Ein Kämpfer

Die ersten Eindrücke zu Werders neuem Innenverteidiger

Freut sich auf die neue Herausforderung in Bremen: Sebastian Langkamp (Foto: WERDER.DE)
Profis
Donnerstag, 01.02.2018 / 13:34 Uhr

Von Niklas Behrend

Von der Haupstadt der Nation in das Herz des Nordens, von Hertha zu Werder. Sebastian Langkamp ist nach viereinhalb erfolgreichen Jahren kurz vor der der Schließung des Winter-Transferfensters an die Weser gewechselt. Mit dem 1,91 langen Innvenverteidiger sichern sich die Grün-Weißen Erfahrung im Abstiegskampf, maximale Zweikampfstärke und Traumtorpotential. WERDER.DE hat "Basti", der die Nummer 15 tragen wird, an seinem ersten Tag zwischen Medizincheck und Vertragsunterschrift begleitet und ihn dabei auf Herz und Nie... ähm... Raute geprüft.

„Moin, ich bin Basti“, stellt sich der großgewachsene Innenverteidiger mit einem Lächeln auf den Lippen vor. Die Begrüßung passt. Eine schwarze Sportjacke auf der rechten Schulter geht es unmittelbar nach der Ankunft aus Berlin im Eiltempo zur sportmedizinischen Untersuchung in das Rehazentrum Bremen. Alles muss an Langkamps erstem Tag zügig vorangehen, damit die Formalitäten, die ein Vereinswechsel im Profifußball obligatorisch mit sich bringt , mit einem Häkchen versehen werden können. Es ist der letzte Tag des Transferfensters. Das schließt am Mittwoch um 18 Uhr. Dabei könnte „zügig“ auch im Allgemeinen als treffende Bezeichnung dienen, um zu beschreiben, wie Werder und Langkamp zueinander fanden. Kurzfristig war das, aber keineswegs überstürzt. „Die erste Kontaktaufnahme fand vor 48 Stunden statt, dann sind die Gespräche schnell konkret geworden. Das war schon in gewisser Hinsicht eine Nacht- und Nebelaktion. Aber diese Herausforderung, nochmal bei einem Verein mit einer solchen Historie und Größe wie Werder spielen zu dürfen, hat mich sehr gereizt. Deswegen bin ich jetzt sehr glücklich, hier zu sein“, erläutert Langkamp die Umstände des Wechsels kurz und bündig.

Bei der Hertha war Langkamp ein absoluter Führungsspieler. In 106 Ligapartien für die Blau-Weißen stand er satte 103 Mal in der Anfangsformation. Er führte den Hauptstadtclub in vielen Spielen als Kapitän auf das Feld. Und trotzdem reifte in dem Abwehrhünen seit ein paar Wochen der Gedanke, die Metropole nach viereinhalb Jahren zu verlassen. „Neben dem Wunsch insgesamt nochmal eine neue Herausforderung anzunehmen, war ich auch in den letzten Partien mit meinen Einsatzzeiten nicht mehr so ganz zufrieden. Das war sicher auch ein Grund“, führt Langkamp seine Beweggründe für den Tapetenwechsel aus - und zwar auf dem Weg zum Medizincheck im WERDER.TV-Bus.

Die Gründe, warum der SVW sich hingegen glücklich schätzen kann, den Innenverteidiger an die Weser geholt zu haben, liegen auf der Hand. Langkamp, der neben der Hertha auch für den Karslruher SC und den FC Augsburg in der Bundesliga auflief, verfügt über extrem wertvolle Erfahrung im Kampf um den Nichtabstieg. „Sowohl mit Augsburg als auch mit Berlin musste ich den Abstiegskampf kennenlernen und weiß, was für ein Druck in so einer Situation auf der Mannschaft lastet. Ich konnte diesem Druck in meiner Karriere schon standhalten und genau das möchte ich jetzt bei Werder einbringen“, so der ehemalige U 21-Nationalspieler. Unter anderem spielt er damit auf den sensationellen Klassenerhalt mit dem FC Augsburg in der Bundesliga-Premierensaison der Fuggerstädter 2011 an. Darüber hinaus hielt Werders Neuzugang auch im Folgejahr mit dem FCA die Klasse. Im Mai 2015 konnte er mit der Hertha als 15. den Nichtabstieg feiern.

