Lucky Punch zum Derbysieg!

1:0 gegen Hamburg - Tor des Tages fällt kurz vor Schluss

Philipp Bargfrede und Max Kruse feiern den Sieg im 108. Nordderby (Foto: nordphoto).
Profis
Samstag, 24.02.2018 / 20:32 Uhr

Von David Steinkuhl

Lange sah es nicht danach aus, am Ende ist der SV Werder dann doch Sieger des 108. Nordderbys! Beim 1:0 (0:0) über den Hamburger SV bescherte ein Eigentor von Rick van Drongelen (86.) kurz vor Spielende den Werderanern drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. Eine von viel Kampf und nicht allzu viel Spielkultur geprägte Partie wurde im ersten Durchgang des Öfteren von einigen wenigen Chaoten im Fanblock des HSV gestört, die mehrfach Pyrotechnik zündeten. Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie zweimal für wenige Momente unterbrechen. Auch nach Wiederanpfiff wurde das Match kaum ansehnlicher, umso wichtiger, dass Werder durch ein regelrechtes Stochertor wenige Minuten vor Abpfiff doch noch die drei Punkte an der Weser behalten konnte. Durch den Sieg ziehen die Grün-Weißen in der Tabelle an Mainz und Wolfsburg vorbei und belegen mit 26 Zählern nun Platz 14, der Vorsprung auf den HSV ist auf neun Punkte angewachsen.

Aufstellung und Formation: Unter der Woche noch angeschlagen, steht Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic pünktlich zum Nordderby wieder auf dem Rasen. Im Vergleich zur Vorwoche ist er der einzige Neue im Team von Florian Kohfeldt. Für Junuzovic rückt Aron Jóhannsson, der ebenfalls einige Trainingseinheiten im Vorfeld der Partie auslassen musste, auf die Bank. Das Offensivtrio um Junuzovic komplettieren Florian Kainz und Max Kruse. Dahinter sollen Bargfrede, Eggestein und Delaney das zentrale Mittelfeld ordnen. Die Viererkette mit Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander und Augustinsson bleibt ebenfalls die alte, genauso wie die Nummer eins im Werder-Gehäuse, Jiri Pavlenka.

Unschön in mehrerlei Hinsicht

6. Minute: Auf dem Rasen knallt es bis auf einen Distanzversuch von Kainz in den ersten Minuten noch nicht so wirklich, dafür aber im Gästeblock. Nach mehrfacher Aufforderung durch den Stadionsprecher in Richtung HSV-Anhang, das Zünden von Feuerwerkskörpern zu unterlassen, hatte Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie bereits für wenige Sekunden unterbrechen müssen. Kurz danach ist das Nordderby auch spielerisch wieder unterwegs.

16. Minute: Delaney legt ein Bargfrede-Anspiel mit dem Rücken zum Tor auf Eggestein ab, der mit links abzieht. Das Bein von Rick van Drongelen ist noch dazwischen und fälscht zur zweiten Werder-Ecke ab, die aber nichts einbringt. Im direkten Gegenzug kommt Jatta am Fünfmeterraum frei vor Pavlenka ans Leder, Moisander springt beidbeinig in den Ball und klärt vor dem einschussbereiten HSV-Stürmer. Wichtig.

24. Minute: Nach einer Flanke von rechts lässt Pavlenka im Luftduell mit Jung das Spielgerät wieder fallen und hat Glück, dass das Ding nicht vor Kostics Füße fällt. Ein kurzer Wirrwarr vor dem Werder-Gehäuse, dann klärt Veljkovic die unübersichtliche und durchaus brenzlige Situation.

26. Minute: Erstmals wird es hitzig in der 108. Auflage des Derbys zwischen SVW und HSV. Augustinsson wird im Vorwärtsgang gestoppt und will einen Freistoß haben. Den bekommt dann Hahn zugesprochen, der in der Anschlussaktion auf Moisander aufläuft. Es bildet sich das erste Rudel vor Referee Zwayer, die Werderaner sind mit dieser Entscheidung alles andere als zufrieden.

32. Minute: Die Partie nimmt etwas Fahrt auf und Moisander hat die bislang beste Gelegenheit auf das 1:0. Mathenia klärt eine Ecke nur unzureichend und genau vor die Füße von Werders Innenverteidiger. Der legt sich den Ball auf den schwächeren rechten Fuß, der etwas zu harmlose Abschluss wird vom vorletzten Hamburger vor dem leeren Tor noch gestoppt.

