Freistoßungeheuer und Strahlemann

Naldo feiert seinen 36. Geburtstag

Naldo avancierte in seinen sieben Jahren an der Weser zum Publikumsliebling (Archivfoto: nordphoto).
Profis
Montag, 10.09.2018 / 16:29 Uhr

Von Max Brosta

Es ist eine seiner Lieblingsdisziplinen: das Freistoßtraining. Ronaldo Aparecido Rodrigues, kurz Naldo, ist bekannt für seine mächtigen Distanzschüsse. Doch nicht nur seine Gegner in der Bundesliga haben Angst vor seinen harten Abschlüssen, selbst seine Teamkollegen beim SV Werder fürchten sich vor ‚Knalldo‘ – sein Spitzname, der sich von selbst erklärt. „Freistoßtraining mit Naldo? Da wollte sich keiner in die Mauer stellen“, erinnert sich Clemens Fritz gegenüber WERDER.DE zurück. Denn mit über 100 km/h feuerte der Brasilianer die Bälle auf den Kasten. „Da gab es immer heiße Diskussionen, wer in der Mauer außen oder innen stehen darf“, verrät Werders Ehrenspielführer.

Sieben Jahre lang spielte Naldo beim SVW. 254 Mal lief er mit der Werder-Raute auf der Brust auf und erzielte 36 Tore für die Grün-Weißen. 36 Treffer, wovon so manch einer per Freistoß den Weg ins Tor fand - Training zahlt sich eben aus. Heute feiert der 1,98-Hüne seinen 36. Geburtstag. WERDER.DE gratuliert dem Ex-Werderaner recht herzlich und blickt anlässlich seines Ehrentags auf seine erfolgreiche Zeit an der Weser zurück.

Rückblick. 1982 wird Naldo in der brasilianischen Stadt Londrina geboren. Eine einfache Kindheit erlebt er nicht. Schließlich wächst er in armen Verhältnissen auf. Als er gerade 16 Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Ein herber Schicksalsschlag für den talentierten Fußballer. Doch Naldo beißt sich durch und geht seinen Weg. Über seinen Ausbildungsverein RS Futebol Clube führt sein Weg zum EC Juventude. Doch macht er auch die Verantwortlichen des SVW auf sich aufmerksam. Schließlich gelingt es Werder, den schlaksigen Innenverteidiger zu überzeugen. So wagt er 2005 den Schritt von Südamerika nach Europa. Ohne Englisch- oder Deutschkenntnisse steht er nun in der Hansestadt unter Vertrag. Der Beginn einer erfolgreichen Karriere.

Naldo fasst schnell Fuß, verliebt sich in die Stadt und das Land. „Er hat sich von Beginn an komplett auf Deutschland eingelassen“, weiß Clemens Fritz. „Bremen bleibt für immer in meinem Herzen. Der Verein und die Fans sind mir ans Herz gewachsen.“, macht der Brasilianer einst im Interview mit WERDER.DE deutlich. Doch auch sportlich läuft es für ihn äußerst erfolgreich. Naldo avanciert nicht nur zum Publikumsliebling der Werder-Fans, sondern wird auch auf Anhieb Stammspieler und absoluter Leistungsträger. Zusammen mit Per Mertesacker bildet er das Abwehrbollwerk der Grün-Weißen. „Bei den beiden wusstest du bei Kopfbällen sofort: Da brennt gar nichts an“, so Fritz. Naldos größter Erfolg in seiner Werderaner Zeit? Der DFB-Pokalgewinn 2009.

Noch drei weitere Jahre führen er und der Verein die erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Schließlich entscheidet sich der Brasilianer 2012 für einen Wechsel zum VfL Wolfsburg. Er verlässt zwar die Hansestadt, doch außerhalb Deutschlands zu leben, ist keine Option für ihn und seine Familie. „Ich fühle mich so wohl in Deutschland. Mein Sohn hat mich fast jeden Tag gefragt, wann wir endlich Deutsche werden“, verrät er. Folgerichtig haben Naldo, seine Ehefrau Carla und seinen beiden Kinder 2014 die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen, weil sie ihre neue Heimat lieben und sich wohlfühlen.

Heute spielt der deutsche Brasilianer für den FC Schalke 04 – mit nun 36 Jahren. „Ich freue mich für ihn, dass er immer noch aktiv ist. Das ist sehr beeindruckend und er hat meinen großen Respekt“, freut sich Fritz. Auch mit 36 Jahren ist Naldo immer noch mit großer Freude und Lust am Fußball dabei. „Ich glaube, es gibt niemanden, der schlecht über ihn spricht. Er ist immer höflich und tritt seinen Mitmenschen mit Respekt gegenüber", sagt Werders Geschäftsführer Fußball, Frank Baumann, einst. Auch Clemens Fritz unterschreibt das sofort: „Er ist ein sehr umsichtiger und angenehmer Mensch. Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an dem er mal schlecht drauf war“. Doch an eines wird sich Werders Ehrenspielführer ganz gewiss erinnern: An eine von Naldos Lieblingsdisziplinen: das Freistoßtraining.

 
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