„Ich denke, dass ich ein ganz vernünftiges Stellungsspiel und Passspiel habe. Im Luftzweikampf bin ich auch ganz okay“, beschreibt der Innenverteidiger neben seinen Stärken in Puncto Erfahrung jene als Fußballer. Denkbar bescheiden tut er das, beinahe schon zu bescheiden, denn der Name Sebastian Langkamp steht für maximale Zweikampfstärke. Von allen Bundesligaspielern, die mehr als 1.000 Zweikämpfe in ihrer bisherigen Laufbahn bestritten haben, gewinnt der Neu-Werderaner durchschnittlich die meisten. Mit 66,7 Pronzent hängt Langkamp in dieser Statistik Spieler wie Mats Hummels und Naldo ab, die sich auf den Plätzen zwei und drei einsortieren müssen.

Darüber hinaus können Langkampfs Mitspieler riesiges Vertrauen haben, dass seine Zuspiele ihren Weg finden. Überragende 91 Prozent des bei Preußen Münster und dem FC Bayern ausgebildeten Innenverteidigers kamen an. Zudem schrieb Langkamp mit seinem ersten von sechs Bundesligatoren ein kleines Stück Fußballgeschichte, als er im Dress des KSC einen Ball aus 50 Metern gegen Bayer Leverkusen im hohen Bogen in das gegnerische Tor grätschte. „Es gibt ja immer noch Leute, die glauben das wäre ein Fake, aber das ist wirklich so passiert, obwohl es für mich natürlich auch sehr kurios war. Ich kann nur jedem empfehlen, sich das anzuschauen“, muss der Innenverteidiger mit Traumtorpotenzial ein wenig grinsen.

Im RehaZentrum Bremen angekommen, meistert Langkamp die sportmedizinische Untersuchung inklusive Belastungs-EKG ohne Probleme, bevor es abermals im Eiltempo zurück zum Weser-Stadon geht. Und zwar, um den Abwehrmann auf dem Papier endgültig zum Werderaner zu machen. Während der Fahrt schaut Langkamp auffällig neugierig und interessiert aus dem Fenster auf seine neue Heimat. „Die Altstadt von Bremen ist wunderschön, die habe ich mir in der Vergangenheit schon angeschaut. Das Weser-Stadion kenne ich natürlich auch, die Atmosphäre ist wirklich Phänomenal. Ich bin froh, dass ich das jetzt nicht mehr als Gast erleben muss, sondern als Spieler von Werder davon profitieren darf“, freut sich Langkamp mit einem Augenzwinkern.

Neben dem Weser-Stadion an sich kennt der 30-Jährige auch die Trainingsplätze am Osterdeich bereits bestens. „Ja, das stimmt. Ich hatte in der B-Jugend mal ein Probetraining hier. Mir hat auch alles sehr gut gefallen, doch damals habe ich mich dann erstmal für die Option im Süden entschieden. Umso glücklicher bin ich jetzt über die zweite Chance“, erinnert sich Langkamp an seine ersten Berührungspunkt mit dem SV Werder. Damals wechselte er zum FC Bayern.

Wenige Augenblicke später steigt Langkamp in der Tiefgarage des Weser-Stadions aus dem Wagen. Fix geht es mit dem Aufzug in den 5. Stock, wo Werder-Geschäftsführer Frank Baumann schon mit dem frischausgedruckten Vertrag wartet. Wenige Sekunden später hat Werder einen neuen Innenverteidiger. Moin Basti!

 
Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.