Eggestein verpasst Werders Last-Minute-Glück

Trotz großer Chancen nur 0:0 gegen Hertha BSC

Jérôme Gondorf war erneut ein Bremer Aktivposten und hatte Pech bei seinem Pfostentreffer (Foto: Nordphoto).
Profis
Samstag, 27.01.2018 / 20:26 Uhr

von Maximilian Hendel

Der SV Werder muss auch nach dem 20. Spieltag weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr warten. Vor gut 40.000 Zuschauern im heimischen Weser-Stadion kamen die Grün-Weißen nicht über ein torloses Unentschieden gegen Hertha BSC hinaus. Auch wenn sich die Hausherren ein deutliches Chancenplus erspielten, sollte ihnen die Erlösung verwehrt bleiben. Jérôme Gondorf traf bereits in der ersten Minute den Pfosten, kurz darauf wurde Maximilian Eggesteins vermeintliches Führungstor nach Hinweis des Videoassistenten von Schiri Bastian Dankert wieder zurückgenommen (10.). Die größten Bremer Gelegenheiten in der zweiten Halbzeit verpassten Theodor Gebre Selassie und Gondorf (74.) sowie Eggestein, der in der allerletzten Sekunde Jordan Torunarigha auf der Linie anschoss (90.+ 4). Werder hat aktuell drei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Aufstellung und Formation: Im engen Duell zwischen Theodor Gebre Selassie und Robert Bauer für den Posten auf der rechten Außenverteidigung gab Cheftrainer Florian Kohfeldt im Gegensatz zur Vorwoche diesmal dem Tschechen den Vorzug. Ansonsten jedoch begann dieselbe Startelf der Begegnung mit dem FC Bayern in einer variabel zwischen 4-1-4-1 und 4-3-3 wechselnden Grundformation. Das bedeutete, dass Stammkeeper Jiri Pavlenka die defensive Viererkette aus Gebre Selassie, Milos Veljkovic, Niklas Moisander und Ludwig Augustinsson (v.r.n.l.) vor sich wusste. Im Mittelfeld agierte Philipp Bargfrede als zentraler Anker, der Thomas Delanney und Maximilian Eggestein sowie dem Offensivtrio aus Kapitän Zlatko Junuzovic, Jérôme Gondorf und Max Kruse den Rücken freihalten sollte. Außerdem war Defensiv-Neuzugang Marco Friedl gleich zum ersten Mal im Kader aufgeboten. 

Eggestein trifft früh, doch es geht torlos in die Pause

Die Höhepunkte:

1. Min.: PFOSTEN! Noch keine Minute ist rum und schon wackelt das Berliner Gebälk, nachdem Kruse mit wunderbarer Übersicht Gebre Selassie im freien Raum erspäht, der umgehend auf Gondorf ablegt, dessen trockene Direktabnahme aus 12 Metern an den linken Pfosten klatscht. Wie schade.

5. Min.: Ein Missgeschick im Bremer Spielaufbau ermöglicht den früh anlaufenden Gästen ihre erste Gelegenheit. Kalou dringt in der Folge in den Strafraum ein, kommt um Veljkovic herum, kann Pavlenka mit einem Flachschuss aus 15 Metern jedoch nur leidlich prüfen.

10. Min.: Eggestein trifft, aber Werder geht nicht in Führung! Gebre Selassie treibt über halbrechts an, daraufhin bedient Gondorf den in die Tiefe gestarteten Eggestein, der aus der Drehung ins kurze Eck vollendet. Allerdings währt der Jubel keine Minute. Schiri Dankert nimmt das Tor nach Videostudium zurück, da er im für die Entstehung des Angriffs entscheidenden Luftduell zwischen Delaney und Lustenberger ein Foul des Bremers nachträglich geahndet hat.

23. Min.: Fast alle Berliner reihen sich an der eigenen Strafraumgrenze auf, Werder lässt den Ball zirkulieren, bis Augustinsson antritt, in zentrale Schussposition kommt, mit seinem schwächeren rechten Fuß Hertha-Schlussmann Thomas Kraft jedoch nicht überwinden kann.

