Goretzka hat das letzte Wort

SVW kassiert bittere 1:2-Heimniederlage gegen Schalke

Fin Bartels und die Grün-Weißen belohnten sich nicht für ein überzeugendes Heimspiel (Foto: Nordphoto).
Profis
Samstag, 16.09.2017 / 17:29 Uhr

von Maximilian Hendel

Zwei Standardsituationen haben Werder Bremen am 4. Spieltag um mindestens einen verdienten Punkt gebracht. Nach temporeichen, spannenden und bestens anzusehenden 90 Minuten mussten sich die Grün-Weißen daher dem FC Schalke 04 mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Vor 42.100 Zuschauern im abermals ausverkauften Weser-Stadion hatte Lamine Sané die Gastgeber in Führung gebracht (20.), jedoch hielt der Vorsprung kaum zwei Minuten. Milos Veljkovic unterlief ein denkbar unglückliches Kopfballeigentor nach einem Schalker Eckball (22.). Kurz zuvor hatte Max Kruse das Feld mit einer Schulterverletzung bereits vorzeitig verlassen müssen. Auch im zweiten Durchgang blieb Werder am Drücker, das entscheidende Tor gelang jedoch Leon Goretzka wiederum nach einem Eckball (83.). Von diesem späten Nackenschlag erholten sich die Bremer nicht.

Aufstellung und Formation: Cheftrainer Alexander Nouri vertraute im Heimspiel gegen S04 der identischen Startelf wie schon am vergangenen Wochenende beim Punktgewinn in Berlin. Vor Schlussmann Jiri Pavlenka formierte sich die defensive Dreierkette aus Robert Bauer, Lamine Sané und MilosVeljkovic (v.r.n.l.). Theodor Gebre Selassie (r.) und Ludwig Augustinsson (l.) oblagen die beiden Außenpositionen. Im Zentrum sollte es allen voran Maximilian Eggestein immer wieder mit Schalkes Nationalspieler Leon Goretzka zu tun bekommen, während Kapitän Thomas Delaney und Florian Kainz das Offensivduo im Mittelfeld bildeten, um insbesondere Max Kruse und Fin Bartels im Angriff zuzuarbeiten.

Sanés Führungstreffer hält kaum zwei Minuten

Die Höhepunkte:

11. Min.: Die ersten zehn Minuten sind um. Werder hat sich sehr bislang sehr ordentliche Ballbesitz- und Zweikampfquoten erarbeitet, noch fehlt jedoch der gelungene letzte Pass zu einer möglichen Abschlussposition.

19. Min.: Ganz bitterer Verlust für den SVW. Nach einem äußerst heftigen Einsteigen von Schalkes Verteidiger Thilo Kehrer knallt Max Kruse ungebremst mit der Schulter auf den Rasen. Neuzugang Ishak Belfodil ersetzt den verletzten Angreifer positionsgetreu.

20. Min.: TOOOOOOOOOOOOR, 1:0 für den SVW, Lamine Sané. Keine Minute nach dem ungeplanten Wechsel gehen die Grün-Weißen jedoch in Führung. Augustinsson verlängert eine Ecke von Kainz mit dem Hinterkopf an den langen Pfosten, aber der beim Standard mit aufgerückte Sané reagiert gedankenschnell und bringt den frei gewordenen Ball per staubtrockenem Linksschuss aus zehn Metern im Schalker Gehäuse unter.

22. Min.: TOR, 1:1 für S04, Milos Veljkovic (ET). Die Bremer bringen sich durch ein denkbar kurioses Eigentor um die soeben erst errungene Führung. Nach Konoplyankas Ecke köpft Kehrer an den Fünfmeterraum, wo sich Sané und Veljkovic ohne unmittelbaren Gegnerdruck bei ihrer versuchten Klärung gegenseitig derart in die Quere kommen, dass Veljkovic per Kopf unhaltbar ins eigene Netz trifft.

