Fabelhafter Auswärtscoup beim BVB

Eggestein und Gebre Selassie bescheren SVW 2:1 in Dortmund

Gleich schlägt es ein im langen Eck: Maximilian Eggesteins herrlicher Linksschuss brachte den SVW beim BVB in Führung (Foto: Nordphoto).
Profis
Samstag, 09.12.2017 / 17:27 Uhr

von Maximilian Hendel

Endlich! Nach zehn Jahren Durststrecke gelang dem SV Werder am 15. Spieltag der laufenden Saison wieder ein Bundesligasieg bei Borussia Dortmund. Zunächst versetzte Maximilian Eggesteins herrlicher Innenspannstoß ins lange Eck die beinah 9.000 mitgereisten Bremer Anhänger unter den 81.160 Zuschauern im Signal-Iduna-Park in Ekstase (26.). Wer dann dachte, Pierre-Emerick Aubameyangs Ausgleichstreffer nach Wiederanpfiff (57.) würde die Szenerie in zuletzt gewohnte Bahnen bringen, sah sich erheblich getäuscht. Theodor Gebre Selassies wuchtiger Kopfball nach Max Kruses Ecke sollte diesem fabelhaften 2:1 (1:0)-Auswärtscoup der Grün-Weißen endgültig den Weg bereiten (65.).

Aufstellung und Formation: Personell startete auch in Dortmund jene identische erste Elf des SVW, die bereits beim zurückliegenden Heimsieg über Stuttgart begonnen hatte. Cheftrainer Florian Kohfeldt ließ sein Team jedoch gerade in der defensiven Grundformation durchaus variabel agieren, um die gefährliche BVB-Offensive bestmöglich einzudämmen. Das bedeutete insbesondere, dass sich Philipp Bargfrede zumeist zwischen die beiden Innenverteidiger Milos Veljkovic und Niklas Moisander fallen lassen sollte, um das Zentrum der hinteren Reihe zu stärken.

Nur Bartels' Verletzung trübt Werders Auftritt

Die Höhepunkte:

9. Min.: Drei Bremer setzen Aubameyang weit in der Dortmunder Hälfte unter Druck. Dessen daraufhin ungenaues Abspiel ergattert sich Bartels, der umgehend auf Junuzovic querlegt, was Werders Kapitän zum nötigen Raum für den ersten Abschluss der Partie verhilft – doch Junuzovic’ Linksschuss aus 20 Metern senkt sich einen halben Meter zu spät und landet über dem Querbalken.

13. Min.: Jetzt nähert sich Kruse an, kann BVB-Keeper Bürki aus der zweiten Reihe allerdings nicht überraschen. Zuvor hatten die Grün-Weißen im Konter flink das Mittelfeld überwunden, um diese zweite gute Schussposition vorzubereiten.

22. Min.: Subotic köpft an der Strafraumgrenze einen zuvor langen Ball von Moisander direkt in die Füße des nachrückenden Junuzovic, dessen volles Risiko aus 18 Metern nicht belohnt wird. Seinem Außenristschuss fehlen knapp zwei Meter zur Krönung im rechten Kreuzeck.

26. Min.: TOOOOOOOOOOOOR, 1:0 für den SVW, Maximilian Eggestein. Der BVB gibt nur Begleitschutz, während sich die Grün-Weißen hier ihre verdiente Führung erspielen. Kruses halbhohe Spielverlagerung an die rechte Strafraumkante erreicht Eggestein, der Linksverteidiger Guerreiro leichtfüßig auswackelt, ehe er mit dem linken Innenspann perfekt ins lange Eck trifft.

33. Min.: Im direkten Dreiecksspiel hebeln Junuzovic, Eggestein und Kruse die Dortmunder Defensive aus, Kruse dringt folgend in den Strafraum ein, verzieht dann aber aus spitzem Winkel. Derweil ersetzt Florian Kainz den verletzten Fin Bartels, der aus einem unglücklichen Zweikampf mit Sokratis etwas an der Achillessehne im linken Fuß davongetragen hatte.

45. + 1 Min.: Halbzeit in Dortmund. Die deutlichen Pfiffe des Heimpublikums jetzt und in den vergangenen Minuten sind nur ein Zeichen dafür, wie sehr die Grün-Weißen den Gastgebern hier zusetzen.

