Partie der Gegensätze: Auf der einen Seite befindet sich eine Mannschaft, die nur eines der letzten zehn Bundesliga-Spiele gewinnen konnte: Hannover 96. Die letzten fünf Partien blieben die "Roten" sieglos. Mehr Niederlagen in Serie gab es für 96 zuletzt vor über zwei Jahren, als die Niedersachsen am Ende der Saison 2015/2016 in die zweite Liga absteigen mussten. Auf der anderen Seite steht der SV Werder, der vier Siege aus den letzten fünf Spielen holte und nur beim Remis in Gladbach zwei Zähler liegen ließ. Zudem spielt die Elf von Cheftrainer Florian Kohfeldt die stärkste Rückrunde seit 13 Jahren. 21 Punkte aus elf Partien übertrafen die Grün-Weißen zuletzt als amtierender Meister in der Saison 2004/2005. Damals waren es zum gleichen Zeitpunkt 22 Zähler.
Florian Kohfeldt zum "Kleinen Nordderby": Hannover 96 muss am Freitagabend die Last von fünf verlorenen Spielen in Folge mit sich herumtragen. Doch Cheftrainer Florian Kohfeldt relativiert die Negativserie des Gegners: „Sie hatten sehr viel Pech in den letzten Wochen, mussten aber auch gegen sehr schwierige Gegner ran. Man muss bedenken, dass sie immer noch Aufsteiger sind und eine sehr stabile Saison spielen“. Daher wartet auf die Bremen alles andere als eine leichte Aufgabe. „Sie sind eine sehr flexible und konterstarke Mannschaft. Wir werden Hannover daher auf keinen Fall unterschätzen“, mahnt der Bremer Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Besonders Salif Sané hat man an der Weser als besonders gefährlichen Spieler bei den Gastgebern ausgemacht. „Er ist einer, der eine besondere Beachtung verdient. Er hat in den vergangenen Spielen mehrere Tore gemacht und ist allgemein ein sehr guter Spieler, sowohl offensiv als auch defensiv. Auf ihn werden wir uns vorbereiten“, erklärt Kohfeldt. Die Grün-Weißen gehen daher mit dem nötigen Respekt, aber auch mit einer gesunden Portion Optimismus in die Partie gegen die 96er: „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Daher braucht jeder die maximale Fokussierung auf dieses Spiel.“ Dabei kann er sich schon mal auf die Unterstützung von rund 5.500 Werder-Fans freuen, die sich am Freitag auf den Weg nach Hannover machen werden. „Es ist kein normales Bundesliga-Spiel. Hannover ist ein Verein, der in unserem Umland sehr präsent ist. Die Bezeichnung „Kleines Nordderby“ trifft es daher schon ganz gut“, so der Cheftrainer voller Vorfreude auf die kommende Begegnung.
Die Qual der Wahl: Der SV Werder ist gezwungen, gegen Hannover die Defensive umzubauen. Gleich auf zwei Akteure muss der Cheftrainer verzichten: Niklas Moisander sah gegen Eintracht Frankfurt die fünfte Gelbe Karte und fehlt gesperrt. Ludwig Augustinsson muss verletzungsbedingt passen. Der schwedische Nationalspieler laboriert an einer Muskelverletzung Oberschenkel. Doch kein Grund zur Panik: Alternativen gibt es an der Weser genug. „Es gibt verschiedene Varianten. Wir haben mit Marco Friedl eine gute Alternative auf der linken Seite, der es gegen Frankfurt und auch schon in Mönchengladbach sehr ordentlich gemacht hat“, lobt Kohfeldt. In der Innenverteidigung bieten sich gleich zwei Optionen an. „In der Zentrale haben wir mit Sebastian Langkamp und Luca Caldirola zwei nominelle Innenverteidiger, die diese Position spielen können“, betont er, ohne sich auf einen festen Kandidaten festzulegen: „Es wird sich erst im Laufe des Freitagmorgens entscheiden, wer spielt.“