33. Min.: Kruse findet mit einem herrlichen Schnittstellenpass den Richtung Strafraum gestarteten Augustinsson, der wiederum Eggestein ins Szene setzt, doch Kraft muss nicht eingreifen, weil Eggesteins Schuss aus guter Position rechtzeitig geblockt wird. Nur Augenblicke später fliegt der abgefälschte Versuch von Herthas Ondrej Duda aus der zweiten Reihe einen Meter über den Querbalken.

44. Min.: Wieder ein guter Bremer Angriff. Gondorf legt über rechts beinah von der Grundlinie aus in den Rückraum, von wo aus Delaney zu Kruse klatschen lässt, dessen Vollspannschuss gerade noch von Niklas Stark abgefälscht wird, sodass der Ball über die Latte zischt. Puuuuh, sehr knapp.

45. + 2 Min.: Halbzeit im Weser-Stadion. Werder hat klares Chancenplus, dennoch blieb es bislang torlos.

Werder bekommt den Ball nicht über die Linie

54. Min.: Noch tut sich offensiv auf beiden Seiten nichts im zweiten Durchgang. Die Gäste postieren sich mittlerweile jedoch deutlich weiter vorn als noch vor der Pause.

66. Min.: Bester Bremer Spielzug bislang seit Wiederbeginn; den daraus folgenden Torschuss weiß wiederum Gondorf über die rechte Seite vorzubereiten – Anspielpartner Junuzovic jedoch bekommt aus 14 Metern keine Präzision in seinen Innenspannstoß.

67. Min.: Jetzt haben die Bremer aber ganz viel Dusel, dass Hertha BSC fast aus dem Nichts die Führung verpasst. Lazaro düpiert Gebre Selassie über links auf der Grundlinie, bringt den Ball dann scharf in den Fünfmeterraum, wo der soeben erst eingewechselte Ibisevic seinen Volley aus bester Position glücklicherweise über das Gehäuse schießt.

74. Min.: Neeeeeein, das gibt’s doch nicht! Junuzovic bedient von der linken Grundlinie aus perfekt den einlaufenden Gebre Selassie, der mit seinem Kopfball aus sechs Metern aber genau auf Kraft zielt, ehe Gondorfs Abstauber aus spitzem Winkel um ein Haar am langen Pfosten vorbeizischt.

81. Min.: Jetzt setzt Kruse den soeben eingewechselten Ishak Belfodil in Szene, aber Kraft pariert den scharfen Linksschuss des Angreifers.

90. + 4 Min.: UUUUUUUUNNFASSBAR! Torunarigha weiß nicht, wie ihm geschieht, als ihn Eggestein volley aus vier Metern auf der Linie anschießt und somit den Bremer Last-Minute-Sieg verhindert. Sekunden später pfeift Schiri Dankert ab.

 

Fazit: Von Beginn an zeigten einzig und allein die Hausherren ein wirklich sichtbares Bemühen um konstruktive Offensive. Dabei war allen voran Max Kruse Werders Dreh- und Angelpunkt, der sich immer wieder fallen ließ und so die prädestinierte Anspieloption gab, Räume öffnete, Bälle verteilte. Hertha BSC verzichtete nahezu komplett auf Risiko, zog sich zeitweilig mit zwei engmaschigen Defensivketten bis an den eigenen Strafraum zurück. Trotzdem fanden die Bremer mit teils blitzgescheiten Angriffszügen die Lücken, Gondorf traf den Pfosten, Maximilian Eggesetein sogar ins Netz, dennoch blieb das Ergebnis aufgrund des zurückgenommenen Tores über den Wiederanpfiff hinaus torlos. Nachdem Hertha-Coach Pal Dardai vor allem Kalou und Lazaro weiter nach vorn beorderte, um Selke beim Anlaufen zu unterstützen, taten sich die Grün-Weißen merklich schwerer im Spielaufbau. Die Grün-Weißen berappelten sich jedoch von ihrem kleinen Durchhänger in den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs und zogen das Tempo und den Aufwand wieder an. Allerdings verpassten Gebre Selassie und Gondorf (74.) sowie Eggestein in der Schlusssekunde den fälligen Siegtreffer.   

 

 
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