44. Minute: Als Kruse direkt vor dem Gästebereich einen Eckball ausführen will, steigen erneut zahlreiche Silvesterraketen aus dem Block auf. Zwayer unterbricht erneut und bittet die Spieler vom Platz. So etwas will keiner sehen.

45. Minute: Pause im Weser-Stadion. Nach drei Minuten Nachspielzeit geht es torlos in die Kabine. Viele Chancen gab es nicht, das Nordderby ist bis hierhin von viel Kampf geprägt. Ein Blick auf die Statistiken: Werder führt Eckball- (6:2) und Torschussstatistik (5:3) an, insgesamt ist es aber ein fußballerisch durchwachsenes Duell auf Augenhöhe.

Per Grätsche ins Derbyglück

46. Minute: Die zweite Hälfte beginnt vielversprechend. Vor der Ostkurve lauert für Kruse beim Eckball keine Gefahr von der Tribüne, Werders Zehner zirkelt das Leder gefährlich auf den zweiten Pfosten. Dort fällt Augustinsson irgendwie in den Ball, Douglas Santos klärt im letzten Moment zur nächsten Werder-Ecke.

59. Minute: Grün-Weiß nimmt das Geschehen jetzt mehr und mehr in die Hand, der HSV ergreift seit dem Seitenwechsel nur noch selten die Initiative und macht sich jetzt das Leben sogar selber schwer. Van Drongelens Rückpass gerät viel zu kurz, der Niederländer hat Glück, dass Mathenia auf dem Posten ist und vor Kruse klären kann.

68. Minute: Es bleibt dabei, hochklassig ist das Nordderby weiterhin nicht wirklich. Bargfrede versucht es mal mit einem Volleyschuss aus der Distanz, ein Hamburger Verteidiger blockt die Kugel aber noch weit vor dem eigenen Tor.

72. Minute: Jetzt Eggestein! Plötzlich ist ein dickes Loch im Hamburger Abwehrverbund, dann geht Eggestein noch an Papadopoulos vorbei und visiert von der Strafraumkante mit links die lange Ecke an. Der Abschluss des 20-Jährigen landet Zentimeter neben dem Pfosten. Auch Junuzovic hat nach Zuspiel von Gebre Selassie kurz darauf noch einen Abschluss, der SVW-Kapitän trifft den Ball aber nicht sauber.

82. Minute: Diesen Maximilian Eggestein haben die ‚Rothosen‘ nicht wirklich auf dem Zettel. Wieder hat Werders zentraler Mittelfeldspieler eine richtig gute Einschussgelegenheit, nachdem Delaney ihm eine Hereingabe genau auf den Kopf serviert. Mathenia muss nur die Arme hochreißen, weil Eggesteins Kopfball nicht platziert genug ist.

86. Minute: TOOOR für Werder, 1:0, Eigentor von Rick van Drongelen! Bargfrede erobert den zweiten Ball von Bobby Wood und spielt Jóhannsson frei. Der eingewechselte US-Amerikaner zieht ab, Mathenia kann den Ball nur abfälschen und die Kugel trudelt in Richtung Torlinie. Belfodil und van Drongelen grätschen zeitgleich zum Ball und drücken das Ding irgendwie gemeinsam ins Werder-Glück!

90. Minute: Schluss im Weser-Stadion. Werder gewinnt das Nordderby gegen den Hamburger SV mit 1:0!

Fazit: Ganz egal wie, Werder ist Sieger des 108. Nordderbys und darf sich feiern! In der ersten Hälfte bekamen die 42.100 Zuschauer im Bremer Weser-Stadion ein dürftiges Fußballspiel zu sehen. Der Chancenzettel blieb auf beiden Seiten weitestgehend leer, die Nord-Kontrahenten lieferten sich ein Duell mit vielen Ungenauigkeiten und Fehlern. Dabei war das nicht zu tolerierende Verhalten einiger Hamburger Anhänger dem Spielfluss ebenfalls nicht zuträglich, Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie gleich zweimal unterbrechen. Nach dem Seitenwechsel beruhigte sich der Gäste-Anhang etwas, das Niveau auf dem Platz verbesserte sich kaum. Das Siegtor, das durch eine Co-Produktion von Ishak Belfodil und Rick van Drongelen entstand, war bezeichnend für den Spielverlauf, es brauchte irgendeine Dusel-Aktion, um doch noch einen Derbysieger zu finden.

 
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