Kruse trifft, Werder siegt!

1:0 gegen Stuttgart - Grün-Weiß feiert den zweiten Saisonerfolg

Erleichterter Jubel: Die Grün-Weißen feiern das Tor von Max Kruse und Werders zweiten Saisonsieg (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 02.12.2017 / 17:32 Uhr

Von David Steinkuhl

Starker Kampf, wichtige drei Punkte! Der SV Werder bezwingt den VfB Stuttgart im Bremer Weser-Stadion mit 1:0 (1:0) und feiert damit den zweiten Heimsieg in Folge. Das Tor des Tages erzielte Max Kruse (45.) kurz vor dem Seitenwechsel. Nach einer vom Unterhaltungsfaktor her sehr durchwachsenen ersten Hälfte nahm das Tempo im zweiten Durchgang deutlich zu und beide Teams erspielten sich beste Einschussmöglichkeiten. Einen Abseitstreffer von Fin Bartels pfiff Schiedsrichter Dankert nach Begutachtung der Videobilder zurück, am Ende reichte den Grün-Weißen aber das Kruse-Tor trotz großem Druck des VfB in der Endphase zum zweiten Saisonsieg. Der SVW hat nach dem Dreier nun elf Punkte auf dem Konto und somit den unmittelbaren Anschluss an Tabellenplatz 16 hergestellt.

Aufstellung und Formation: Mit dem gleichen Rezept wie beim 4:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 vor zwei Wochen geht es Coach Florian Kohfeldt gegen die Schwaben an. Vor der Viererkette mit Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander und Augustinsson ackert das Mittelfeld-Trio bestehend aus Delaney, Bargfrede und Maxi Eggestein in der Zentrale. Der wiedergenesene Kapitän Zlatko Junuzovic, der in Leipzig zuletzt verletzungsbedingt passen musste, kümmert sich um die Versorgung der Sturmspitzen Fin Bartels und Max Kruse. 

Kruse nutzt Stuttgarter Schläfrigkeit

8. Minute: Die Herangehensweise beider Mannschaften ist ähnlich, das macht bereits die Anfangsphase deutlich. Defensiv stehen sowohl SVW als auch VfB sehr hoch, stellen den gegnerischen Aufbau zu und stören enorm früh. Bargfrede erobert mit einer energischen Grätsche den Ball von Insua. Die Kugel kommt zu Junuzovic, für dessen Flanke Fin Bartels wenige Zentimeter zu klein ist, um die Hereingabe in Richtung Ron-Robert Zieler zu befördern. Werder beginnt hier sehr aufmerksam und ist von Anfang an gut im Spiel.

21. Minute: Stuttgart hat sich nach der druckvollen Anfangsphase jetzt etwas mehr zurückgezogen und überlässt den Grün-Weißen das Spiel. Werder bleibt geduldig und lässt das Leder zirkulieren bis sich Möglichkeiten ergeben. Kruse hebt im linken Halbfeld den Kopf und schlägt einen guten Diagonalball auf Bartels, der am zweiten Pfosten lauert. Direkt will der 30-Jährige den Ball in die Mitte ablegen, bleibt aber an einem Gäste-Verteidiger hängen und bekommt immerhin noch die Ecke.

23. Minute: Im Anschluss an den Standard schaltet Gentner schnell um und drischt die Kugel weit in Werders Hälfte. Brekalo startet durch und überläuft drei Bremer Verteidiger, Pavlenka ist aber auf dem Posten und kann dem Gästestürmer weit vor seinem Gehäuse das Leder vom Fuß nehmen.

29. Minute: Jetzt hat Werders Keeper Glück. Sein Abspiel landet genau in den Füßen von VfB-Stürmer Asano, der plötzlich freie Bahn in Richtung Tor hat. Maxi Eggestein beißt sich am Japaner fest und kann ihn am Ende entscheidend beim Abschluss stören, der Ball geht ins Toraus.

35. Minute: Ascacibar sieht für ein Foul an Bartels zurecht Gelb. In aussichtsreicher Position legt sich Junuzovic den Ball zurecht, bleibt aber mit seinem Versuch in der Mauer hängen. Seit der Bartels-Chance in der Anfangsphase hatte Werder keinen gefährlichen Abschluss mehr, auch wenn es bis zum Strafraum sehr gefällig aussieht, was die Kohfeldt-Jungs hier darbieten.

40. Minute: Özcan bringt einen Eckstoß ins Zentrum, wo Benjamin Pavard höher steigt als Eggestein. Der Lockenkopf bekommt zwar nur wenig Druck hinter seinen Kopfball, trotzdem wird das Ding aber gefährlich, weil es sich in hohem Bogen auf die Latte des Werder-Tores senkt. Die Schwaben fordern die nächste Ecke nachdem Eggestein wohl noch am Ball gewesen sein soll, Schiri Dankert gibt aber Abstoß.

45. Minute: TOOOR für Werder, 1:0, Max Kruse! Mit dem Pausenpfiff geht der SVW in Führung! Bartels läuft Slalom durchs Mittelfeld und wird unfair gestoppt. Die Stuttgarter schalten ab, Bartels schnappt sich den Ball und spielt den fälligen Freistoß blitzschnell in den Lauf des startenden Max Kruse. Der zögert keine Sekunde und bringt den Ball von der Sechzehnerkante aus mit einem platzierten Linksschuss im langen Eck unter. So einfach – und doch so wertvoll!

