Gnabrys Doppelpack bezwingt die alten Kollegen

Werder verliert 1:2 gegen den FC Bayern

Großer Kampf, aber keine Punkte. Davy Klaassen und der SVW gingen gegen die Bayern leer aus. Links lauert Doppeltorschütze Serge Gnabry (Foto: Nordphoto).
Spielbericht
Samstag, 01.12.2018 / 17:24 Uhr

von Maximilian Hendel

Gegen einen stark aufspielenden Rekordmeister musste sich Werder Bremen am 13. Spieltag knapp geschlagen geben. Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion zogen die Grün-Weißen aufgrund eines Doppelpacks des ehemaligen Bremers Serge Gnabry mit 1:2 (1:1) den Kürzeren. Zunächst überwand der Nationalspieler Jiri Pavlenka im zweiten Versuch nach Joshua Kimmichs feiner Vorarbeit (20.), kurz nach der Pause verlängerte er dann aus Nahdistanz Thomas Müllers flache Eingabe ins Netz (50.). Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Yuya Osakos Kopfballtreffer nach Max Kruses Flanke (33.) hielt nicht lang. Zu allem Übel verloren die Gastgeber in der Nachspielzeit noch Innenverteidiger Niklas Moisander mit Gelb-Rot.

Aufstellung und Formation: Eine Änderung in der Startelf nahm Cheftrainer Florian Kohfeldt im Vergleich zum späten Auswärtspunktgewinn beim SC Freiburg vor. Yuya Osako begann anstelle von Martin Harnik. Gemeinsam mit Kapitän Max Kruse und Johannes Eggestein bildete er das vordere Offensivtrio. Dahinter agierten wie gewohnt Davy Klaasen und Maximilian Eggestein auf den Mittelfeld-Halbpositionen, die zentrale Schaltstelle oblag Nuri Şahin. Die defensive Viererkette aus Theodor Gebre Selassie, Milos Veljkovic, Niklas Moisander und Ludwig Augustinsson (v. r. n. l.) vor Stammkeeper Jiri Pavlenka blieb unangetastet.

Osako köpft Werder zurück ins Spiel

Die Höhepunkte:

7. Min.: Sehenswerte Co-Produktion von Müller und Lewandowski in der Bremer Hälfte, an deren Ende der polnische Angreifer aus guter Position halblinks im Fallen abzieht, aber Pavlenkas grandioser Reflex am kurzen Pfosten vereitelt die Situation.

15. Min.: Die Bayern kommen ihrem Ziel immer näher. Kimmich versetzt Klaassen an der Strafraumgrenze und schlenzt mit links im langen Bogen nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

20. Min.: TOR, 1:0 für den FCB, Serge Gnabry. Das hat sich angedeutet. Kimmich hebelt mit einem brillanten Chip-Zuspiel die Bremer Viererkette aus, Gnabry hat sich in Augustinssons Rücken davongestohlen und legt die Kugel im zweiten Versuch – nachdem Pavlenka zunächst glänzend reagierte – problemlos aus Nahdistanz ins Netz.

22. Min.: Erstes Bremer Ausrufezeichen! Klaassen hebt den Ball zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, Osako legt clever mit der Brust für den aufgerückten Gebre Selassie ab, der direkt mit links durchzieht, doch Neuer packt bei diesem verdeckten Ball sicher zu.

26. Min.: Nächste gute Gelegenheit der Gäste. Alaba kommt über links zur Grundlinie, bedient von dort den einlaufenden Müller, der jedoch unter Bedrängnis von Moisander keine Präzision in seinen Kopfball aus sechs Metern bringt.

29. Min.: Na, geht doch, Doppelchance für Werder! Erst grätscht Süle im allerletzten Moment Gebre Selassies scharfe Eingabe aus dem Fünfmeterraum, Johannes Eggestein hatte bereits gelauert. Augenblicke später zwingt Şahin aus der zweiten Reihe Neuer zu einer guten Parade im rechten Eck.

33. Min.: TOOOOOOOOOR, 1:1 für den SVW, Yuya Osako. Kruse kann sich den Ball auf der linken Seite unbedrängt zu einer maßgeschneiderten Flanke mit dem rechten Fuß an den Fünfmeterraum vorbereiten, wo Osako lauert, Neuer und Boateng indisponiert zu Werke gehen und den trockenen Kopfball des Japaners ins linke Eck nicht verhindern. Werder ist wieder da!

