Neue Situation, gleicher Anspruch

Kohfeldt über die Gier, sich immer weiterentwickeln zu wollen

Von seinen Spielern fordert Florian Kohfeldt sich stetig weiterentwickeln zu wollen (Foto: nordphoto).
Profis
Dienstag, 10.04.2018 / 17:11 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Im Prinzip hat sich ja nichts verändert. Im Prinzip. Werder steht weiter auf Tabellenplatz zwölf, weder nach oben noch auf den Relegationsplatz hat sich der Abstand signifikant verändert – quasi ohne schwerwiegende Folgen ließe sie sich abhaken, die 1:2-Niederlage (zum Spielbericht) gegen Hannover 96 vom vergangenen Freitag. War es doch auch die erste nach zuvor drei Siegen in Folge. Alles halb so wild, könnte man sagen. Doch Florian Kohfeldt war der Ärger über das verlorene Duell am 29. Spieltag auch vier Tage danach anzumerken. „Ich weigere mich, die Saison ausklingen zu lassen“, unterstrich Werders Cheftrainer.

Über die Niederlage habe er sich „sehr geärgert“. Vor allem, weil die Mannschaft bei Weitem nicht an der eigenen Leistungsgrenze angelangt war, wird das 1:2 kritisch aufgearbeitet – einen Tick intensiver noch als ohnehin schon unter der Führung des akribischen Trainerteams. Das eine oder andere Einzelgespräch mehr gilt es zu führen, wie Kohfeldt zu Beginn der Trainingswoche am Dienstag erläuterte.

Denn: Neben fachlichen Gründen für die erste Pleite seit Mitte Februar, wie fehlender Aggressivität oder mangelnder Bereitschaft, in die Räume zu gehen, sich anspielen zu lassen, die Kohfeldt im Vergleich zum Frankfurt-Spiel ausgemacht hat, legte der Cheftrainer den Fokus noch auf einen weiteren Punkt. „Wir müssen den Anspruch an uns haben, zu zeigen, dass wir nicht zufrieden sind, dass wir noch mitten in der Saison sind und uns in jedem Spiel weiterentwickeln wollen“, betonte der 35-Jährige energisch.

Nach nervenaufreibenden Wochen im Tabellenkeller sind die Grün-Weißen einen Schritt weiter. Tabellarisch im Mittelfeld angekommen, steht die Mannschaft mental – gerade angesichts der nur noch wenigen ausstehenden Spieltage – vor einer komplett neuen Herausforderung. „Bisher hatten wir immer das Messer am Hals“, so Kohfeldt, der mit Blick auf diese veränderte Ausgangslage fordert: „Wir müssen jeden Tag herkommen, etwas lernen zu wollen, um uns weiterzuentwickeln und uns zu verbessern.“

Wir müssen uns als Gruppe weiterentwickeln
Florian Kohfeldt

Schon unmittelbar nach Spielende a späten Freitagabend hatte der Fußballlehrer an den eigenen Anspruch appelliert, die Gier solle groß bleiben. „Wir müssen uns als Gruppe weiterentwickeln“, konkretisierte Kohfeldt am Dienstag, der damit auch explizit das Trainerteam meint. Sowohl Coaches als auch Führungsspieler müssten diese Mentalität Tag für Tag vorleben, unabhängig von Schwäche- oder Stärkeperioden, unabhängig von äußerer Wahrnehmung, unabhängig von Tabellenplatzentwicklung oder dem Erreichen von Zwischenzielen.

Nicht nur für die kommenden Wochen, sondern insbesondere im Hinblick auf die Gesamtentwicklung und die Hinrunde der nächsten Spielzeit besitzt die aktuelle Phase in den Augen des Coaches "eine elementare Bedeutung", so Kohfeldt. „Keiner hatte einen bewussten Spannungsabfall, keiner hat den Gegner am Wochenende unterschätzt oder die Partie auf die leichte Schulter genommen, aber es wird auch nächstes Jahr Spiele geben, die kein Derby sind, in denen es nicht um alles geht, in denen man keinen großen Schritt machen kann“, warnt er ohne den Charakter seiner Mannschaft in Frage zu stellen. Für Kohfeldt geht es einfach darum, die neue psychologische Ausgangslage allen vor Augen zu führen, die Sinne dafür zu schärfen. Denn, nicht nur im Prinzip hat sich einiges verändert.

 
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