45. Minute: Pause im Weser-Stadion. Die Zuschauer hatten sich schon auf ein torloses Unentschieden zur Halbzeit eingestellt, da nutzt Werders Sturmduo einen schläfrigen Moment in der Hintermannschaft des VfB aus und schlägt zu einem psychologisch wahnsinnig wichtigen Zeitpunkt Sekunden vor dem Ende des ersten Spielabschnitts zu. Eine von viel Taktik geprägte Partie war über weite Strecken ausgeglichen, Strafraumszenen kamen nur selten zustande. Umso besser, dass Max Kruse eine der wenigen Möglichkeiten eiskalt zur Pausenführung verwandelte.

Temporeiche Fortsetzung, doch hinten steht die Null

50. Minute: Delaney spielt einen überragenden Flugball auf Bartels. Der Vorbereiter zum 1:0 hat den Kopf erneut oben und bedient von der Grundlinie den einlaufenden Eggestein im Rückraum. Statt direkt abzuschließen, dreht sich der Mittelfeldakteur einmal um die eigene Achse und versucht es dann mit links. Gentner hat seine Fußspitze noch dazwischen und der Versuch wird richtig gefährlich.

52. Minute: Werder jubelt! Kruse zieht im Strafraum ab, über Umwege fällt der Ball dann Fin Bartels vor die Füße, der sich das aus kurzer Distanz nicht nehmen lässt. Die Kugel zappelt im Netz, die Tormusik erklingt, die Grün-Weißen jubeln. Dann aber nimmt Bastian Dankert den Treffer zurück, weil der vermeintliche Torschütze hauchzart im Abseits stand. Wohl die richtige Entscheidung, auch wenn das echt knapp war!

62. Minute: Der frische Anastasios Donis zieht am linken Flügel an Milos Veljkovic vorbei und sucht dann den ebenfalls eingewechselten Simon Terodde am Fünfmeterraum. Moisander ist hellwach und klärt vor dem Angreifer zur Ecke. Stuttgart-Coach Hannes Wolf geht bereits eine halbe Stunde vor dem Ende viel Risiko und hat mit den beiden Hereinnahmen die Offensive deutlich verstärkt.

64. Minute: Dicke Chance für die Gäste! Bartels verliert den Ball zwanzig Meter vor dem eigenen Tor an Özcan. Der spielt einen klugen Pass in die Schnittstelle auf Josip Brekalo, der das Leder dann an Pavlenka vorbeispitzelt und wohl schon jubelnd abdrehen wollte. Bargfrede springt aber noch dazwischen und bekommt den Ball kurz vor der Linie an den Oberkörper.

67. Minute: Auf der anderen Seite packt Bartels den Schlenzer aus, sodass Zieler alles zeigen muss. Die Flugeinlage des Ex-Nationalspielers bewahrt die Schwaben vor der möglichen Entscheidung. Im Anschluss bleibt keine Zeit zum Durchschnaufen, weil es Gentner im Gegenzug ebenfalls aus der Distanz versucht, sein Ziel aber knapp verfehlt. Das Tempo zieht plötzlich richtig an!

70. Minute: Und wieder ist es richtig eng! Delaney nimmt sich einen Freistoß in gut 22 Metern Torentfernung und zirkelt das Spielgerät über die Mauer auf die kurze Ecke – Zentimeter über die Querlatte.

82. Minute: Delaney ist allein auf weiter Flur, setzt sich gegen Pavard und Badstuber aber ganz stark durch und scheitert erst im Eins-gegen-Eins an Ron-Robert Zieler. Zwei Minuten später hat Augustinsson die nächste Gelegenheit, aber auch der Schwede findet mit seinem Schuss aus der Distanz nur Zielers Fäuste.

84. Minute: Badstuber zeigt sich am Werder-Strafraum und nimmt einen hohen Ball aus der Luft. Die Kugel rauscht auf die rechte untere Ecke zu, aber Pavlenka taucht ab und lenkt den Abschluss des Innenverteidigers noch zur Seite ab.

88. Minute: Jetzt muss Werder nochmal etwas zittern. Erst werden Akolos Abschlussversuche mehrfach abgeblockt, dann findet eine Flanke erneut Holger Badstuber. Unbedrängt kommt Badstuber zum Kopfball, kann das Spielgerät aber nicht richtig drücken. Da stockte den Werder-Anhängern wohl noch einmal kurz der Atem.

90. Minute:Schluss im Weser-Stadion! Werder besiegt den VfB mit 1:0!

Fazit: In einer umkämpften Partie behält der SV Werder am Ende die Oberhand und fährt den zweiten Heimerfolg hintereinander ein. Nachdem man in der ersten Hälfte vergeblich auf viele Torszenen wartete, Fin Bartels und Max Kruse aber ausnutzten, dass der VfB mit den Köpfen wohl schon in der Kabine war, entwickelte sich in Halbzeit zwei ein rasantes Duell. Bartels‘ vermeintliches 2:0 erkannte Referee Dankert nach der Bemühung des Videobeweises noch ab und hielt das Spiel so bis zum erlösenden Abpfiff offen. Besonders in den letzten zehn Minuten drückten die bissigen Schwaben noch einmal richtig aufs Gas und auf den Ausgleich, stehen am Ende aber trotzdem mit leeren Händen da. Den Grün-Weißen gelingt mit dem Sieg ein Start nach Maß in den terminlich dicht gedrängten Dezember, der hoffentlich Selbstvertrauen für den Jahresendspurt geben wird.

 
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