"Starken Teamspirit entwickeln“

Max Kruse über Führungsstil und Kapitänsamt

Max Kruse führt den SV Werder in der neuen Saison als Kapitän aufs Feld (Foto: WERDER.DE).
Interview
Mittwoch, 08.08.2018 / 11:09 Uhr

Das Interview führte Markus Biereichel

58 Spiele, 23 Tore und 17 Assists für Werder. Max Kruse. Als Leistungsträger und Führungsspieler ist er ein wichtiger Ansprechpartner für Cheftrainer Florian Kohfeldt. Ab der kommenden Saison hat er eine weitere Rolle zu bewältigen – als Kapitän des SV Werder (siehe Extrameldung). Im Interview mit WERDER.DE spricht der 30-Jährige über sein neues Amt, erklärt, wie sein Führungsstil aussieht, und welche Erwartungen er an die Mannschaft hat.

WERDER.DE: Max, Florian Kohfeldt hat dich zum Kapitän ernannt. Was bedeutet es dir, Mannschaftsführer bei Werder Bremen zu werden?

Max Kruse: „Eine ganze Menge. Ich habe hier meine ersten Schritte als Profi gemacht. Dass ich nun die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen darf, ist eine Bestätigung für meine harte Arbeit in den letzten Jahren. Ich bin zum Führungsspieler gereift und hoffe, dass ich das Team auch als Kapitän gut repräsentieren werde.“

WERDER.DE: Für dich ist es keine gänzlich neue Situation. Du standest schon des Öfteren als Kapitän auf dem Platz. Ändert sich nun etwas?

Max Kruse: „Im letzten Jahr war Zlatko Junuzovic unser Kapitän, deshalb wird sich für mich durchaus etwas ändern. Das Kapitänsamt fordert mich in vielen Bereichen, nicht nur auf dem Platz. Darüber haben wir im Vorfeld oft gesprochen. Ich bin mir der Verantwortung bewusst und möchte die Rolle bestmöglich ausführen. Kapitän von Werder Bremen zu sein, ist für mich eine besondere Auszeichnung und Wertschätzung.“

WERDER.DE: Kannst du deinen eigenen Führungsstil beschreiben?

Max Kruse: „Es ist schwer, das in die Öffentlichkeit zu transportieren. Ich möchte alle aus der Mannschaft einbinden und versuchen, dass der Mannschaftsrat und ich eng zusammenarbeiten, um eine gute Hierarchie innerhalb der Mannschaft und einen starken Teamspirit zu entwickeln. Damit das gelingt, bin ich gefordert, der Mannschaftsrat ist gefordert, aber auch jeder Einzelne im Team.“

WERDER.DE: Wir müssen uns also eine Art Demokratie mit Mannschaftsrat und Mannschaft vorstellen...

Max Kruse: „In gewisser Hinsicht ja. Wir sind ohnehin ein Team, in dem jeder seine Meinung sagen kann und soll. Wenn du bis zu 30 Spieler in einem Kader hast, kannst du aber nicht bei jeder Entscheidung alle einbeziehen. Deshalb gibt es den Mannschaftsrat und den Kapitän, die im Sinne der Mannschaft entscheiden. Ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen.“

WERDER.DE: Verantwortung muss trotzdem jeder Spieler übernehmen?

Max Kruse: „Ja, Verantwortung sollte jeder auf dem Platz übernehmen. Das ist für die eigene Leistung und natürlich für die Mannschaftsleistung entscheidend. Die Führungsspieler müssen dies im Spiel in besonders starker Ausprägung vorleben.“

Einer Mannschaft tut eine Hierarchie gut
Max Kruse

WERDER.DE: Du hast als junger Spieler bei Werder Bremen im Bundesliga-Team mittrainiert, jetzt bist du selbst der erfahrene Profi. Wie gehst du mit den jungen Spielern um?

Max Kruse: „Ich gehe mit jedem Spieler gleich um. Wenn du deine ersten Schritte als Profispieler machst, so wie ich es damals getan habe, brauchst du natürlich ein bisschen Unterstützung und orientierst dich an den Älteren. Deswegen bin ich mir bewusst, dass es Spieler gibt, die sich an mir orientieren. Dazu gehört eine Menge, auch neben dem Platz. Deshalb gehe ich mit ihnen aber nicht anders um. Das eine oder andere Einzelgespräch werde ich führen. Das hilft dabei, dass sich die Mannschaft mit dem Kapitän und sich der Kapitän mit dem Team identifiziert. Dadurch, dass ich schon länger bei Werder bin und weiß wie der Verein funktioniert, denke ich, dass ich dieser Rolle am Ende gerecht werden kann.“

WERDER.DE: Erfahrung ist ein gutes Stichwort. Du hast in deiner Karriere einige Kapitäne erlebt. Was hast du von ihnen für dich mitgenommen?

Max Kruse: „Es gibt spezielle und unterschiedliche Arten von Teamführung. Jeder geht auf seine Art und Weise mit bestimmten Situationen um. Für mich ist das Neuland. Deswegen gehört für mich eine Findungsphase dazu, in der ich versuche, an mir zu arbeiten. Natürlich schaut man sich bei den konkreten Aufgaben, die ein Kapitän zu erfüllen hat, hier und da etwas ab. Der Rest kommt mit der Zeit.“

WERDER.DE: Wer war für dich der beste Kapitän, unter dem du gespielt hast?

Max Kruse: „Das ist schwer zu sagen. Ich war mit allen Kapitänen bisher zufrieden und möchte niemanden herausheben. Jetzt versuche ich, meinen eigenen Stil einzubringen.“

WERDER.DE: Im Fußball wird einerseits häufig von flachen Hierarchien gesprochen, andererseits werden Leader gefordert. Was ist aus deiner Sicht besser?

Max Kruse: „Einer Mannschaft tut eine Hierarchie gut. Jeder hat seine Meinung und soll sie auch äußern, doch wenn elf Spieler mit elf Meinungen auf dem Platz stehen, wird es schwierig. Deswegen muss es auf dem Platz eine klare Hierarchie geben. Dort braucht es vier, fünf Spieler, die den Takt vorgeben.“

 
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