Gebre Selassie antwortet Aubameyang

47. Min.: Veljkovic verschätzt sich beim Herausrücken, was Shinji Kagawa ausnutzt, sich den Ball um die eigene Achse zurechtlegt und Jiri Pavlenka aus 17 Metern zu einer richtig guten Parade nötigt. Es war überhaupt die erste Torchance des BVB an diesem Nachmittag.

49. Min.: Puuuh, jetzt wackelt Pavlenka aber nach der Hereingabe des soeben eingewechselten Schürrle, doch vereint bügeln die Grün-Weißen diese Situation im Fünfmeterraum wieder aus.

52. Min.: Das Heimpublikum ist wieder da, weil ihr Team hier ein vollkommen anderes Gesicht zeigt. Schürrles Volley-Aufsetzer kommt gefährlich, aber Pavlenka ist nach seiner leichten Unsicherheit wieder auf dem Posten und wehrt stark zur Seite ab.

57. Min.: TOR, 1:1 für den BVB, Pierre-Emerick Aubameyang. Arrr, der BVB gleicht aus. Schmelzer profitiert von einem zu kurz abgewehrten Kopfball Gebre Selassies – den anschließenden Diagonalball seines Kapitäns legt Kagawa vom langen Pfosten aus zurück in den Fünfmeterraum, wo sich Aubameyang äußerst robust erst gegen Bargfrede und dann gegen Pavlenka behauptet.

64. Min.: Binnen weniger Augenblicke erspielen sich die Bremer zwei große Chancen zur umgehenden Reaktion! Erst verpasst Gondorf nach Vorlage von Kainz knapp rechts die erneute Führung, dann vereitelt Bürkis Klassetat gegen Kruses Schuss aus der Drehung das zweite Tor des SVW.

65. Min.: TOOOOOOOOOOOOOOOR, 2:1 für Werder, Theodor Gebre Selassie. Im dritten Versuch holt sich der SVW die Führung zurück! Kruses Eckball fliegt scharf zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum hinein, von wo aus sich Gebre Selassie energisch gegen Subotic durchsetzt und einköpfen kann. Wunderbar!

72. Min.: Orrrrr, ganz viel Glück für die Grün-Weißen. Kagawa schießt aus vier Metern freistehend den am Boden liegenden Aubameyang an, von dessen Rücken der Ball über das Tor rauscht.

82. Min.: Über links setzt sich Aubameyang durch, legt dann in den Rückraum auf Schürrle, der Pavlenka mit einem etwas unplatzierten Flachschuss jedoch nicht überwinden kann.

90. Min.: Der BVB bäumt sich noch einmal auf. Erst blockt Bargfrede den Versuch von Pulisic, den Abpraller nimmt Kagawa auf, der dann jedoch aus 16 Metern links verzieht.

90. + 4 Min.: SCHLUSS in Dortmund! Werder nimmt trotz einer kräftigen Leistungssteigerung des BVB in zweiten Durchgang verdient alle drei Punkte mit.



Fazit: Die Stärkung des defensiven Zentrums durch Philipp Bargfrede sowie ein durchweg kluges Verschieben und Zustellen der Bremer in den wichtigen Räumen trug Früchte. Zwar konnten die Gastgeber zunächst das ein oder andere Mal über ihre blitzschnellen Außenangreifer Werders Gefahrenzone erreichen, spätestens der letzte Pass jedoch wurde von der zweikampfstarken Defensive der Grün-Weißen abgefangen. Dieser couragierte und taktisch bestens dargebotene Auftritt des SVW gestattete dem BVB in der Folge so gut wie keine Dominanz vor dessen wie immer bombastischer Heimkulisse. Dazu zwang Kohfeldts Elf die Gastgeber punktuell immer wieder zu Ballverlusten, woraus sich wiederholt aussichtsreiche Konter- nebst Abschlusssituationen eröffneten. Eggesteins herrlicher Schuss ins lange Eck verlieh dem blendenden Auftritt der Gäste bis dato noch das i-Tüpfelchen. Verständlicherweise kamen die Schwarz-Gelben mutig und drangvoll aus der Halbzeitpause, um mit wütenden Angriffen ihre Leistung der ersten Halbzeit zu korrigieren. Aber Werder ließ sich weder lange von den Verletzungen von Bartels und Junuzovic noch von Aubameyangs zwischenzeitlichem Ausgleich beeindrucken. Ihren erneuten Führungstreffer brachten die Grün-Weißen dank einer leidenschaftlichen Mannschaftsleistung über die Zeit.

 
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