37. Min.: Bartels legt links heraus auf Augustinsson, in dessen anschließende Maßflanke stürmt Kainz und zwingt Schalke-Keeper Ralf Fährmann mit einem Kopfballaufsetzer zum Blitzreflex. Werders erste große Möglichkeit aus dem Spiel heraus. Im direkten Gegenzug jedoch schlenzt auch Konoplyanka um kaum einen halben Meter vorbei.

45. + 3 Min.: Halbzeit im Weser-Stadion. Nur Augenblicke zuvor musste Fährmann tief durchatmen, nachdem Werder durch Belfodils elegante Einzelaktion noch einmal in der Gefahrenzone zum Schuss gekommen war.

Werder ist am Drücker, aber nur S04 trifft noch einmal

49. Min.: Die erste Torannäherung des zweiten Durchgangs wagt Schalkes offensiver Außen Konoplyanka, der von links nach innen zieht und es aus der zweiten Reihe erneut mit einem Schlenzer aus der zweiten Reihe probiert.

60. Min.: Guter Spielzug der Grün-Weißen, den Kainz mit einem Steilpass auf Belfodil initiiert, der daraufhin Bartels in eine gute Position bringt, doch sein Angriffspartner hebt den Ball aus 15 Meter über den Querbalken.

62. Min.: Naldo hat keine Chance im Zweikampf mit Belfodil, der setzt sich auf der Grundlinie durch, bringt den Ball volles Risiko an den Fünfmeterraum, wo Kainz um Zentimeter Fährmanns Abpraller verpasst.

71. Min.: Belfodil, Bartels und Kainz harmonieren wiederum prächtig im Dreieck. Letzterer kommt dadurch diesmal zum Schuss aus 18 Metern, der noch abgefälscht wird und nur knapp über dem Gebälk landet.

83. Min.: TOR, 2:1 für S04, Leon Goretzka. Zum zweiten Mal am heutigen Nachmittag kassiert Werder das Gegentor in Folge eines Eckballs. Caligiuris Eingabe senkt sich an der Fünfmeterraumgrenze, wo Goretzka den Fuß hinhält und trifft.

88. Min.: Der eingewechselte Ex-Bremer Franco Di Santo zwingt Pavlenka mit einem verdeckten Linksschuss zu einer Klasseparade.

90. + 4 Min.: Schiri Benjamin Brand beendet die Partie. Werder konnte nicht noch einmal reagieren.


Fazit:
Insbesondere die Grün-Weißen dominierten mit einigen gelungenen Passpassagen die Anfangsphase der Partie, ehe es nach Kruses frühem verletzungsbedingten Ausscheiden plötzlich Schlag auf Schlag ging. Schalke egalisierte Sanés Führung umgehend aufgrund von Veljkovic’ bitterem Kopfball ins eigene Netz. Ingesamt bespielten sich beide Teams im ersten Durchgang unentwegt aggressiv und unter hohem Tempo. Dabei liefen die Kontrahenten über weite Strecke früh an, um das jeweilige Aufbauspiel des Gegners tief in dessen Hälfte in Bedrängnis zu bringen. Zwar stellte sich kein Chancenfeuerwerk ein, da die Defensivreihen bis auf jene zwei entscheidenden Standardsituationen total aufmerksam agierten. Dennoch bekamen die Zuschauer ein hochattraktives, niveauvolles und spannendes Duell zu sehen. Diese Konstellation hatte auch nach Wiederanpfiff unverändert Bestand. Der SVW absolvierte weiterhin einen überzeugenden, mutigen Heimauftritt, bei dem unter anderem der stets präsente und ideenreiche Neuzugang Ishak Belfodil die Schalker Defensive ein ums andere Mal beeindruckte. Trotzdem blieb das letzte Wort an diesem Nachmittag den Gästen vorbehalten, weil Werder erneut einen Eckball nicht verteidigen konnte.

 
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