39. Min.: Glück für die Bremer! Gnabry lupft den Ball perfekt in den Lauf von Lewandowski, der gerät jedoch in Rücklage und hebt aus freier Position drüber.

45. + 1 Min.: Nahezu pünktlich pfeift Schiri Dingert in die Pause. Die Bayern sind richtig gut drauf, aber Werder ist dank Osako zurück im Spiel.

FCB souverän nach Gnabrys erneuter Führung

47. Min.: Bayern ist gleich wieder bestens drin im Spiel. Müller initiiert erst eine schöne Kombination über links mit Alaba und Coman, kommt dann zentral zum Abschluss, doch Moisanders Schienbein verhindert Schlimmeres. Die anschließende Ecke köpft Süle Zentimeter rechts vorbei.

50. Min.: TOR, 2:1 für den FCB, Serge Gnabry. Müller genügt ein schneller Antritt die Strafraumkante entlang auf die Grundlinie, um Şahin abzuschütteln, spielt von rechts flach nach innen, Moisander rutscht vorbei, wodurch Nutznießer Gnabry mit der Innenseite zur abermaligen Führung der Gäste verlängern kann.

58. Min.: Erste Torgefahr der Bremer im zweiten Durchgang. Gebre Selassie köpft einen zuvor lang auf ihn geschlagenen Diagonalball im Strafraum Johannes Eggestein in den Fuß – der fackelt nicht lange und visiert den langen Pfosten an, sein Schuss wird jedoch am Fünfmeterraum geblockt.

74. Min.: Puuuh, durchatmen! Moisander köpft einen Bayern-Eckball an die Strafraumgrenze, wo Alaba angerauscht kommt, volles Risko volley abzieht und nur um einen knappen halben Meter rechts vorbei zielt.

77. Min.: Aaaaah, beinah der Ausgleich – Pizarro, Sekunden zuvor ins Spiel gekommen, steckt auf halblinks für Kruse durch, dessen Linksschuss aus spitzem Winkel denkbar knapp am langen Pfosten vorbei rollt. Starke Szene, schade!

86. Min.: Alabas direkter Freistoß mit ganz tückischer Flugbahn senkt sich kurz hinter dem Querbalken. Gute Chance, aber Pavlenka muss nicht eingreifen.

90. + 2 Min.: Gelb-Rot für Niklas Moisander. Werders Abwehrchef schubst Lewandowski im Zweikampf an der Außenlinie leicht und kassiert dafür etwas überhart den Platzverweis.

90. + 5 Min.: Schluss in Bremen. Werder gelang kein Lucky Punch mehr.

Fazit: Der Rekordmeister kam angriffslustig, dominant und geduldig kombinierend in die Partie. Gerade bei Münchner Ballbesitz verteidigten die Grün-Weißen im 4-1-4-1, Kruse und Johannes Eggestein wechselten sich dabei je nach Situation als jeweils erster Angreifer ab. Wirkliche Probleme bereiteten die Bremer ihren flüssig aufspielenden Kontrahenten zunächst allerdings nicht. Der FCB legte sich die viel zu oft noch passiven Gastgeber ein ums andere Mal zurecht. Werder agierte insbesondere in der ersten halben Stunde offensiv schwerfällig, probierte es ohne Erfolg wiederholt mit langen Diagonalbällen aus der letzten Reihe. Aber der SVW biss sich Schritt für Schritt in die Partie und egalisierte dank Osakos Kopfballtreffer das Ergebnis. Niko Kovac’ Elf kam jedoch erneut druckvoll aus der Kabine und setzte ihr bereits zuvor gutes Werk nach Wiederanpfiff nahtlos fort. Werder erhielt selbst nach gegnerischen Ballverlusten kaum Luft und Raum zur spielerischen Entfaltung, da die Münchner stets gedankenschnell und diszipliniert ihre defensive Ordnung zurückfanden. Kohfeldt reagierte darauf mit der Umstellung auf zwei Stürmer gut 25 Minuten vor Schluss. Ein zweites Bremer Tor, das die 16. Bundesliga-Niederlage gegen die Bayern in Folge verhindert hätte, sprang dennoch nicht mehr heraus.

 
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