Schaaf, Völler und ein schicksalhafter Nebel

Hubertus Hess-Grunewald in Episode #19 des WERDER-PODCAST

Wunderbare Erinnerungen: Hubertus Hess-Grunewald durchlief gemeinsam mit Thomas Schaaf die Nachwuchsabteilung des SVW (Foto: Nordphoto).
Podcast
Donnerstag, 31.01.2019 / 08:00 Uhr

von Maximilian Hendel

„Wie wird man solch einem Jubiläum gerecht?“, fragt Moderator Markus Biereichel gleich zu Beginn von Episode #19 des – dank Technikpartner Media Markt ermöglichten – WERDER-PODCAST. Sein Gesprächsgast ist sich dessen angesichts der kaum greifbaren 120-jährigen Historie des Vereins sehr bewusst. Dies sei „immer schwierig“, meint SVW-Präsident Hubertus Hess-Grunewald, „weil wir eine unglaublich lange und sehr bewegte Geschichte haben.“ Einerseits „wollen wir uns einfach erinnern und freuen, was wir haben“, andererseits „aber vielleicht auch einen Ausblick auf das wagen, was noch vor uns liegt.“

Und womöglich ist erstgenannter Ansatzpunkt – das Erinnern – der ideale Impuls, zunächst auf die hochgradig individuellen, unverwechselbaren und für Außenstehende zumeist schwer nachvollziehbaren Erlebnisse und Emotionen in Verbindung mit den Grün-Weißen zu blicken. Wo warst du, als ...? Wer hat dich ...? Wie hat Werder dein Herz erobert?

Hubertus Hess-Grunewalds eigenes „Schlüsselereignis“ brach unverhofft dank eines schicksalhaften Regenschauers während der Bremer Meisterparade 1965 über ihn herein. Seine beiden älteren Brüder kamen davon völlig durchnässt aus der Innenstadt zurück, was die Mutter verständnislos wie folgt quittierte: „Ihr mit euerm Werder!“ Es war jener Augenblick, der den damals 5-Jährigen „mit dem grün-weißen Virus infiziert“ hat. Nicht mehr lange, dann sollte die Pauliner Marsch endgültig ein zentraler Teil seines Lebens werden. Gemeinsam mit dem kaum sechs Monate jüngeren Thomas Schaaf durchlief er sämtliche Nachwuchsjahrgänge des SVW.


Währenddessen erfüllte sich der Hess-Grunewald schon früh einen Traum, der unzähligen Kickern nie vergönnt bleiben wird – ein selbst erzielter Treffer in Werders Wohnzimmer. Vollkommen egal, dass es im November 1972 der 6:0-Endstand bei einem Vorspiel für die ‚Großen’ um Höttges und Co. gewesen war. „Das besondere ist“, erinnert sich der heutige Präsident und Geschäftsführer schmunzelnd, dass „das anschießende Bundesligaspiel gegen Gladbach wegen Nebels ausgefallen ist. 35.000 Zuschauer waren im Weser-Stadion, um die D-Jugend gegen den SC Dassel zu sehen.“

Den aus vielerlei Gründen persönlich wohl emotionalsten unter unzähligen Werder-Momenten erlebte Hubertus Hess-Grunewald jedoch mehr als 31 Jahre später an Ort und Stelle: „Als wir 2004 hier die Meisterehrung hatten und Rudi Völler mit der Meisterschale aus der Ostkurve kam und diesen langen Weg ging, um sie zu übergeben; da saß ich auf der Südtribüne, hatte meine beiden Söhne links und rechts im Arm und ich muss sagen, da kommen einem fast noch mal die Tränen.“ Und unten im Konfettiregen stand – unvergessen in seiner legendären grauen Werder-Kapuzenjacke – 'Hupes' einstiger Mittelfeldpartner, der neue Meistertrainer Thomas Schaaf.

Vom Balljungen zum Vereinspräsidenten und Geschäftsführer – Hubertus Hess-Grunewald hat in bislang 48 bewegten Jahren seiner Mitgliedschaft nicht mehr mitzuzählende Stunden dem SV Werder gewidmet und im Verlauf der Zeit die unterschiedlichsten Aufgaben übernommen. Was er dabei so erlebt, darüber hinaus auch noch im Arbeitsrecht promoviert, eine Familie gegründet und sogar den direkten Sprung von der A-Jugend in die Alte Herren gemeistert hat, davon erzählt der 58-Jährige in Episode #19 des WERDER-PODCAST. Der Podcast verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird nicht nur über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt, sondern wir sprechen mit Werder. Die neue Folge gibt es auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account und dem Spotify-Kanal des SVW.

 

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