcast
Donnerstag, 19.12.2019 / 08:00 Uhr

von Maximilian Hendel

Gut 50 Jahre nachdem Klaus-Dieter Fischer sein Herz an Werder Bremen verloren hatte, weil der damals 8-Jährige dabei gewesen war, als die Grün-Weißen einst in einem internationalen Vergleich die Schweden aus Halmstadt klar besiegten, stand er an einem verregneten Dienstagabend im Mai 1999 mitten im Weserstadion und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Fischer war zu diesem Zeitpunkt bereits ein Vierteljahrhundert Vizepräsident des SVW – und die Bundesliga-Mannschaft hatte soeben, wohl nur einen Schritt vom sportlichen Abgrund entfernt, den FC Schalke 04 mit 1:0 in die Knie gezwungen. „Ich habe zwischen den Journalisten gestanden, habe gezittert und gezittert, habe es oben auf meinem Platz nicht mehr ausgehalten, bin runter gegangen, und dann in dem Moment kam der Schlusspfiff. Dieter Eilts holte mich auf den Platz, dann brauch bei mir alles zusammen“, erinnert sich Werders heutiger Ehrenpräsident in der aktuellen Episode des WERDER-PODCAST an die nervenaufreibenden, existenziellen Augenblicke vor mehr als 20 Jahren.

Durch nur sechs Punkte in bis dato 13 Partien nach der Winterpause war die Mannschaft geradewegs in Richtung 2. Liga geschlittert. Nach einem 1:2 daheim gegen Eintracht Frankfurt hatten sowohl Werder als auch Trainer Felix Magath genug voneinander. „Dann haben wir mit dem Mannschaftsrat zusammengesessen – und unsere einzige Überlegung war Thomas Schaaf. Er ist der Einzige, der es kann“, blickt der heute bald 79-Jährige auf die wegweisende Personalentscheidung vor jener Schalke-Partie zurück.


Es fruchtete. Der erst 20-jährige Christoph Dabrowski – zur Pause eingewechselt – köpfte nach Wiederanpfiff eine Flanke von Andreas Herzog zur erlösenden Führung über die Linie. Mit Geschick, dem frenetischen Bremer Publikum im Rücken und einer Glanztat von Frank Rost gegen Mike Büskens‘ strammen Schuss brachten die Grün-Weißen diese dringend benötigte Initialzündung im Abstiegskampf über die Zeit: „Ich könnte Bücher über schöne Momente schreiben, aber an der Spitze bleibt immer das 1:0 von Dabrowski über Schalke 04.“

Die direkt folgenden Siege über 1860 München und Borussia Mönchengladbach sicherten vorzeitig den Klassenerhalt. Der anschließende Pokalfinal-Coup im Elfmeterschießen über den großen Favoriten, Meister und Champions-League-Finalisten Bayern München, krönte diese schicksalsträchtigen Wochen in der Vereinsgeschichte. Aber trotz aller Differenzen wird Klaus-Dieter Fischer nicht müde zu betonen, dass „wir Felix Magath auch dankbar sein sollten.“ Er hatte die Mannschaft schließlich zuvor nach Berlin geführt.
 

Warum scheiterten in den 1970ern die Verpflichtungen von Udo Lattek, Uli Hoeneß, Paul Breitner oder auch Günter Netzer? Welche denkwürdigen Europapokalreisen bleiben ihm unvergessen? Wieso eskalierte einst ein Aufenthalt in China? Wo liegt eigentlich Turm 5 des Stadions? Wie schwer wog die Nachfolgersuche für Otto Rehhagel und was macht Per Mertesacker so besonders? „Vize“ nimmt uns in Episode #52 des WERDER-PODCAST mit auf eine ausführliche Zeitreise durch seine persönlichen sieben Jahrzehnte mit Werder Bremen. Der Podcast verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird nicht nur über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt, sondern wir sprechen mit Werder. Die neue Folge gibt es auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account und dem Spotify-Kanal des SVW. Hört rein!

 

 

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