Vorstandschef oder Schiriobmann? „Gut, ich mach’ beides. Tschüss.“

Jürgen L. Born in Episode #5 des Werder-Podcast

Erst im vergangenen Sommer besuchte Jürgen Born die Werder-Profis in Zell am Ziller und plauderte mit Sportgeschäftsführer Frank Baumann (Foto: Nordphoto).
Profis
Donnerstag, 20.09.2018 / 07:45 Uhr

von Maximilian Hendel

Vor allem einen Grundsatz hatte Jürgen L. Born seiner damaligen Sekretärin in Südamerika aufgetragen. Sie durfte „nie eine Sitzung unterbrechen – es sei denn, jemand von Werder Bremen ruft an“, betont der ehemalige Niederlassungsleiter der Deutschen Bank in Paraguay, Uruguay und Brasilien in der aktuell fünften Ausgabe des – von Media Markt präsentierten – offiziellen Werder-Podcast. Zu sehr lagen die Grün-Weißen dem Vielbeschäftigten seit jeher am Herzen: „Neben meiner Mutter war das meine Familie.“ Eines Tages im Jahr 1999 ereilte ihn dann in São Paulo tatsächlich ein allzu dringendes Anliegen des langjährigen Werder-Präsidenten Dr. Franz Böhmert.

Als wäre es erst heute gewesen, ruft Born sich diese für beide Seiten denkwürdige Episode am Mikrofon von Redakteur Markus Biereichel wieder ins Gedächtnis. „Wir brauchen dich hier. Du kannst selbst aussuchen: Vorsitzender des Vorstandes oder Schiedsrichterobmann“, hatte es ihm Böhmert augenzwinkernd schmackhaft gemacht. „Da hab’ ich gesagt, ‚gut, ich mach’ beides. Tschüss’ – und habe aufgelegt.“ So launig er diese Begebenheit in der Gegenwart darstellt; damals standen die Grün-Weißen sportlich wie strukturell vor der großen Herausforderung, den SVW im sich immer schneller wandelnden Profigeschäft zukunftsorientiert neu zu organisieren und mindestens wettbewerbsfähig zu halten. Einen sportlichen Grundstein hatte die Mannschaft des frisch von den Amateuren beförderten Cheftrainers Thomas Schaaf in dieser Zeit vorgelegt. Auf den allerletzten Metern wendete sie im Mai '99 das Unheil des unmittelbar drohenden Zweitligaabstieges ab und bezwang anschließend sogar Meister FC Bayern sensationell im Elfmeterschießen des DFB-Pokalfinales.

Nun suchten die Bremer Vereinsverantwortlichen um Franz Böhmert einstweilen „jemanden, der völlig neutral als Außenstehender für eine kurze Zeit das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen konnte. Freunde von mir haben auf mich hingewiesen: ‚Da kommt doch immer einer aus Südamerika zu den Heimspielen angeflogen, vielleicht kann der das mal machen?’“ Er konnte. Nach über drei Jahrzehnten auf einem anderen Kontinent gelangte Jürgen Born kurz vor der Jahrtausendwende urplötzlich nicht bloß zurück nach Europa, sondern unverhofft mitten rein ins Bundesligageschehen für seinen Lieblingsklub. Aus der zunächst avisierten Übergangszeit entwickelten sich zehn überaus erfolgreiche gemeinsame Jahre. 2003 gliederte man unter anderem die Profifußballabteilung in die Werder Bremen GmbH & Co. KGaA aus, deren vierköpfige Geschäftsführung im Team mit Klaus Allofs, Klaus-Dieter Fischer und Manfred Müller bis 2009 von Born angeführt wurde. Gerade bei diversen Transferverhandlungen mit Kandidaten aus seiner südamerikanischen Wahlheimat wie Claudio Pizarro oder Diego war der Vorortkenner unverzichtbar. Fast schon beiläufig offenbart der 77-Jährige diesbezüglich beispielsweise, dass die Grün-Weißen einst „gar nicht so weit davon“ entfernt gewesen seien, den uruguayischen Ausnahmekönner Diego Forlán frühzeitig nach Bremen zu lotsen. Dessen Vater Pablo war Borns Tennispartner in Montevideo.

Das knapp 30-minütige Anekdotenfeuerwerk mit Jürgen L. Born vergeht wie im Flug. Welche abenteuerlichen Folgen es hatte, wenn er Werders ehemaligem Aufsichtsrat Hans Schulz anpries: „Hans, wir müssen morgen nach Cottbus“, was das Dolmetschen zwischen Felix Magath und Ailton so alles ans Tageslicht brachte und warum Thomas Schaaf seit einem Abstecher nach São Paulo nie wieder auf einem PKW-Beifahrersitz Platz genommen hat, erfahrt ihr in Folge #5 des „Werder-Podcast“ – das neue Audio-Medium in der grün-weißen Online-Familie. Der Podcast verbindet die schönste Nebensache der Welt mit dem geilsten Verein der Welt. Hier wird nicht nur über alles geredet, was das grün-weiße Herz höher schlagen lässt, sondern wir sprechen mit Werder. Die neue Episode gibt es auf dem offiziellen Soundcloud-Profil, dem iTunes-Account und dem Spotify-Kanal des SV Werder. Reinhören lohnt sich also!

 

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