Einmal Werder mit Zaziki

Handballer Finn Lemke zu Gast beim SV Werder

Finn Lemke wurde schon früh mit dem "positiven Virus" Werder infiziert (Foto: WERDER.DE)
Fankurve
Mittwoch, 05.06.2019 / 17:38 Uhr

Von Lukas Kober

Finn Lemke genießt still, als er sich mit strahlenden Augen mitten in die leere Ostkurve stellt. Der gebürtige Bremer zählt eher zu den zurückhaltenden Zeitgenossen, doch sobald es um den SV Werder geht, sprudelt es aus dem 2,10 Meter großen Handballriesen heraus. „Das ist wie ein positiver Virus bei uns durch die Familie gegangen“, erklärt Lemke, wie er als kleiner Junge zum Fan der Grün-Weißen wurde. Schon bei seinem ersten Spiel im Weser-Stadion war der heute 27-Jährige fasziniert - vor allem von der Fankultur: „Ich kann mich gar nicht genau erinnern, gegen wen wir gespielt haben. Mein Blick war die ganze Zeit ausschließlich auf die Ostkurve gerichtet. Es wundert mich deshalb nicht wirklich, dass die Leute so fasziniert sind von Werder.“

Im Jahr 2016 gehörte Finn Lemke zur deutschen Nationalmannschaft, als die sogenannten „Bad Boys“ überraschend die Europameisterschaft und bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewannen. Der Abwehrspezialist war einer der Stützpfeiler und Ruhepole im wichtigen Mittelblock der deutschen Verteidigung, der einen maßgeblichen Anteil an den damaligen Erfolgen hatte. Allerdings ist der Werder-Fan alles andere als ausgeglichen, wenn es um Fußball geht: „Ich bin definitiv ein nervöser Zuschauer“, offenbart der Handballer schmunzelnd im Format "Butter bei die Fische" auf Werders YouTube-Channel.

Einen Grund, nervös zu werden, gab es bei seinem grün-weißen Lieblingsmoment allemal. Als die Werderaner gegen die TSG Hoffenheim im Jahr 2008 ein wahres Torfestival am Osterdeich feierten, saß Lemke auf der Tribüne. „Nach einem Handballspiel kam mein Vater zu mir und wollte mit mir in Stadion fahren. Er hatte spontan noch Karten bekommen. Das Spiel ging damals 5:4 für Werder aus. Ich bin völlig euphorisiert nach Hause gefahren“, erzählt Lemke begeistert. Bis heute erinnert er sich gerne zurück.

Zu diesem Zeitpunkt spielten einige seiner Lieblingsspieler nicht mehr beim SVW: "le chef", Johan Micoud, hatte gerade seine Karriere beendet und Stürmer-Legende Ailton war nach Stationen in Gelsenkirchen und Duisburg in die Ukraine zu Metalurh Donetsk gewechselt. Ein Akteur, der nur wenigen Werderanern in Erinnerung geblieben und während seiner Zeit an der Weser seltener in Erscheinung trat, ist Razundara Tjikuzu. Vier Jahre spielte der Südwestafrikaner in Grün-Weiß und absolvierte 68 Bundesliga-Spiele. Warum Finn Lemke ausgerechnet den Abwehrspieler aus Namibia im Gedächtnis fest verankert hat, liegt an einer Verwechslung: „Meine Oma hat früher immer von Zaziki gesprochen, hat aber eben ihn gemeint“, erzählt der 27-Jährige grinsend.

Mit seiner Begeisterung für den SV Werder ist Finn Lemke beim MT Melsungen, seinem aktuellen Verein, ganz allein. Die Mannschaft bestehe hauptsächlich aus internationalen Spielern, die sich bereits für einen Fußball-Klub in ihrer Heimat entschieden haben. Doch das hält den gebürtigen Bremer nicht davon ab, seine Leidenschaft zu teilen. „Ich halte nach wie vor fleißig die Fahne mit der Raute hoch“, so Lemke. Denn wenn er über den SV Werder spricht, kann der eigentlich zurückhaltende Handballriese, ganz schön überzeugend sein.

 
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