Von der Lust, den eigenen Körper auszureizen

Tim Wiese in Episode #11 des WERDER-PODCAST

Tim Wiese – hier bei Per Mertesackers Abschiedsspiel vor wenigen Wochen – bestritt 194 Bundesliga-Spiele für Werder (Foto: Nordphoto).
Profis
Mittwoch, 07.11.2018 / 16:40 Uhr

von Maximilian Hendel

„Ich plane jetzt mein Comeback, werde mich wieder fit machen fürs Tor und dann ab nächste Saison irgendwo in der ersten Liga spielen. Ich bin 36, kann noch lange spielen, wenn ich den Pizarro sehe, der kann das ja auch“ – Tim Wiese muss ganz schnell selbst lachen über seine plötzliche Ankündigung in der neuesten Episode des – von Technikpartner Media Markt präsentierten – WERDER-PODCAST. „Nein, das war natürlich Spaß“, betont der langjährige Schlussmann der Grün-Weißen. Deutlich verweist er diese selbstironische Randbemerkung im gleichen Atemzug ins Reich der Fabeln.

Aber wem eigentlich sonst, wenn nicht Tim Wiese, wäre solch ein schier unmöglicher Husarenritt aus der Fußballrente zurück in das Tor eines Oberhausklubs irgendwie doch zuzutrauen. Gleich zwei vermeintlich surreale Berufe hat sich der gebürtige Bergisch Gladbacher im Laufe seines Lebens ja bekanntermaßen bereits erfüllt, um die ihn wohl unzählige Andere ziemlich beneiden dürften. Zunächst bestritt er über mehr als ein Jahrzehnt lang 269 Bundesliga-Einsätze, schwang sich insbesondere in seinen sieben Spielzeiten beim SV Werder zu den absolut Besten seines Fachs auf. Im Herbst 2017 dann flog Wiese erneut ins Rampenlicht. Nach schweißtreibenden Vorbereitungen in Orlando/Florida mit Weltstars der Wrestling-Szene feierte er unter dem Kampfnamen ‚The Machine’ im Rahmen eines offiziellen Events der global agierenden Organisation WWE (World Wrestling Entertainment) in der Münchner Olympiahalle sein erfolgreiches Profidebüt. Was mit zusätzlichem Krafttraining während der sportlich zutiefst enttäuschenden letzten Station in Hoffenheim begann, steigerte er alsbald zu einem über Jahre hinweg eisenharten, asketisch auszehrenden Krafttraining – zur „Lust und der Freude, den eigenen Körper auszureizen“, begründet Wiese am Mikrofon von Moderator Markus Biereichel. Vom Wrestling hat sich der ehemalige Torhüter wieder verabschiedet. Der Ausflug in diese Welt sei „eine schöne Sache“ gewesen, sagt er, „aber die wollten unbedingt, dass ich für drei Jahre komplett nach Amerika gehe, das kam für mich nicht in Frage.“


Vor allem sich selbst hat Tim Wiese auch in Bremen nie geschont. Gleich zu Beginn, 2005, musste er einen zweiten Kreuzbandriss wegstecken. Im März 2006 trugen seine Paraden maßgeblich dazu bei, dass der SVW kurz vor Abpfiff des Rückspiels gegen Juventus Turin so gut wie im Viertelfinale der Champions League stand, ehe ihm jener folgenschwere Fauxpas unterlief, den Turins Emerson eiskalt zum entscheidenden 1:2 ausnutzte. Und trotz daraufhin jahrelang konstanter Höchstleistungen im Klub blieb ihm bei der Nationalmannschaft immer nur eine schwer verdauliche Nebenrolle. Seinem extremen Ansporn, extremen Trainingsfleiß, extremen Fokus tat das keinen Abbruch – trotz vieler Rückschläge, kostete es, was es wollte, bis zur Grenze und manches Mal wohl auch darüber hinaus. Wie keine zweite erinnert daran die Begebenheit, als er zu Werder-Zeiten innerhalb eines halben Jahres zwölf Kilo abnahm, um noch schneller, leichtfüßiger, sprunggewaltiger zu sein. „Ich bin vor dem Training laufen gegangen, dann mit der Mannschaft auf den Platz und hab mir danach ein Spinning-Rad in die Sauna gestellt und mit Regenjacke noch ein bisschen Gas gegeben. Ich war einfach topfit“, erzählt er. Wiese war und ist ein Besessener, wenn er sich ein Ziel in den Kopf gesetzt hat. „Das ist halt so bei mir, der Ehrgeiz zählt“, unterstreicht der DFB-Pokalsieger und UEFA-Cup-Finalist von 2009.

„Ich schaue entspannt in die Zukunft, habe keine Sorgen, der Familie geht’s gut, das ist doch das schönste“, bekennt Tim Wiese. Warum er und seine Liebsten wieder in Bremen heimisch geworden sind, wie sein derzeitiges Fitnessprogramm aussieht oder wodurch die enge Bindung zu alten Weggefährten aus gemeinsamen Werder-Tagen weiter aufrechterhalten bleibt, darüber und noch viel mehr berichtet der langjährige Stammkeeper und Publikumsliebling der Grün-Weißen in Episode #11 des WERDER-PODCAST. Der Podcast verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird nicht nur über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt, sondern wir sprechen mit Werder. Die neue Folge gibt es auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account und dem Spotify-Kanal des SVW.
 

 

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